So wie es sich lohnt, in Altlandsberg öfter mal an einer Stadtführung oder Nachtwächtertour teilzunehmen, so lohnt es sich auch, jedes Jahr den Vogelscheuchenmarkt oder eines der anderen Stadtfeste zu besuchen.
Die Bauarbeiten auf dem Schlossareal gehen erfreulicher­weise gut und schnell voran, so dass man stets Neues sieht.
Beim Vogelscheuchenmarkt, der immer am ersten September-Wochenende stattfindet, sind die Straßen der Innenstadt weitestgehend Fußgängern und historischen Fahrzeugen vorbehalten.
Von Beiden gibt es reichlich.
Reichlich gibt es auch die Vogelscheuchen, die dem Markt seinen Namen gegeben haben. An vielen Hauseinfahrten, Zäunen und Laternen trifft man auf mehr oder weniger kunstvolle Exemplare.
Die laden meist dazu ein, die Höfe zu besuchen, die fast ausnahmslos richtige Schmuckstücke sind.
Viele Bürger öffnen nicht nur ihre Höfe, sondern dekorieren diese auch sehr aufwändig mit alten Gerätschaften und Sachen - wie nebenstehende Unterwäsche mit angenähtem Klammerbeutel (oder wofür ist der „Vorbau“ gut?)
Der Hof des „Wildladens“ war am Vormittag noch leer - das hat sich aber ganz bestimmt im Laufe des Tages geändert.
Ein Stück weiter in Richtung Berliner Tor stand der Hof einer Autowerkstatt offen, der mit einem Autoschlosser als Vogelscheuche in der Toreinfahrt nicht zu übersehen war. Auf dem Hof waren sorgfältig polierte Traktoren zu bestaunen.
Auf der Straße vor dem Gehöft knatterten derweil zwei betagte, aber liebevoll gepflegte Motorräder vorbei.
Der Berliner Torturm (der an der Eisdiele ...) lud wieder zum Besteigen ein, das musste aber wegen Zeitmangel ausfallen.
Für einen kurzen Besuch im Heimatmuseum muss aber immer Zeit sein, zumal es da auch immer wieder neue Ausstellungsstücke und interessante Texttafeln (neuerdings zur Geschichte des Niederbarnimer Anzeigers) zu sehen gibt.
Da noch keine Kaffeezeit war, fand man im Vereins-Garten noch freie Plätze, um sich vor der Traktorenbesichtigung zu stärken. In fast allen Straßen waren welche zu finden.
Richtige Fans hatten sogar die passende Jacke dabei ...
An den Gebäuden des „Altstadt-Horts“ am Ende der Klosterstraße kann man sich nicht satt sehen.
Da, wo vor 500 Jahren ein Serviten-Kloster stand und bis vor wenigen Jahren eine kleine Firma dahin dümpelte, sind alte Gebäude wunderbar ausgebaut und durch passende Neubauten und ansprechende Spielplätze ergänzt worden.
In den Räumen können die Kinder nach dem Schulunterricht so ziemlich jedem Hobby nachgehen, sei es Turnen, Basteln, Lesen, Forschen oder Theaterspielen, wozu sich die mitunter wie eine Arena gestalteten Treppen anbieten. Und wer einfach nur seine Ruhe haben oder Musik hören will, findet auch dafür ein passendes und ansprechendes Plätzchen.
Wenn das Essen nur halb so gut schmeckt, wie die Mensa aussieht, dann ist alles perfekt. Die Zeit wird in der Mensa nicht durch eine bei Tierschützern verpönte Kuckucksuhr oder eine einfallslose Bahnhofsuhr angezeigt, sondern durch eine originelle Kantinen-Uhr mit einem Besteck als Zeiger.
Auf dem Hof der Schule (unten links) war auch am Vormittag schon sehr ordentlicher Betrieb. Da gab es aber auch viele Leckereien von süß bis herzhaft und einiges zu schauen.
Genauso an den Ständen der polnischen Partnerstadt, die vom Strausberger Tor an die Poststraße umgezogen waren. Hier gab es auch Obst, Gemüse und Kunstgewerbe.
Auf anderen Höfen war Trödelmarkt, das Angebot war Geschmackssache.
Aber die schönen Höfe waren es wert, trotzdem mal einen Blick rein zu werfen.
Auf einem Hof zwischen Post- und Klosterstraße, der neben vielen Sitzgelegenheiten, kulturellen Angeboten, Kaffee und Kuchen in jedem Jahr auch eine kleine Ausstellung zu bieten hat, waren historische Karten, Pläne und Bilder zu sehen.
Da konnte man gut mal eine Pause einlegen, sich etwas genauer umschauen und sogar noch was lernen.
Rings um den Marktplatz war es inzwischen voll geworden:
Die Freiwillige Feuerwehr hatte dort Fahrzeuge und Technik platziert und die Kameraden veranstalteten eindrucksvolle Vorführungen: Hurra, die Küche brennt!
Gleich daneben waren „echte Vogelscheuchen“ damit beschäftigt, Ängstliche zu erschrecken und Anderen ein tolles Fotomotiv zu liefern. Die vielen Vogelscheuchen in der Stadt, die schönen offenen Höfe und viele andere Motive haben bestimmt manche Speicherkarte zum Überlaufen gebracht.
Wem die oben gezeigten Vogelscheuchen zum Gruseln nicht gereicht haben, der sollte sich unbedingt am 26. Oktober um 18 Uhr am Schlossgut zum Gruselrundgang in Richtung Erlengrundhalle einfinden. Da bleibt mit ziemlicher Sicherheit das Blut in den Adern stocken und den Nachtwächter wird man dabei auch zu sehen bekommen.