Im April 1946 kam sie mit ihren Eltern als Umsiedler nach Mehrow, wo sie bis zum Januar 1949 für 30,- Mark wöchentlich beim Bauern Falkenberg als Landarbeiterin tätig war. |
Dann mußte sie ihre Arbeit aufgeben, da die Mutter, Amalie Tarrach (geb. 21.4.1885), erkrankte und bald darauf starb. Nun galt es, den Haushalt in der Dorfstr. 11 zu führen, in dem sie als Ledige mit ihrem inzwischen berenteten Vater Otto Tarrach (geb. 5.3.1881), lebte. Dieser hat übrigens mehrere Jahre die Mehrower Schule geleitet, weshalb ihm eine eigener Artikel gewidmet ist. Er ist 1967 im Alter von 86 Jahren gestorben und mit seiner Frau auf dem alten Mehrower Friedhof beigesetzt. |
Für eine junge, nette Frau, die schon einmal viele Jahre in leitender Position tätig war, war das sicher nicht die erträumte Karriere. Uns ist aber nicht zu Ohren gekommen, daß sie sich jemals darüber beklagt hätte. Das Bild ist übrigens auf einem ehemals in die 'Lake' führenden Steg aufgenommen. Zweite von links: Hildegard Tarrach, Dritte von rechts: Gertrud Lindholz, dahinter Frau Melcher und deren Tochter Dagmar Melcher (?). |
Nach 8 Jahren mußte sie ihre Tätigkeit für die Gemeinde, zuletzt unter Bürgermeister Brunn, aufgeben, da im Personaletat die untersten Stellen gestrichen wurden. Sie hat danach 12 Jahre im Kindergarten Ahrensfelde gearbeitet. Als sie dann bereits im Rentenalter war, aber wegen ihrer Tätigkeit im Kindergarten nicht zu ihren Geschwistern in den Westen fahren durfte, hat sie ihren Dienst dort letztendlich quittiert. Zwischenzeitlich war sie auch kurz in unserem "Hauptpostamt" tätig, wie aus dem Protokoll der Gemeindevertretersitzung vom 24.3.1960 ersichtlich ist: |
"Ferner wurde bekannt gegeben, dass die örtliche Poststelle ab 1.4.60 in den Räumen [!] der Gemeindeverwaltung verlegt wird. Kollegin Tarrach scheidet aus dem Dienst der staatlichen Organe aus und übernimmt die Poststelle." |
Vor drei Jahren (1998) ist sie dann zu ihrer Schwester nach Ringenberg an die holländische Grenze gezogen. Es geht ihr gut und trotz ihrer 91 Jahre klingt sie am Telefon unglaublich rege. Aber sie hat sehr großes Heimweh nach Mehrow. Hier kannte sie jeden und jeder kannte sie. Und die Familie Hauswald, mit der sie zusammen in einem Haus wohnte (sog. "Schnitterkaserne", jetzt Dorfstr. 19) und die sich so rührend um sie gekümmert hat, vermißt sie sehr, obwohl es ihr an nichts fehlt und sie auch jetzt gut umsorgt wird. Ihren Brief, der uns gerade erreicht hat, schließt sie mit den Worten: |