Mehrow und Umgebung in der Märkischen Volksstimme von 1949 (4. Jahrgang)

Märkische Volksstimme, Organ der sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
[Januar: Allgemeine Ausgabe, ab Februar: Ausgabe für Niederbarnim und Osthavelland]
gefunden im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)


Märkische Volksstimme, Montag, den 3. Januar 1949 (Nr. 1), Stadt und Land

Einheitlicher Brotpreis festgesetzt
Auf Grund eines Befehls des Obersten Chefs der SMAD, Marschall Sokolowskij, hat das Sekretariat der Deutschen Wirtschaftskommission durch Preisanordnung 176 beschlossen, vom 1. Januar 1949 ab für die gesamte sowjetische Besatzungszone den Brotpreis einheitlich auf 0,34 DM je Kilogramm für das auf Brotmarken zur Ausgabe gelangende Frischbrot der vorgeschriebenen Zusammensetzung fest­zusetzen. Eine Neufestsetzung der Preise für Mahlerzeugnisse aus Roggen und Weizen sowie Durch­führungsbestimmungen folgen in Kürze.
Abschaffung des „Bedienungsgeldes“
Das bisher übliche sogenannte „Bedienungsgeld“ wird demnächst für das gesamte Bedienungspersonal im Hotel- und Gaststättengewerbe in der Ostzone abgeschafft und durch eine Bezahlung nach festen Lohnsätzen ersetzt werden. Diese Regelung entspricht dem neuen Tarifvertrag für alle Zweige des Nahrungs- und Genußmittelgewerbes.


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 5. Januar 1949 (Nr. 3), Stadt und Land

Torfgewinnung nur noch durch Kommunalvereinigungen
Da die privaten Torfgewinnungsunternehmen bisher nur sehr ungenügende Leistungen aufzuweisen hatten und der Produktionsplan im vergangenen Jahre nur zu 35 Prozent erfüllt wurde, hat der Minister für Wirtschaftsplanung in einem Runderlaß angeordnet, daß im Interesse der Sicherung des Zwei­jahresplanes im Land Brandenburg ab 1. Januar 1949 die Torfgewinnung nur noch durch kommunale Vereinigungen betrieben wird.


Märkische Volksstimme, Sonnabend, den 22. Januar 1949 (Nr. 18), Vor den Toren Berlins

Jede Menge Kartoffeln
Ahrensfelde. Am Freitag, dem 13. Januar, kontrollierte die Volkspolizei die von Werneuchen kommenden Züge. Das Ergebnis war so überwältigend, daß die Polizei den reichen Segen kaum übersehen konnte. Der Bahnsteig war von vorn bis hinten mit Kartoffelsäcken besät. Zahlreiche freiwillige Helfer packten munter zu und in kurzer Zeit war der Bahnsteig für den nächsten „Empfang“ gesäubert. Etwa 100 Zentner Kartoffeln war das Ergebnis. Hier war wieder eindeutig der Beweis für die Ausplünderung der Ostzone zur Unterstützung der „Luftbrücke“ erbracht. Berg


Märkische Volksstimme, Sonnabend, den 25. Januar 1949 (Nr. 20)

Dritte Poliklinik im Kreise Niederbarnim
Bernau. In Kürze wird in der Stadt Liebenwalde die dritte Poliklinik des Kreises Niederbarnim eröffnet. Die Poliklinik Rüdersdorf, die als erste Anfang Oktober 1948 eingerichtet wurde und über eine Röntgenanlage sowie ein gut ausgestattetes Laboratorium verfügt, wird von der Bevölkerung im steigenden Maße in Anspruch genommen. ...


Ab hier: „Ausgabe Niederbarnim-Osthavelland“
Lokalteil: „Von der Löcknitz bis zum Havelland“ / Lokalredaktion: Oranienburg

Märkische Volksstimme, Dienstag, den 8. Februar 1949 (Nr. 32)

Ahrensfelde. In einer öffentlichen Einwohnerversammlung wurden in der Diskussion dem vor­geschlagenen Gemeinderat viele Wünsche mit auf den Weg gegeben. So wurde vor allem die Regelung der Brennstoffrage gewünscht, da die Einwohner von Ahrensfelde bisher nur wenig Heizmaterial erhalten haben. Von dem CDU-Bürgermeister wurden bisher keine Rechenschaftsberichte gegeben und man vermißte seine Anwesenheit ebenso, wie die des Gemeindesekretärs. Nach dem Schlußwort des Genossen Berger wurde eine Resolution einstimmig angenommen, die das Ruhrstatut als die Absicht der Monopolkapitalisten kennzeichnet, aus diesem Gebiet eine Waffenschmiede gegen die Sowjet­union und alle Werktätigen der Welt zu machen. Berg.


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 9. Februar 1949 (Nr. 33), anonymisiert

Die Dorfgemeinschaft ist kein Kriegerverein
Ahrensfelde. Die Bildung von Dorfgenossenschaften ist das Gebot der Stunde. ...
Wenn in Ahrensfelde eine Genossenschaft gegründet werden soll, kann dieses nicht in Höhnow [!] oder Neuenhagen im Verborgenen geschehen. Die Gründung muß dann in Ahrensfelde unter Mitwirkung aller Beteiligten vor sich gehen. Nicht die Spar- und Darlehnskasse von Ahrensfelde und nicht die L. G. Neuenhagen bilden die neue Genossenschaft. ... Es darf nicht sein, daß sich die ehemaligen Pgs Pöstchen sichern, indem sie ihre Arbeitsstellen austauschen. Weil ihm in Ahrensfelde der Boden zu heiß war, ging der ehemalige Propagandaleiter von Ahrensfelde, J... nach Blumberg in die L. G. und der dort beschäftige Ahrensfelder Mann soll den Ahrensfeldern zur Verfügung gestellt werden. Ebenso ist der ehemalige Leiter des Kriegervereins „Kyffhäuserbund“ von seinen Kumpanen in der L. G. Marzahn untergebracht worden. ...


Märkische Volksstimme, Freitag, den 11. Februar 1949 (Nr. 35)

Unterstützung für Umsiedler
Eine einmalige Sonderunterstützung von 50 DM erhalten auf Anordnung der DWK alle Umsiedler, die vom 28. Juli bis 25. Oktober 1948 aus Polen, der Tschechoslowakei und dem Kaliningrader Gebiet repatriiert worden sind. ...
Postverkehr Berlin-Ostzone erweitert Die Höchstgewichtsgrenze für die Paketversendung von Berlin nach Orten in der sowjetischen Besatzungszone wurde von sieben auf fünfzehn Kilogramm heraufgesetzt. ...


Märkische Volksstimme, Donnerstag, den 17. Februar 1949 (Nr. 40)

92 Massivbrücken wiederhergestellt
Von den in Brandenburg durch Kriegseinwirkungen zerstörten 430 Brücken bis zu zwei Meter Stützweite wurden bis Ende des vergangenen Jahres 92 Brücken in Massivbauweise und 332 in Holzbauweise wiederhergestellt. ...


Märkische Volksstimme, Donnerstag, den 24. März 1949 (Nr. 70)

Der Konsumkunde kritisiert
Hönow. „Wir erwarten vom weiteren Ausbau der Konsumgenossenschaften, daß die Wünsche der arbeitenden Bevölkerung im Rahmen des möglichen stärker berücksichtigt werden. Wir verlangen von der Geschäftsleitung und dem Personal mehr Bereitwilligkeit und Entgegenkommen. Bessere Qualität - genaues Gewicht - zeitlich prompte Belieferung sind unsere bescheidenen Wünsche.“
So oder ähnlich formulierten die Konsumkunden in Hönow auf einer Versammlung ihre Diskussions­beiträge. Bemängelt wurde die mitunter miserable Qualität des Brotes. Warum soll der Käufer verbranntes Brot essen, wenn in einer Bäckerei etwas schief geht? Auch die Qualität der Seife läßt sehr zu wünschen übrig. So stellen wir uns Verbesserung der Qualität nicht vor.
Zuteilungszigaretten sollten ein Genuß sein und auf Punktkarten sollte man der Kundschaft nicht nur „Wolldecken“ anbieten. ...
Die Bevölkerung von Hönow am Rande Berlins hat Vergleichsmöglichkeiten und ist mit Recht kritisch. Wie soll es besser werden, wenn Mängel nicht aufgezeigt werden und wir nicht alle helfen?


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 30. März 1949 (Nr. 75)

Bohnenkaffee in den HO-Gaststätten
In den Gaststätten der volkseigenen Handelsorganisation des Landes wird seit Sonntag Bohnenkaffee, die Tasse zu 3 DM abgegeben. Die Lebensmittelläden der HO führen jetzt auch 100-g-Büchsen Oelsardinen zum Preise von 7 DM.


Märkische Volksstimme, Freitag, den 1. April 1949 (Nr. 77)

Sommerzeit ab 10. April
Berlin, 31. März (SNB). Nach einer Anordnung des Obersten Chefs der sowjetischen Militär­verwaltung in Deutschland wird in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und in Berlin am 10. April die Sommerzeit eingeführt. Am 10. April 1949, um 3 Uhr, ist die Uhr um eine Stunde vorzustellen.


Märkische Volksstimme, Freitag, den 8. April 1949 (Nr. 83)

Berliner Betriebe helfen.
Altlandsberg. Zum Aufbau der Maschinenausleihstationen Rehfelde, Altlandsberg, Liebenwalde und Oranienburg sind alle Vorbereitungsarbeiten geleistet. Ein Besuch bei der MAS Altlandsberg zeigt den Fortgang der Arbeit. Ein Vorteil dieser Station ist das Vorhandensein einer Anzahl brauchbarer Gebäude und die schon arbeitende Reparaturwerkstatt. 21 Orte mit über 13000 Hektar gehören zum Bereich der MAS Altlandsberg. Erfreulich ist, daß zwei Lichtenberger Metallbetriebe die praktische Hilfe für die Stationen Altlandsberg und Rehfelde übernommen haben. ...


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 20. April 1949 (Nr. 91), anonymisiert

Höhnow [!]. (VK) Unsere FDJ-Ortsgruppe Hönow bemühte sich seit dem Sommer vorigen Jahres um eine FDJ-Fahne. Aber selbst ein an die Firma Kreisel, Zwickau/Sa., eingesandter Bezugsschein für Fahnenstoff konnte nicht eingelöst werden. Um den Papierkrieg nicht zu vergrößern, wollten wir nun einen geeigneten Zeitpunkt abwarten. Da fand sich unsere Genossin M. R., die uns das Fahnentuch nähte. ...


Märkische Volksstimme, Montag, den 25. April 1949 (Nr. 95)

Kurz gefaßt
Hönow. (VK). Ein schönes Ostereiersuchen veranstaltete der Siedlerverein Hönow am ersten Feiertag. Es war eine Freude zu sehen, wie die Kinder auf dem Karl-Marx-Platz in Hönow die versteckten Eier suchten. Auch die alten Leute wurden bedacht, die keine Hühner haben. Jeder bekam drei Eier, Keks und Konfekt. Die Siedlerkameradin Frau Pollack spendete allein zehn Eier und Konfekt. Wo ein Wille ist, ist also auch immer ein Weg, um ärmeren Menschen eine kleine Freude zu bereiten. A.G.


Märkische Volksstimme, Dienstag, den 3. Mai 1949 (Nr. 101)

MAS-Traktoren an der Spitze
Altlandsberg. (MV) Zur eindrucksvollsten Kundgebung seit der Vereinigung der beiden Arbeiter­parteien gestaltete sich die diesjährige Maidemonstration des kleinen Städtchens Altlandsberg, das durch die Aufgliederung von drei Gutsbezirken zur größten Neubauerngemeinde des Kreises wurde.


Märkische Volksstimme, Donnerstag, den 5. Mai 1949 (Nr. 103)

Altlandsberg. Freund Adebar hat in diesem Jahr seine Rückkehr aus dem Süden sichtlich verzögert. Allgemein fiel bei dem Maiumzug im Städtchen das noch verwaiste Nest auf dem Strausberger Torturm auf. Aber diesen Streich spielte der Storch den Altlandsbergern auch bei der Feier ihres Stadtjubiläums, wo - mit Rücksicht auf die Gäste - dann eine Attrappe das alte städtische Wahrzeichen krönte. Sr.


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 11. Mai 1949 (Nr. 108)

Das Bier wird besser
Wie die Hauptabteilung Handel und Versorgung der Landesregierung Brandenburg mitteilt, wird die Herstellung von Bier künftig geändert. Das Bier mit 3 und 6 Prozent Alkoholgehalt wird nicht mehr ausgeschenkt. Dafür soll ein 4,5prozentiges dunkles Süßbier und ein 9prozentiges helles Bier gebraut werden.


Märkische Volksstimme, Sonnabend, den 21. Mai 1949 (Nr. 117)

HO-Gutscheine verfallen
Am 31. Mai 1949 verfallen die in der sowjetischen Besatzungszone verkauften HO-Gutscheine der Serie A für Vergaserkraftstoff, Dieselkraftstoff und Bunamotorenöl sowie die in Berlin verkauften HO-Gutscheine für Dieselkraftstoff. Nach diesem Termin werden diese Gutscheine von den Tankstellen nicht mehr eingelöst.
Nachtstrom-Entnahme muß verstärkt werden
Die Hauptabteilung Industrie der Landesregierung Brandenburg stellt fest, daß der Anteil der Nachtstromentnahmen in der Industrie noch verstärkt werden muß. Alle Betriebe, die über elektrisch betriebene Maschinen und Geräte mit höherer Leistungsaufnahme verfügen, sollen wenigstens 30 Prozent ihres monatlichen Strombezuges in die Zeit von 22-6 Uhr verlagern. ...


Märkische Volksstimme, Donnerstag, den 9. Juni 1949 (Nr. 131)

Freier Verkauf von Tabakwaren
Berlin, 8. Juni (ADN). Der Vorsitzende der DWK, Heinrich Rau, gab bekannt, daß das Sekretariat der Deutschen Wirtschaftskommission beschlossen hat, den freien Verkauf von Tabakwaren ab 15. Juni einzuführen. ...
Sporttauben nicht fliegen lassen Die Landespolizeibehörde Brandenburg gibt bekannt, daß der Transport sowie das Fliegenlassen von Sporttauben, gleich auf welche Entfernung, bis auf weiteres verboten sind.


Märkische Volksstimme, Montag, den 13. Juni 1949 (Nr. 134)

Nichtregistrierte Führerscheine werden ungültig
Wie schon mehrfach bekanntgegeben, hat am 16. Mai 1949 durch die örtlichen Polizeiorgane auf Grund der Verordnung Nr. 101 der Deutschen Verwaltung des Innern eine Registrierung aller Führer­scheininhaber begonnen, die bis zum 15. Juni d. J. beendet sein muß.
Jeder Kraftfahrer, der Wert darauf legt, weiter im Besitz eines Führerscheins zu sein, muß sich zu den angegebenen Zeiten auf dem Revier, wo er polizeilich gemeldet ist, einen Registriervermerk in seinen Führerschein eintragen lassen. Die Erfahrung der ersten Registrierungswoche zeigt, daß eine große Anzahl von Kraftfahrern der Aufforderung nicht Folge geleistet hat. Es wird daher nochmals drauf hingewiesen, die angegebenen Registrierzeiten unbedingt einzuhalten.


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 29. Juni 1949 (Nr. 148)

Lindenberg. (VK). In freiwilliger Arbeit haben Lehrer und Schüler der Grundschule Lindenberg für den Neubau von Neubauernhäusern in Lindenberg 3000 Ziegelstene aus zerstörten Häusern abgerissen, abgeklopft und aufgeschichtet. Die Steine wurde einer Neubauernstelle zugeführt, wo sie sofort verarbeitet wurden. Lehrer und Schüler bekundeten mit dieser Hilfsaktion ihre Verbundenheit mit unseren Bauern. reva.


Märkische Volksstimme, Freitag, den 1. Juli 1949 (Nr. 150)

Heimkehrertransport aus der Sowjetunion
(BD). Ein Transport mit 1289 ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion traf in der Nacht zum Donnerstag in Frankfurt (Oder) ein. Die Heimkehrer werden am Freitag in ihre Heimatorte entlassen.


Märkische Volksstimme, Montag, den 4. Juli 1949 (Nr. 152)

An-, Ab- und Ummeldungen von Umsiedlern
Die Erfassung aller durch die Kriegsereignisse umgesiedelten Personen, die jetzt in der sowjetischen Besatzungszone ansässig und dort polizeilich gemeldet sind, wird auf der Meldekarte des „Suchdienst“ nur noch von den polizeilichen Meldestellen ausgeführt.
Trotz dieser Verfügung erhält der „Suchdienst“ noch immer Listen von Sozialämtern, Gemeinde­vorstehern usw. über An-, Ab- und Ummeldungen von Umsiedlern, die nach dem 1. Mai 1949 statt­gefunden haben.
Die Bürgermeister haben lediglich nur noch An-, Ab- bzw. Ummeldungen vorzunehmen, soweit sie vor dem 1. Mai durch besondere Umstände noch nicht erfolgt sind.


Märkische Volksstimme, Donnerstag, den 21. Juli 1949 (Nr. 167)

Landarbeit ist keine Zwangsarbeit
Mehrow. (VK). Beim Bauer Thürling in Mehrow sind drei männliche und zwei weibliche Jugendliche beschäftigt, denen gegenüber der „Chef“ den Tarifvertrag nicht einhält. Drei Lehrlinge erhalten, obwohl sie im ersten, zweiten und dritten Lehrjahr stehen, ohne Unterschied 10 DM. Futtergeld und Ueberstunden werden nicht bezahlt und die 42- und 45-Sundenwoche wird nicht eingehalten. Die Unterkunft läßt zu wünschen übrig, denn die Jugendlichen schlafen in einem Raum, in den es hineinregnet. Die elektrischen Anlagen sind lebensgefährlich. Sonntags müssen die Jugendlichen bis Mittag arbeiten und wenn sie den Nachmittag einmal außerhalb des Hofes verbringen vollen, dann regt sich Herr Thürling, dem die Bestimmungen des Tarifvertrages anscheinend unbekannt sind, noch auf. Was sagt die Industriegewerkschaft 10 des FDGB und die FDJ-Ortsgruppe zu diesen Zuständen? Zel.
Ahrensfelde. (VK) Als vor kurzem die im Ort stationierte Gruppe der Volkspolizei abgelöst wurde, stellten sich die jungen Volkspolizisten - in der Hauptsache Angehörige der FDJ - die Aufgabe, die Gruppe der FDJ zu unterstützen. Sie halfen so, dieser am Rande Groß-Berlins gelegenen Ortsgruppe der Freien Deutschen Jugend den Platz in der Gemeinde zu sichern, der der neuen antifaschistischen demokratischen Jugend gehört. er.


Märkische Volksstimme, Freitag, den 29. Juli 1949 (Nr. 174)

Pakete an Kriegsgefangene
Ab sofort ist die Versendung von Paketen an Kriegsgefangene in der UdSSR bis zu einem Gewicht von fünf Kilogramm zugelassen. Die Annahme der Pakete geschieht gebührenfrei bei allen Postämtern des sowjetischen Sektors von Groß-Berlin und der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands, jedoch ist nur die Versendung von monatlich einem Paket statthaft. Der Inhalt kann aus Lebensmitteln, Kleidung und sonstigen Gegenständen des notwendigen Bedarfs bestehen. Gegenstände, die entgegen diesen Bestimmungen versandt werden, erhalten die Empfänger nicht ausgehändigt.


Märkische Volksstimme, Dienstag, den 2. August 1949 (Nr. 177)

Ueber 19400 Heimkehrer im Juli
(BD). Im Monat Juli trafen 19448 ehemalige deutsche Kriegsgefangene in Frankfurt (Oder) aus der Sowjetunion ein. Die Entlassungsformalitäten wickelten sich im brandenburgischen Heimkehrerlager Gronenfelde reibungslos ab. Die Heimkehrer wurden ausnahmslos kurz nach ihrer Ankunft in der Oderstadt in ihre Wohnorte entlassen.


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 17. August 1949 (Nr. 190)

Siedler pflügen die Wellen
Hönow (VK). Der hönower [!] Siedlerverein machte mit seinen 300 Mitgliedern eine Dampferfahrt nach Senzig. Es waren schöne Stunden der Erholung. Siedlerfreund Winkler sorgte bei den Kindern für Unterhaltung und unser Genosse Wellina verstand es, auch die vor uns stehenden Probleme in geschickter Weise anzuschneiden. „Ist es mit einer guten Ernte allein getan“, fragte er, „wenn man uns den Friedensvertrag und die Einheit Deutschlands noch immer vorenthält? Also ist es unsere heiligste Pflicht, uns am 1. September für den Tag des Friedens einzusetzen.“ So hatte auch diese heitere Wellenfahrt noch ihre politische Note.
Bernau. (VK). Genau wie im vorigen Jahr, konnte auch in diesem Jahr die Stadtverwaltung Oranienburg als erste des Kreises Niederbarnim ihre hundertprozentige Sollerfüllung in tierischen Produkten ... melden. ...


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 21. September 1949 (Nr. 220)

Blumberg. (VK). Die Angestellten der Gemeindeverwaltung Blumberg, Kreis Niederbarnim, beschlossen, unter Führung des Bürgermeisters innerhalb der Aktion „Wir bauen auf“ auch ihren alten Mitbürgern zu helfen. Sie lieferten ihnen einen halben Zentner Kohlen frei Haus. Durch diese kleine Aktion konnten 128 über 60 Jahre alte Einwohner einen kleinen Wintervorrat erhalten. -rudolf-


Märkische Volksstimme, Freitag, den 23. September 1949 (Nr. 222)

Bier wieder in Friedensqualität
(PMB). Der Stammwürzegehalt des neunprozentigen Bieres wird auf 12 Prozent erhöht, teilt die Hauptabteilung Lebensmittelindustrie des Landesregierung Brandenburg mit. Damit entspricht das Bier wieder der Friedensqualität. Daneben wird noch ein leichtes Bier hergestellt, dessen Stammwürzegehalt von 3 auf 4,5 Prozent erhöht wird. Das 4,5prozentige dunkle Bier wird in der gleichen Qualität weiter gebraut. Für den Verkauf in den Gaststätten der Handelsorganisation ist ein Bier von mindestens 14 Prozent Stammwürzegehalt vorgesehen. Als besonderer Fortschritt ist es zu werten, daß die Limonaden in Zukunft überwiegend mit Zucker gesüßt werden. Nur Faßbrausen erhalten nach wie vor Süßstoff als Süßmittel.


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 12. Oktober 1949 (Nr. 236)

Eiche. (VK). Der Vertreter des Kreisvorstandes der FDJ übte an dem vorgetragenen Rechen­schaftsbericht der FDJ-Ortsgruppe scharfe Kritik und zeigte konkret auf, wie sie die Schwächen der Gruppenarbeit in Eiche überwinden muß. Die anwesenden Jugendfreunde beschlossen, einen Arbeitsplan aufzustellen, der als nächste Aufgaben vorsieht: die Ausgestaltung des FDJ-Heimes, regelmäßige Herausgabe einer Wandzeitung und gemeinsam mit der Gemeinde Mehrow den Bau eines Sportplatzes.


Märkische Volksstimme, Freitag, den 25. November 1949 (Nr. 274)

Omnibuslinie 39 bis Ahrensfelde
(VK). Seit einigen Tagen fährt der Omnibus von Weißensee über Falkenberg wieder bis Ahrensfelde. Der Friedensstand ist wieder erreicht. Mehr noch. Die alten vollgummibereiften Klapperkästen sind durch hochmoderne luftbereifte, hellerleuchtete Wagen ersetzt. Alle halbe Stunde fährt ein Wagen und schon reicht diese Zeit nicht mehr aus. Ein vierter Wagen soll eingesetzt werden, damit auch die Falkenberger Fahrgäste zu ihrem Recht kommen und bei einem 20-Minuten-Verkehr niemand mehr zurückbleiben braucht.
Ahrensfelde, das Bauerndorf vor den Toren der Reichshauptstadt Berlin, ist damit wieder an das Berliner Verkehrsnetz angeschlossen. Und die Ahrensfelder sind stolz auf ihren Bus. Am ersten Tage wurden die ankommenden Wagen vom Bürgermeister und einer Musikkapelle begrüßt, und nach einer Bewirtung des Fahrpersonals fuhren die bekränzten Wagen wieder nach Berlin. P.G.


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