Bericht vom Jahreswechsel 2009/2010
Paul Plume, Ortschronist in Ahrensfelde.

Am Sonntag, dem 03.01.2010, mache ich mich wieder auf den Weg, um einen Bericht über meine Eindrücke von unserem Ortsteil Ahrensfelde zum Jahreswechsel 2009/2010 zu geben.

Seit dem Silvestertag 2009 hat es reichlich Schnee gegeben, im Garten liegen ca. 15 cm. Jetzt, um 13:00 Uhr haben wir minus 1 Grad Celsius, später wird es wieder kälter werden bis minus 5 Grad. An den Fahrbahnrändern liegen die aufgehäuften Schneeberge und alle Häuser haben dicke Schneemützen, die sich dann irgendwann in Dachlawinen verwandeln - der Winter hat uns voll im Griff. Heute geben auch die Photo-Voltaik-Anlagen keine Energie her, sie sind dick überschneit und die Solar-Kollektoren spenden kein warmes Wasser.

Ein kleiner Junge kommt mit seinem Papa lustig plaudernd die Straße entlang. Wir sind am letzten der schönen freien Tage dieses Jahreswechsels angekommen und mir scheint, als hätten wir alle diese ruhigen Tage genossen.

Das Rathausdach ist weiß überzogen und das im Jahr 2009 erstmalig und sonst so vielfach besuchte neue Haus liegt ruhig da. War es erst am 17. Januar 2009, dass wir die offizielle Einweihung feierten? Ich erinnere mich noch der Gäste aus dem Landkreis, aus Marzahn, des Sparkassendirektors, Herrn Josef Keil, der Pfarrer beider Konfessionen und natürlich der Hauptpersonen: Der Bürger von Ahrensfelde und ihrer Nachbarn. Die Reden habe ich nicht festgehalten, aber das Wohlwollen, das wir einander entgegen brachten ist mir gut in Erinnerung. Zum Ausdruck gebracht hat es Herr Bürgermeister Gehrke durch seine persönliche Begrüßung als Hausherr am Eingang und seine (eben nicht festgehaltene) Rede.

Nun sind wir also schon "Ein Jahr alt" mit unseren anderen Ortsteilen in diesem Haus und ich habe den Eindruck, dass die meisten Mitbürger ganz gerne dort hin gehen. Selbst mit der Polizei-Hauptkommissarin, Frau Greil und ihrem Kollegen lässt sich gut und sachlich zusammen arbeiten - sie haben dort ihr Büro und nehmen auch gerne an Bürger-Veranstaltungen teil.

Auch in anderer Hinsicht haben die Bürger vom Rathaus und seinem Umfeld Besitz ergriffen: Die ältere Generation lässt sich zu Kaffee-Nachmittagen einladen, die Kinder spielen unter den Augen ihrer Eltern oder Großeltern gerne einmal mit den modernen Spielgeräten, Vorträge werden angeboten und als besonderer Höhepunkt fand der "Erste Ahrensfelder Adventsmarkt" am 2. Advent statt.
Ein voller Erfolg, denn er war sehr gut besucht. Neben den vielen Ständen, dem Fahrgeschäft (Karussell) und dem Reitvergnügen gab es originale Blasmusik des Marzahner evangelischen Bläserchores, Verpflegung durch die Feuerwehr und Begegnungen in den Buden-Gassen bis in den Abend hinein. Wer es besinnlich mochte, ging zur offenen Kirche hinüber, wo bei Kerzenschein Orgelklänge ertönten und am Kindertisch gebastelt werden konnte. Übrigens war das alles gar keine "Konkurrenz" zu den eigenen Märkten der anderen Ortsteile: Mehrow mit seinem "3. Plätzchenmarkt" und Eiche mit seinem besonderen Flair am Kirchplatz (wunderschönes Singen des Chores und aller Anwesenden in der Kirche). Und von Blumberg hat man auch nur Gutes gehört. So sind wir also durch die "Weihnachtsstuben" unserer Ortsteile gezogen und haben uns gerne besucht.

Jetzt will ich aber weiter durch den knirschenden Schnee. Philipp kommt mir entgegen mit seinen Eltern und Großeltern und dem freundlichen Hund. Wir freuen uns über die Begegnung - ein freundlicher Blick, ein guter Wunsch, möge es uns allen weiter gut gehen, besonders unseren jungen Leuten - waren wir doch noch im Oktober 2009 mit Philipp und anderen in Schottland bei der kirchlichen Partnergemeinde.

Der Schnee dämpft die Geräusche der Autos. Der Himmel ist hellgrau, das ist ja selten, dass "die Erde" heller ist als der Himmel - der weiße Schnee macht es möglich. Obwohl der Privatweg zur alten Post nicht öffentlich geräumt wird, ist er dennoch gut begehbar. So sind wir nun mal, immer ein bisschen akkurat - auch mit dem Streuen - mögen wir diese liebenswerte Eigenschaft immer weiter pflegen!

Die Dorfstraße ist einen Moment ganz autofrei - die Ruhe vor dem morgen beginnenden Alltag, irgendwo höre ich ein Flugzeug brummen und schaue den Spaziergängern zu. Das hat doch einen Wert für die Menschen: Einmal einkaufsfrei sein zu können. Und in unserem Ortsteil muss man das gar nicht diskutieren - den Vorteil der verkaufsoffenen Sonntage haben ja sowieso nur die großen Einkaufs-Center in Berlin und nicht unser lokaler Handel.

Selbst bei Auto-Koch ist es ruhig, so dass ich den ersten Vogel entdecke: Eine Elster und bald auch eine Nebelkrähe, ja sogar vier weitere bei Netto.

Zwei gelbe Straßenbahnen M8 warten auf Fahrgäste.

An der Ecke Feldstraße/Gartenweg betrete ich wieder Ahrensfelde. "Anleinpflicht für Hunde" würde ich gerne ausdehnen auf "Sammelpflicht für Exkremente". Aber da widersprach mir selbst neulich eine junge Mitbürgerin, die mir auf meinen Hinweis, ihr Liebling möge doch nicht vor unserem Kindergarten sich ausmachen (ich könnte auch ein drastischeres Wort mit sch... verwenden) patzig sagte, sie zahle schließlich Hundesteuer.
Ach ihr liebenswerten Hundehalter, die Ihr dieser Meinung seid, wir zahlen als Mitbürger ja auch Grundsteuer und sch... nicht vor Euren Grundstücken.

Ich kriege mich wieder ein und freue mich an der Rückseite von Ahrensfelde (die Dorfstraße von Süden). Noch immer kann man gut den alten Dorfkern erkennen, die quer gestellten Scheunen und die Gärten, mittendrin die Kirche und ein paar alte Bäume in der Dorfmitte. Wie schade, dass mit unseren Steuermillionen (es sollen mehr als 41! sein) dies alles sinnlos zerstört wird durch die geplante Ortsumfahrung, die an dieser Stelle nichts bringt. Also diese schöne nasse Wiese mit der sich dahin schlängelnden Wuhle wird es wohl irgendwann nicht mehr geben! Ein Gedanke, den ich lieber in die hier bereit liegenden prallen gelben Abfallsäcke stopfen würde.

Noch einmal kriege ich mich wieder ein und mein Blick erfasst die Bungalows B34, hier mit Satteldach und weiter hinten mit Pultdach, die sind gut gepflegt und Zeugnis einer untergegangenen Lauben-Kultur, denn wer versteht denn heute noch, dass ein Bungalow nur 34 qm hat - eher stellt man sich doch ein Einfamilienhaus vor!

Die Wiesen- und Ackerflächen sind weiß, durchbrochen von schwarzen Maulwurfshügeln. Ich höre Elsternrufe und, hier wo es stiller ist, nur ein permanentes leises Grund-Rauschen: Die Automobile auf der B 158 und von den Straßen nach Eiche und Mehrow. Ein Schwarm Krähen zieht über das Feld zu seinem Schlafbaum (?).

Die Kirchturmuhr schlägt tapfer in der frostigen Luft, wenn auch ihre Zeit nicht stimmt.

Der Schnee auf dem Feldweg zur Eichner Chaussee ist fest getreten, aber die Spur wird schmaler. Der Himmel ist in allen Abstufungen grau von hell bis dunkel, changiert nach hellrosa und bläulich. Es ist sehr hell. Im Gebüsch auf der Ecke der ehemaligen Gärtnerei Wollermann wuseln wieder ein paar Krähen. Hier säumen gelbe Grasbüschel kniehoch den Feldweg auf beiden Seiten und bilden mit anderen Samenständen einen dekorativen Kontrast zum Schneefeld.

Ich habe nun den "Zugang" zur Eichner Chaussee erreicht, der ja gut verbaut ist mit allerhand Baumstümpfen und Holzschrott - aber man turnt sich so durch.
Noch ein Blick zum vorgeschichtlichen Areal, wir lassen es ruhen!
Und einen Blick auf die "Enklave" an der Rehwiese, die ja zu Ahrensfelde gehört und ich wende mich wieder unserem Ortsteil zu. Hinter mir liegen die weißen Felder nach Mehrow und Eiche. Ein Hund hinter dem Zinkblechtor bellt mich an - na ich gehe ja schon!

Das Schild "Achtung Bauarbeiten Falkenberger Chaussee" warnt (immer noch) den Autofahrer, dass (vor langen Monaten) dort die Straße gemacht wurde. Für "Aktuelles" sorgt jedoch die junge Frau mit ihrem Hackenporsche, die eben aufbricht, um uns allen die Werbezeitungen zu bringen (nachher finde ich die auch wirklich im Briefkasten!). Möge es auch für sie ein gutes neues Jahr werden.

"IHR(K)E Wahl" kündigt die SPD an, viermal hängt das Plakat hier und wirbt: "Ein Barnimer für alle", denn am 10 Januar ist Landratswahl. Kein Programm, keine Ideen, nur die Person wird beworben und bei den anderen Texten, die man nicht lesen kann, unterstellen sie einfach, dass wir schon wissen, wer Herr Ihrke ist (der bisherige langjährige Landrat in Eberswalde). Und wer es wissen will, schaut einfach ins Internet www.bodo-ihrke.de. Auf der Dorfstraße hängen dann noch einmal die gleichen Plakate. Mal sehen, was dann am 10.01.2010 so raus kommt.

Zwei riesige Bäume ragen hier auf, ich denke an Pappeln oder Rüstern, die trockenen Blätter sollen es mir daheim verraten. Ach, und von den doofen Graffitis hier an der Ecke Dorfstraße neben der alten Schmiede haben wir alle schon lange die Nase voll - hört doch endlich damit auf, ihr Schmierfinken!

Dafür ist die "Illustration" der Transformatoren-Box mit den Pferdeköpfen schon sehr gelungen. Eines lugt aus der Halbtür und die anderen 3 Köpfe schauen in Richtung Blumberg. Auf der B 158 "knallen" die Autos nur so vorbei, schnell noch die "gelb-rote" Ampel schaffen und wenn es im unübersehbaren Bereich mit 60 ist, bei dem Wetter greifen alle Bremsen besonders schlecht, nur nicht bei "meinem Auto"!

Hier, an der Ecke Kirschenallee hat der Sattler Bredereck gewohnt. Das ist lange vorbei, aber manchmal sieht man noch in Ahrensfelde die von ihm gefertigten Ledertaschen: Groß, unverwüstlich, rechteckig, praktisch, (sehr) gut. An ihrem Besitz erkennt man die "alten Ahrensfelder". Die Neuen informieren sich an den Schautafeln der Barnimer Feldmark und können im Frühling und Sommer die Kirschenallee in Verbindung bringen mit den neben dem uralten rumpligen Kopfsteinpflaster stehenden alten Kirschbäumen: Blütenfülle und Fruchtfülle für alle!

Das Gelände nördlich der Kirschenallee, also das Gebiet des "Bebauungsplanes Nr. 1" harrt immer noch der Verwertung.

Wie schon eingangs berichtet: Auch hier sind die Gehwege gut frei gehalten, ein Hund, der seine gelbe Spur wegträufeln wollte, muss schon ein wenig suchen - vielleicht in den immer enger werdenden Privatwegen? Die Eigentümer der abgestellten PKW mit den fast einheitlich hoch gestellten Wischerblättern würden es sich wohl verbitten.

Einen Moment kann man auf den "Berg" im Ahrensfelder Dreieck einen Blick werfen, wo in diesen Tagen die Kinder rodeln. Diese Zweckbestimmung gefällt mir.

Ich biege in die August-Bebel-Straße ein. Der Geruch nach Holz- und Kohle-Heizungs-Brand erinnert mich an die Zeiten, wo wir alle so hantierten. Bloß gut, dass es heute (auch für alle) Gas oder Öl gibt, wobei ja die neuen Energie-Technologien schon an die Tür klopfen.

Einen Moment halte ich inne, denn hier ist das Grundstück, wo im zweiten Weltkrieg die Bomben nieder gingen. Alles weg. Die Leute wohnten dann erstmal in ihrem Ziegenstall. Lebten sie schon bis dahin nur sehr bescheiden, waren sie fortan arm in einer Weise, die sich heute keiner mehr denken kann. Liebevoll und fröhlich blieben sie dennoch. Möge uns allen ein solches Inferno erspart bleiben! Lieber pflegen wir unsere Edeltannen weiter und unsere Edel-Gewohnheiten.

Ein Pfiff des ODEG (14:20 Uhr) unterbricht meine Gedanken.

Einige Häuser weiter sehe ich die Werbung des "Inferno Dynamo" - Eisbären Berlin. Als das Eisstadion in Hohenschönhausen Anfang der 1960er Jahre gebaut wurde, war ich dabei - oh ist das lange her! Die Straßennamen "Bernhard Lichtenberg" und "Geschwister Scholl" erinnern auf ihre Weise noch einmal an das Inferno.

Schnell ist die Besiedlung des "Blumenviertels" gegangen. Die meisten Mitbürger haben den Einzug schon geschafft und denen, die noch fertig werden müssen, wünschen wir gutes Gelingen. Alle sind hier im Ortsteil herzlich willkommen!

Und es ist doch interessant, wie jeder sich so einrichtet: Sei es im (fast-) Glashaus, sei es mit Kamin, sei es bescheiden oder zum Vorzeigen. Übrigens sind für Tatendurstige noch einige Grundstücke frei - mal sehen, was sich da in 2010 tut.
(Und niemandem wünscht man den "Absturz", der dem bunten Kinderdrachen aus Sommerzeiten gleicht, der mit seinem Blümchenpapier hier oben im Baum hängen blieb.)

Ich strebe auf den Wald zu. Hier klettern "alle" über den Bahndamm - Blick rechts - Blick links. "Drüben" laufen die beiden Wege parallel zu den Gleisen in Richtung Bahnhof Friedhof. Heute sind hier Ski-Langläufer unterwegs (die eine Dame stürzt, rappelt sich auf und weiter geht's - nichts passiert - wie gut!) und die Spaziergänger, mit denen ich freundlichen Gruß tausche. So im Winterschnee bemerke ich den "Urwaldcharakter" des Gebietes. Hoffentlich passiert da mal nichts! Viele Bäume sind schon umgebrochen und meinen Weg behindert ein Efeu-umranktes Holz. Unter der Last des Schnees biegen sich die Bäume wie aus dem Boden ragende Finger zur Erde, dem Brechen nahe.

Die Stille wird nur noch untermalt vom Summen der fernen Straße. "PP" - zweimal pfeifen: um 14:40 Uhr huscht der Zug vorbei und wieder ist alles still. Kalt ist es auch nicht, da hier kein Lüftchen weht. Von ferne wird ein Hund "Amos" gerufen, ein Pfiff von Herrchen weist den Weg. Am Zaun des Friedhofs gehe ich nun schnurstracks zum offiziellen Bahnübergang. Stellt man sich dort heute einen Moment genau in die Mitte der Gleise, hat man eine ideale Perspektiv-Zeichnung: Weißer Boden/Bogen (Schnee), zwei schwarze im Horizont zusammenlaufende Linien (Gleise), fallende Fluchten rechts und links (die Baumreihen) und darüber den grauen Himmel.

Der kurze Blick in den Ostkirchhof hinein bringt außer der Uhrzeit nichts Neues: Die goldenen Ziffern melden 15:00 Uhr und das ist richtig! Man ist es müde mit dem Ärger über die nächste Graffiti-Schmiererei an der Friedhofsmauer. Ich möchte nur, dass es mal aufhört!

Ich gehe die Ulmenallee in Richtung Lindenberger Straße. Nur ein Auto aus Berlin parkt hier und der Ulmenhof hat noch vom 3.1. bis zum 11.1.2010 geschlossen. Immerhin gibt es ihn noch! Hier haben wir Siedler-Feiern gehabt, von Menschen Abschied gefeiert, die freie Wählergemeinschaft traf sich hier konspirativ und immer wieder wurde mal Mittag gegessen, es musste ja nicht gleich Pferde-Fleisch sein (nichts dagegen, aber nicht jedermanns Sache!).

Der alte Jugendclub rechterhand ("FDJ"), wo wir sogar den Minister zu Gast hatten, ist längst Geschichte. Dafür steht vorne rechts an der gegenüber liegenden Ecke der Lindenberger Straße der neue Jugendclub. Am 3.10.2009 haben wir ihn eingeweiht. Das ist schon gut, wenn eine Gemeinde Personal und Bauwerke, Innenausstattung und Gerätschaften ihrer Jugend zur Verfügung stellt. Am 3.10. waren ja noch nicht allzu viele Jugendliche da, aber das wird sich schon wieder finden. Nett war es allemal an diesem Tage. Und nun muss noch der neue Name (sofern er schon gefunden ist) angebracht werden - noch steht das einladenden Schild am Eingang. Lasst es Euch gut gehen, ihr Kinder und Jugendlichen und ihr Betreuer!

"Zuerst grüßen" - das ist die Devise einiger "alter" Ahrensfelder, wenn sie Menschen begegnen. Das hilft sehr, denn wer aus der Stadt kommt, macht das ja nicht (bei Millionen von Einwohnern). Aber hier kann man ruhig grüßen - das verbindet. Und meistens sind wir ja freundliche Leute!

Auch auf der "alten Gärtnerei" hat sich noch nichts getan, sie hat aber auch keinen B-Plan. So bleibt es bei den wechselnden kleinen Firmen.

Ich biege in die Lessingstraße ein. Das "Schlemmer-Idyll" erinnert mich an die eigene Zeit der Berufstätigkeit im dortigen Bürohaus, wo uns der Koch, Herr Andreas Koepsel, verpflegte. Heute betreibt er die Gastwirtschaft in Eiche. Das früher vom "VEB Elektromontage" errichtete und geführte Bürohaus gehört heute der LTG aus Seelow. "ELMO" hatte die Berliner Wohnungs-Neubauten mit elektrotechnischen Anlagen versorgt, mit seinem damaligen Direktor, Herrn Wolfgang Schmidt, hatte ich zusammen in Berlin-Lichtenberg studiert.

So denke ich hier auch zurück an den viel zu früh verstorbenen Herrn Schön, der die Chronik des Sportvereins Grün-Weiß Ahrensfelde in großer Fleißarbeit zusammengestellt hatte. Davongeflogen sind die Gedanken wie die Tauben am Himmel, wie die schwarze Amsel im Busch und wie das lehre Vogelnest über mir.

Dort drüben, immer noch im "Radieschenfeld", erklang neulich wie alle Jahre wieder am 3. Advent die Adventsmusik des evangelischen Posaunenchores Berlin-Marzahn. Herr Jörg-Arno Zilch organisiert und veranstaltet das immer für die Ahrensfelder. Und die kommen gerne zum Zuhören und Mitsingen. Es gibt Schmalzstullen, Kuchen und Glühwein. Man steht zusammen und freut sich über die Anwesenden.

An der Arztpraxis biege ich in die Ulmenallee. Schon immer sind wir hier zum Arzt gegangen und zum Glück geht das heute noch. Oben in der Dachwohnung fand die erste konspirative Beratung vor der Wendezeit bei Matthias Redlin und Sabine Jahns statt. Beide Ärzte waren von Unruhe erfüllt: "Es muss doch endlich was passieren!". Daraus wurde dann die "Freie Wählergemeinschaft Ahrensfelde".

Zurück zum kleinen Ahrensfelder Dreieck vermeide ich den Pfad "hinter den Grundstücken", parallel zu den Bahngleisen - der Schnee ist mir zu tief. Vor mir die graue Katze liegt auch bloß einen Moment auf dem kahlen Straßenpflaster, da mag es ja von der Kanalisation her ein wenig wärmer sein, aber so richtig gemütlich ist es ihr nicht - sie schleicht weiter.

Meine Wohnstraße hat mich wieder. Nachbars sind mit dem Camper wieder da, die Elektro-Strippe zeigt Mindest-Heizung an. Ich freue mich schon auf den Frühling, wenn wir statt im Schnee uns im Blütenzauber wieder über die Gartengrenze begegnen. Gegenüber sind "unsere" jungen Leute aus Dänemark zurück - zum Glück wohl behalten - und man wird sich wieder sehen - heute gilt nur: Hallo und schön, dass Ihr wieder da seid!


Der Beitrag wurde uns freundlicherweise von Paul Plume, Ortschronist in Ahrensfelde, zur Verfügung gestellt.
Weitere Jahresrückblicke von Herrn Plume finden Sie hier:
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