Am zweiten Adventsonntag 2008 gab es in Mehrow wie
im Jahr zuvor einen kleinen Weihnachtsmarkt.
Herr Herrmann, der Besitzer des „Mehrower Hofes“ hat dafür nicht nur sein Grundstück, sondern auch einen großen Pavillon samt Ausstattung zur Verfügung gestellt. Zwei weitere Pavillons wurden von der Kommune bereitgestellt, so dass kein Stand ins Freie musste.

Am Tag zuvor trafen sich die Helfer, um alles aufzubauen und einzurichten.
Außerdem galt es, den „Saft“ für die vielen Lichterketten heran­zuschaffen und die ganze Elektroanlage wie vorge­schrieben abnehmen zu lassen.
Eröffnet wurde der Markt am Sonntag um 11.30 Uhr mit dem Gesang eines Kinderchors unter Leitung von Annika Hein und einer kurzen Ansprache der Mehrower Ortsvorsteherin, Frau Dr. Beate Unger, die ihre Freude zum Ausdruck brachte, dass das kulturelle Angebots im Dorf durch den Markt eine weitere Bereicherung erfährt.

Freude und Stolz stand auch den Organisatoren und Helfern ins Gesicht geschrieben, weil hier ein paar Mehrower, unterstützt von Mitgliedern der Kirchengemeinde Ahrensfelde, allein etwas für die Mehrower auf die Beine gestellt haben. Dabei kommt es nicht darauf an, ob das Erreichte sonderlich bombastisch und rekordverdächtig ist.

Es sollte ein kleiner, gemütlicher Weihnachtsmarkt werden - und das ist es geworden.

Für die munteren Sängerinnen gab es als Dankeschön von der Pfarrerin Tüten mit Süßem, wofür sich diese mit einer Zugabe bedankten.
Kaum war der Markt eröffnet, stürmten die Kinder zu den Spielgeräten, die wie im Vorjahr beim Holzgestalter Eckhard Raffel in Berlin ausgeliehen wurden. Herr Raffel hat diese selbst auf der Wiese vor dem Mehrower Hof verteilt und die Zuschauer haben gestaunt, was der alles in einem kleinen Transporter mit Anhänger untergebracht hat. Das Sortiment an Spielgeräten wollte kein Ende nehmen - in diesem Jahr war sogar eine kleine Kegelbahn dabei. Es war noch gar nicht alles aufgebaut, da hatten die Kinder schon die ersten Geräte in Beschlag genommen. Favoriten waren wieder die schaukelnden Pferde sowie das handbetriebene Karussell, auf dem Eltern und Großeltern ihre Jüngsten je nach Muskelkraft gemächlich oder flott auf die Reise schicken konnten.
An verschiedenen Buden konnte man durch gezielte Ballwürfe hübsche Holzfiguren zum Taumeln bringen, andere Buden boten die Möglichkeit, nach Herzenslust mit Farben zu klecksen und zum Beispiel kleine Holzhäuschen zu bemalen. Auf wackligen Scheiben konnte man sein Stehvermögen und anschließend beim Ringewerfen das Zielvermögen testen. Das hat auch den Erwachsenen Spaß gemacht, die damit gut die Qualität des Glühweins überprüfen konnten. (Testergebnis: Hervorragend!)
Zum Aufwärmen zog es Kinder und Erwachsene immer wieder in den großen Pavillon, der unter anderem eine Plätzchenwerkstatt beherbergte und durch den auf Hochtouren laufenden Backofen und ein paar Heizpilze immer schön warm war.
Wie sich das für ein Zelt vor einem ehemaligen Schloss (Gutshaus) gehört, war dieses nicht durch ein paar Funzeln, sondern durch zwei stattliche Kronleuchter illuminiert. Etwas Stil muss schon sein! Auch auf dem Dorf!
Die Kinder hatten viel Spaß beim Plätzchenstechen und beim Naschen von Teig und fertigen Plätzchen. Die wurden natürlich vorher liebevoll verziert oder bepinselt. Schnell entbrannte ein Wettstreit um die schönsten Exemplare. Erwachsene, die da mitmischen wollten, hatten nur geringe Chancen, bis an die Kuchenbleche vorzudringen.
Es konnten hier auch wunderschöne hölzerner Weihnachtsbaumanhänger sowie andere kleine Dinge gebastelt und bemalt werden. Da außerdem überall Teller mit Süßigkeiten herum standen, konnte man es hier sehr gut aushalten.
In den benachbarten Pavillons konnte man weihnachtliche Kleinigkeiten für Geist und Seele kaufen. Herr Rössing, der einen Wein- und Tee-Laden an der Hönower Einkaufspassage betreibt, hielt leckere Sachen zum Aufwärmen bereit.
Und im Eine-Welt-Laden der Kirchengemeinde konnte man verschiedene Produkte, wie zum Beispiel Schokolade und Kaffee aus fairem Handel erwerben. Das Prinzip dieser Läden und der dahinter stehenden Produzenten und Händler ist, dass ein angemessener Anteil des Verkaufserlöses beim Erzeuger ankommt. Das ist eine Form der Entwicklungshilfe für die Menschen in den Herkunftsländern von Kaffee und Kakao, für die man gern ein paar Cent mehr als beim Discounter bezahlt.
Familie Hein bot, gerade noch rechtzeitig zum Fest, Weihnachtskarten und Kalender mit Mehrower Motiven an, für die sich so viele Interessenten fanden, dass mitunter der Vorrat nicht ausreichte.
Ähnlichen Andrang hätte sich auch Katharina gewünscht, die ein kleines, aber gut ausgewähltes Angebot an Kinderbüchern mitgebracht hatte. Die hat sie fast alle wieder mitnehmen müssen - und das, obwohl der Trend doch eindeutig zum Zweitbuch geht!
Unverzichtbar war auf dem Weihnachtsmarkt die Vorlese-Ecke, in der sich Olaf Tittmann und junge Mitstreiterinnen einen wahren Vorlese-Wettbewerb lieferten.
Wie im Vorjahr wurde der Weihnachtsmarkt mit der inzwischen schon traditionellen und bei den Mehrowern beliebten Adventsfeier in der Dorfkirche kombiniert.

Dazu, ob das die glücklichste Lösung ist, gibt es unterschiedliche Meinungen. Einige sehen die Adventsfeier als festen und wichtigsten Bestandteil des Marktes, der ja später als die Adventsfeier „erfunden“ wurde. Andere bemängeln, dass gerade zur Kaffeezeit, wenn die meisten Leute auf den Markt kommen und dort richtiger Trubel sein könnte, viele Besucher verschwunden und einige Stände unbesetzt sind.
Da gibt es bestimmt noch Diskussionsbedarf - wer seine Ideen einbringen will, ist herzlich zu den nächsten „Mehrower Gesprächen" am 7. Januar 2009 in den Mehrower Hof eingeladen.
Trotz der Verlockungen des Marktes folgten am Nachmittag viele dem Posaunenklang und dem Glockengeläut über die „Himmelsleiter“ auf das Kirchengelände.
Einige hatten schon am Nachmittag den Weg gefunden und die Gelegenheit genutzt, unsere Dorfkirche zu besichtigen.
Gestaunt haben alle, wie warm und gemütlich diese ist, wozu ganz gewiss der neue, helle Holzfußboden beiträgt, den die Mehrower ihrer Kirche im Laufe des Jahres verpasst haben. Wir haben über die Renovierung berichtet.
Wie in jedem Jahr, aber Dank Frau Bormeister wieder in einer anderen Form, wurde zum Beginn der Adventsfeier die Weihnachtsgeschichte in kindgerechter Weise vorgetragen.
Anschließend wurden, unterstützt durch Herrn Plume (Ahrensfelde) an der Orgel, die Advents- und Weihnachtslieder auf dem Liederzettel hoch und runter gesungen oder (je nach Begabung) gebrummt. Dann begann das von den Kindern schon sehnsüchtig erwartete gemeinsame Basteln.
Orgel, Akkordeon und Posaune sorgten für die musikalische Umrahmung und viele Kinder nutzten die Gelegenheit, sich die Instrumente erklären zu lassen und, wenn auch etwas zaghaft, diese selbst mal auszuprobieren.
Während die Kinder eifrig bastelten, machten es sich die Erwachsenen an den Tischen bequem, um bei Kaffee und Weihnachtsgebäck in Ruhe zu plaudern. Schön war dabei auch, dass sich dabei eine bunte Mischung von Mehrowern und Ahrensfeldern ergab und sich auch bei paar Besucher von auswärts trauten, sich dazu zu setzen.
Weihnachtsmarkt und Adventsnachmittag haben hoffentlich allen gefallen und es ist zu hoffen, dass sich auch 2009 Mehrower finden, die einen solchen Markt organisieren und selbst mit Hand anlegen. In diesem Jahr waren das so viele Mitstreiter, dass man kaum die Namen zusammen bekommt: Frau Sieder, Frau Bormeister, Herr Herrmann und sein Team, Familie Dr. Unger, Familie Hein, Familie Klatt (Danke für die Weihnachtsbäume!), Herr und Frau Thiele, Bärbel Prötzsch, Herr Rössing, Herr Sohn, 2* Katharina, Herr und Frau Plume, Familie Eckelt, Herr Tittmann, Herr Zielsch, ...

Berichte von Weihnachts-/Plätzchenmärkten anderer Jahre: 2007, 2008, 2009.