Der damalige Berliner Stadtarchivar, E. Fidicin, hat 1857 in dem Buch "Geschichte des Kreises Nieder-Barnim ..." nicht nur Chroniken der "in demselben belegenen Städte, Rittergüter und Dörfer" verfaßt, sondern im gleichen Werk auch tabellarische Übersichten über die Besitzverhältnisse voran gegangener Jahrhunderte geliefert.



Als erste Gesamt-Aufstellung der im Barnim gelegenen Ortschaften kann man das Landbuch von Karl IV ansehen, das dieser 1375 von seinen Landreitern erstellen ließ. E. Fidicin hat dieses Landbuch aufbereitet und publiziert. Diesem entstammt sicher auch die für 1375 ausgewiesene Besitzstands-Tabelle.

Lt. Fidicin besaß 1375 ein Johannis Wyning neben dem Rittergut Uetzdorf auch die gutsherrlichen Rechte über Mehrow. Im Landbuch wird dieser übrigens auf zehn Zeilen in drei verschiedenen Schreibweisen angeboten: Johanni Winingen, Johannes de Wyningen und Johannes de Wininge. Später taucht er dann eingedeutscht als Johannes von Winingen auf.


Für 1450 liefert Fidicin eine Auflistung der Rittergüter - darin ist Mehrow nicht enthalten. Das hiesige Rittergut ist nach Auffassung der Historiker auch erst später entstanden.

Für 1550 listet Fidicin den Britzke zu Britz (gemeint ist wirklich das Britz im Teltow - jetzt Ortsteil von Neukölln) als Inhaber der gutsherrlichen Rechte von Mehrow, jedoch noch nicht als Rittergutsbesitzer.



Im Jahre 1650 taucht dann erstmals ein Nachfahre des oben Genannten als Rittergutsbesitzer in Mehrow auf - noch mit bescheidenen 4 Hufen.

In der (insgesamt sehr kurzen) "Nachweisung des Besitzstandes vom Jahre 1750" fehlt Mehrow gänzlich.

1856 erscheint dann aber Martin Heyse als Besitzer eines inzwischen landtagsfähigen Rittergutes in Mehrow:


Quelle: "Geschichte des Kreises Nieder-Barnim
und der in demselben belegenen Städte, Rittergüter etc."
bearbeitet von E. Fidicin (Stadtarchivar)
Verlag von J. Guttentag, Berlin, 1857

Den in dieser Publikation enthaltenen Beitrag über Mehrow finden Sie hier.