Mehrow und Umgebung in der Märkischen Volksstimme von 1950 (5. Jahrgang)

Märkische Volksstimme, Organ der sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
Ausgabe für Niederbarnim und Osthavelland,
bzw. [ab Juli 1950] Ausgabe für Ober- und Niederbarnim (jeweils mit Ausnahmen)
gefunden im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)


Märkische Volksstimme, Freitag, den 20. Januar 1950 (Nr. 18)

Ueberdruck-Briefmarken werden ungültig
(ADN). Sämtliche Postwertzeichen mit dem Aufdruck „Sowjetische Besatzungszone“ werden mit Ablauf des 28. Januar 1950 ungültig. ...


Märkische Volksstimme, Montag, den 30. Januar 1950 (Nr. 26)

Ahrensfelde. (VK). In einer Mitgliederversammlung des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands wurde eine Resolution angenommen, die sich gegen die Vorbereitung eines neuen Krieges durch die westlichen Imperialisten ausspricht. Der bisherige Vorstand wurde wiedergewählt. In der Aussprache klagten die Frauen über die schlechte Kohlenversorgung und machten den Vorschlag, die Verteilung einem Geschäft in der Gemeinde zu übertragen. Weiter bemängelte man, das die angesagte Referentin des Kreisvorstandes, wie schon oftmals, nicht erschien.


Märkische Volksstimme, Freitag, den 17. Februar 1950 (Nr. 42)

Ahrensfelde. (VK). Der Ortsausschuß der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland veranstaltete kürzlich eine Versammlung. Hervorzuheben ist, daß Menschen, die sich bisher wenig um die Ziele der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland gekümmert hatten, erschienen waren und Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit bekundeten.


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 22. Februar 1950 (Nr. 46)

Ahrensfelde. (VK). Der Kreisausschuß der Nationalen Front des demokratischen Deutschland veranstaltete einen Diskussionsabend über aktuelle Tagesfragen. Sorgen und Nöte der Bevölkerung kamen zur Sprache. Unter anderem warf man die Frage auf, warum die Milchversorgung für Kleinkinder immer wieder stockt. Der Kreisausschuß versprach, diese Frage zu klären.

Blumberg. (VK). Der Ortsausschuß der Nationalen Front des demokratischen Deutschland hat seine Aufgaben noch nicht völlig erkannt, wie man auf einer Arbeitstagung feststellte. Er arbeitet immer noch in der alten Weise, beziehungsweise - überhaupt nicht. Bis jetzt hat sich niemand damit beschäftigt, neue Menschen zur Mitarbeit zu gewinnen. Hoffentlich weckt der Ortsausschuß bald aus seinem Winterschlaf auf!

Wir helfen uns selbst
Eiche. (VK). Endlich waren die Teilnehmerkarten für die Hilfsaktion „Wir bauen auf“ zur Verteilung gelangt. Das war die Veranlassung, die Bevölkerung über Sinn und Zweck von „Wir bauen auf“ ein­gehend zu unterrichten: in der lebhaften Diskussion nach dem Referat wurden Zweifel und Miß­trauen der Bevölkerung beseitigt. In seinem Schlußwort betonte der Referent den Wert der Solidarität eines Volkes. „Wir müssen uns auf die eigene Kraft konzentrieren und dürfen uns dabei ruhig der Erfah­rungen bedienen, die man in dieser Hinsicht in allen friedliebenden Ländern, vor allem in der Sowjet­union gemacht hat. Durch die Solidaritätshilfe innerhalb der Aktion 'Wir bauen auf' werden wir nicht nur der Regierung helfen, sondern auch unmittelbar selbst an der Besserstellung unserer Lebensver­hältnisse beteiligt sein, ohne daß wir die Last einer Verschuldung auf uns zu nehmen brauchen.“ -lg-


Märkische Volksstimme, Freitag, den 24. Februar 1950 (Nr. 48)

Kriegsopfer werden „gemacht“
(ADN). Die französische Militärregierung in Berlin hat die unter ihrer Kontrolle stehende Auskunfts­stelle der ehemaligen deutschen Wehrmacht, Berlin-Halensee, Kurfürstendamm 96, angewiesen, alle in der französischen Fremdenlegion gefallenen ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen als Tote der ehemaligen Wehrmacht zu registrieren. Die Angehörigen der ehemaligen deutschen Soldaten werden vom „Office des Interets Francais et des Affaires Consulaires“, Berlin-Frohnau, Edith-Cawell-Straße 40'41, lediglich vom Ableben der Gefallenen benachrichtigt. Eine genaue Todesursache und Todes­datum werden nicht angegeben.


Märkische Volksstimme, Montag, den 6. März 1950 (Nr. 56)

Blumberg. (VK). Der Abschluß der Arbeitsverträge zwischen den Bauern und Landarbeitern macht hier keine guten Fortschritte. Bisher sind nicht mehr als 21 Arbeitsverträge abgeschlossen worden.


Märkische Volksstimme, Sonnabend/Sonntag, den 25./26. März 1950 (Nr. 73)

Mehr Wachsamkeit auf dem Lande!
Bernau. (VK). Nach dem Sieg der sowjetischen Armee über den Hitlerfaschismus wurde das jahr­hundertealte Unrecht an unseren werktätigen Bauer durch die demokratische Bodenreform beseitigt. Landlose wie landarme Bauern, Landarbeiter und Umsiedler erhielten Land und Boden. Groß war die Aufgabe unserer eben geschaffenen demokratischen Verwaltung und der antifaschistischen Parteien. Jedoch wurde nicht überall mit der nötigen Sorgfalt gearbeitet, und so war es dem Umsiedler Bernhard Falkenberg aus Mehrow als angeblichem OdF-Mitglied möglich, nicht nur Neubauer zu werden, sondern je eine Neubauernstelle für seinen minderjährigen Sohn und eine Verwandte - beide wohnen in Westberlin und haben sich die ganze Zeit nicht in Mehrow sehen lassen - eintragen zu lassen und diese beiden Wirtschaften mit seiner zusammen zu bearbeiten.
Falkenberg verstand es auch, sich in die SED einzuschleichen und als Bürgermeister wählen zu lassen. Durch diese Position war es ihm möglich, in größerem Umfange Schiebereien zu tätigen.
Als man auf die Machenschaften aufmerksam wurde und sich mit F. beschäftigte, stellte es sich heraus, daß er ein Nazigünstling war und als selbständiger Tiefbauunternehmer in Polen, durch faschistische Ausbeutungsmethoden in kürzester Zeit 58000 Mark für sich buchen konnte. Inzwischen zog er es vor, sich nach Westberlin abzusetzen.
Nachdem einige Monate vergangen waren, besaß F. die Frechheit, auf dem Amtsgericht Bernau zu erscheinen, um von hier Auskunft über „seinen Vorgang“ zu erhalten.
Auf der Anklagebank wurde ihm die Antwort gegeben: zweieinhalb Jahre Zuchthaus! Wenn hiermit das Verbrechen dieses Parasiten seine gerechte Strafe fand, so darf dieser Umstand nicht nur eine Genugtuung in uns auslösen, sondern muß uns veranlassen, die bereits in der Industrie durch die werktätige Bevölkerung geübte Wachsamkeit auch auf das Land zu übertragen, so daß unsere Aufbauarbeit nicht mehr durch korrupte Elemente gestört werden kann. -os-


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 29. März 1950 (Nr. 76)

Dahlwitz gibt Blumberg ein Beispiel ...
Nach den Ernteschätzungen, abzüglich Sollerfüllung und eigenem Verbrauch, sind genügend Kartoffeln im Kreis vorhanden. Nach den bisher eingegangenen Berichten sind nunmehr gute Resultate zu verzeichnen. So haben die Gemeinden Dahlwitz 1013, ... und Werder 532 dz Kartoffeln aufgebracht und somit ihre Anforderungen gestrichen.
Schlechte Ergebnisse dagegen waren in wirtschaftlich besonders starken Bauerngemeinden wie Neuholland mit einer Anforderung von noch 2893 dz, Blumberg 2700 dz, ... und Freienhagen 733 dz zu verzeichnen. Sollten in diesen Gemeinden wirklich keine Kartoffelvorräte vorhanden sein, so bedarf es einer besonderen Aufklärungsaktion, um andere Produkte als Austausch für Saatkartoffeln zur Verfügung zu stellen. ...


Märkische Volksstimme, Sonnabend/Sonntag, den 8./9. April 1950 (Nr. 84)

Avus-Rennen am 24. September Der Motorsport-Club Berlin hat den 24. September als Termin für das erste Nachkriegsrennen für Wagen und Motorräder Auf der Avus angesetzt. Zuvor werden am 23. April eine Querfeldeinfahrt in Schildhorn und Mitte Juli Sandbahnrennen in Mariendorf durchgeführt.


Märkische Volksstimme, Montag, den 17. April 1950 (Nr. 90)

Keiner kann sich ausschließen
Ahrensfelde. (VK). Die Ortsgruppe der CDU beteiligt sich grundsätzlich an keiner Zusammenkunft oder sonstigen gemeinschaftlichen Aktion. Auch bei der Sitzung des Ortsausschusses der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland hielt sie die Anwesenheit ihrer Vertreter anscheinend nicht für nötig. Von sämtlichen anderen Organisationen waren je zwei Vertreter anwesend.
Nach einer Diskussion beschloß man, zu Pfingsten 2700 Jugendfreunde bei den Bauern unter­zubringen und in der Siedlung Quartiere bereitzustellen, um weitere 1000 Jugendliche unterzubringen. Der Bürgermeister wird die Viehzähler zur Quartierwerbung einsetzen. Am Sonntag vor Pfingsten soll dann eine Generalprüfung aller Quartiere und sonstigen Vorkehrungen vorgenommen werden. Während der Pfingstfeiertage wird ein Betreuungsdienst durch den Ortsausschuß der Nationalen Front organisiert. -oh-


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 19. April 1950 (Nr. 42)

An die MAS Altlandsberg
Die Bauern von Mehrow-Trappenfelde, Niederbarnim, die in diesem Jahre die MAS Altlandsberg in Anspruch nahmen, sind erfreut über das pünktliche und gute Arbeiten dieser MAS. Wir möchten nicht versäumen, allen Traktoristen und sonstigem Mitarbeitern der MAS Dank und Anerkennung für das gute Funktionieren der diesjährigen Frühjahrsbestellung auszusprechen. Die Arbeiten in diesem Frühjahr haben dazu beigetragen, das Verhältnis zwischen Bauern und MAS weitgehend zu verbessern. Die Arbeiten der MAS sind ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Friedens­hektarerträge, und wir werden jetzt unser Bestes tun, um das gesteckte Ziel restlos zu erreichen.
VdgB-Ortsgruppe Mehrow


Märkische Volksstimme, Sonntag/Montag, den 30. April / 1. Mai 1950 (Nr. 102)

Lindenberg. (VK). Die Vorarbeiten für den Neubau der Grundschule sind soweit vorgeschritten, daß am 1. Mai die Grundsteinlegung in einer besonderen Feierstunde in Gegenwart von Landrat Bey erfolgen kann.


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 3. Mai 1950 (Nr. 103)

Mitropa kommt wieder
Im Zuge des sich weiter normalisierenden Reiseverkehrs bemüht sich auch die Mitropa, ihre Leistungen zu verbessern. So wird jetzt in dem „Fliegenden Hamburger“ und in den Speisewagen Berlin-Erfurt neben anderen Getränken und Imbißmöglichkeiten auch Bohnenkaffee ausgeschenkt. Auch in den Mitropa-Bahnhofsgaststätten in Berlin, Friedrichstraße, Stettiner Bahnhof und Schlesischer Bahnhof wird während der Nachtstunden Bohnenkaffee ausgegeben. Wir hoffen, daß auch in Kürze die Reisenden auf den anderen wichtigen Umsteigebahnhöfen der Deutschen Demokratischen Republik ähnliche Annehmlichkeiten genießen können.

So was will erwachsen sein!
Hennigsdorf. (VK). Man sollte glauben, gerade in Hennigsdorf, einem Schwerpunkt unserer Industrie, gäbe es nur vernünftige Menschen. Aber es ist eben so. Manchmal packt es manchem. Dann werden erwachsene Menschen kindisch. Eben diskutieren noch gewisse Leute darüber, ob es richtig sei, die Jugend schon mit 18 Jahren wählen zu lassen, und im nächsten Augenblick benehmen sie sich wie Vierjährige und auf jeden Fall anders als „wahlberechtigt“. Da hängen nämlich Plakate „Wettnuckeln mit anschließender Preisverteilung.“ Was mag sich der Veranstalter, der Inhaber des Café Görn, dabei gedacht haben, als er diesen Unsinn ausbrütete? Das heißt, eigentlich kann Herr Görn sich gar nichts dabei gedacht haben, denn denkende Menschen haben meist Verstand. Und der Gemeinderat, was sagt er dazu? Und die Abteilung Volksbildung? Und das am Rande Berlins in der Deutschen Demo­kratischen Republik. Um es eindeutig zu sagen: Wir lehnen diese amerikanischen Unsitten ab, bezüglich „Kultur“ und bezüglich „Geschäft“! Erim


Märkische Volksstimme, Donnerstag, den 4. Mai 1950 (Nr. 104)

Erstes Steinkohlenvorkommen erreicht
(MV). Beim Abteufen des Förderschachtes im Steinkohlenbergwerk Doberlug-Kirchhain wurden jetzt in der Tiefe von 114 Metern die ersten Kohlenvorkommen erreicht. ...


Märkische Volksstimme, Sonnabend, den 6. Mai 1950 (Nr. 106)

Rückführung Kriegsgefangener abgeschlossen
(ADN). Mit der Heimbeförderung einer letzten Gruppe von 17538 deutschen Kriegsgefangenen nach Deutschland ist die Rückführung der deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion abgeschlossen worden, heißt es in einer Erklärung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS. ...


Märkische Volksstimme, Sonntag/Montag, den 7./8. Mai 1950 (Nr. 107)

Handwerker schufen Wohnraum
Blumenberg. [!] (VK). Die Handwerker der Gemeinde leisteten im Wohnungsbau innerhalb der Hilfsaktion „Wir bauen auf“ vorbildliche Gemeinschaftsarbeit. Sie bauten sechs Wohnungen aus, davon vier mit je einem Zimmer und Küche und einer kleinen Kammer, und zwei Wohnungen mit je zwei Zimmern und Küche sowie zwei kleine, aus einer größeren gemachten, Wohnungen.
Die Handwerker führten sämtliche Arbeiten bis zur Fertigstellung unentgeltlich aus. Die Gemeinde gab den Vorschuß für die Materialkosten, die Summe wird jetzt auf die Miete umgerechnet. Aus der Schloßruine wurden dafür 6000 Ziegel geborgen. Die Gemeinde sparte durch diese vorbildliche Arbeit, für die mehr als 300 Arbeitsstunden nötig waren, etwa 1000 DM ein.


Märkische Volksstimme, Sonnabend/Sonntag, den 20./21. Mai 1950 (Nr. 116)

Auf richtigem Wege
Blumberg. (VK). Ein Beispiel guter Zusammenarbeit des Demokratischen Blocks lieferte die Gemeinde Blumberg. Die gesamte Einwohnerschaft gab einmütige Zustimmung zu der vom Bürger­meister Hoese (CDU) am 1. Mai vorgelegten Entschließung über ein gemeinsames Wahlprogramm. ... In der Entschließung heißt es weiter, daß sich sie Einwohnerschaft verpflichtet, die ganze Kraft für das Ziel der Nationalen Front einzusetzen und mitzukämpfen für die Wiederherstellung der Einheit unseres Vaterlandes.

Auch ein Demokrat.
Dahlwitz. (VK). Es gibt Demokraten und „Demokraten“. Einer von der letzteren Art ist Herr Jäger, Friseur, aus Dahlwitz, Berliner Straße. Es scheint ihm wirklich Freude zu bereiten, wenn der Laden voll ist, und er dann recht laut den „RIAS“ einstellen kann. ...


Märkische Volksstimme, Sonnabend/Sonntag, den 27. Mai 1950 (Nr. 122)

USA-Anschlag auf unsere Friedenswirtschaft ...
(ADN). Das Amt für Information teilt mit: Die Behörden der Republik sind einem ungeheuerlichen verbrecherischen Anschlag auf die Spur gekommen. In der vergangenen Nacht wurden von amerikanischen Flugzeugen, die sich außerhalb der üblichen Flugroute bewegten, in Zwickau, Werdau und Lichtentanne, in Eibenstock und Bernsdorf Kartoffelkäfer in großen Mengen abgeworfen. ...

Blumberg. (VK). Auch auf dem Schulhof in Elisenau, das verwaltungsmäßig zu Blumberg gehört, lagert seit dem Winter Kernschrott, den die Kinder mühselig aus der näheren und weiteren Umgebung herangeschafft haben, und wartet auf seine Abholung. rt.


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 31. Mai 1950 (Nr. 125)

Vorbildliche Arbeit in Lindenberg
(VK). Von einer vorbildlichen Arbeit im Volkswirtschaftsplan kann von der Gemeinde Lindenberg, Kreis Niederbarnim, berichtet werden. Wie der Bürgermeister, Herr Jesse, berichtet, ist die Frühjahrs­bestellung in allen Punkten 100prozentig erfüllt. Besonderer Dank ist der fliegenden MAS-Brigade Werneuchen mit ihren fünf Traktoren auszurechnen, die den Erfolg sichern half. ... Der Abschluß aller Landarbeitertarifverträge konnte unter guter Führung des parteilosen Bauern Stüwe und des VdgB-Vorsitzenden erfolgen.
Die Dorfgenossenschaft Lindenberg arbeitet vorbildlich, was dadurch bewiesen wird, daß alle Transporte für die Bauern mit eigenem LKW durchgeführt werden. Ferner werden leihweise alle Maschinen, wie Dreschkästen, Häckselmaschinen, Mähern u. a. abgegeben und eine Druschkolonne eingesetzt, die dafür zu sorgen hat, daß eine vorfristige und verlustlose Einbringung der Ernte erreicht wird.
In Vorbereitung ist die Einrichtung einer Deckstation und die Bildung einer Waldgenossenschaft. Aber auch auf anderen Gebieten sind Erfolge zu verzeichnen. So wurden in Gemeinschaftsarbeit „Wir bauen auf“ von der Bevölkerung zwei Hilfsschulen in Neu-Buch und Neu-Lindenberg geschaffen. Ende des Jahres wird die jetzt im Bau befindliche sechsklassige Grundschule bezugsfertig sein, zu welcher am 1. Mai unter Beisein des Landrates Bey der Grundstein gelegt wurde. ...
Einen besonderen Erfolg hat die Gemeinde zu melden, denn sie ist eine der ersten Gemeinden des Kreises, die eine 100prozentige Einzeichnung für das Verbot der Atombombe zu verzeichnen hatte. -Rume-

Vorteilhafte Grenzberichtigung
Bernau. (VK). Der Landtag des Landes Brandenburg hatte am 28. April 1950 eine Grenzberichtigung bei allen jenen Kreisen des Landes Brandenburg beschlossen, deren heutige Grenzen in verwaltungs­technischer Hinsicht sehr beachtliche Schwierigkeiten mit sich bringen. Das trifft für den Kreis Niederbarnim ganz besonders kraß zu. Der zwischen Bernau, Oranienburg und Groß-Schönebeck gelegene Nordteil des Kreises ist von einem unmöglich dünnen, langen Hals, der bis nach Erkner reicht, ergänzt. Die Bewohner dieses Südkreises kennen die großen Umständlichkeiten eines Besuches der Kreisstadt Bernau, welche von da aus nur über Ostkreuz und Friedrichstraße zu erreichen ist, nur zu gut und haben bestimmt nicht nur einmal gestöhnt, wenn eine persönliche Vorsprache bei den hiesigen Dienststellen sich nicht mehr umgehen ließ.
Nun sollen auf Beschluß des demokratischen Blocks vom 12. Mai 1950 die nachstehen angeführten Gemeinden aus dem südlichsten Teil des Kreises Niederbarnim abgetrennt werden. Die Gemeinden Erkner, Grünheide, Rüdersdorf, Herzfelde, Spreeau, Mönchwinkel, Hennickendorf, Kagel, Kienbaum, Woltersdorf sowie auch der Forstgutbezirk Rüdersdorfer Heide kommen zum Kreise Beeskow-Storkow. die Gemeinde Germendorf zum Kreise Osthavelland und die Gemeinden Rehfelde, Lichtenow, Werder und Zinndorf zum Kreise Lebus.
Dafür bekommt der Kreis Niederbarnim vom Kreise Oberbarnim die Gemeinden Biesenthal, Danewitz, Ladeburg, Buchholz, Rüdnitz, Weesow, Wilmersdorf, Wegendorf und Werneuchen. Die Uebergabe bzw. Uebernahme dieser o. a Gemeinden wird bereits von allen interessierten Aemtern vorbereitet und soll am 1. Juli 1950 abgeschlossen sein. ...
Der Kreis Niederbarnim verliert zwar durch diese Maßnahme einen nicht zu unterschätzenden Teil seiner Industriewerke, bekommt dafür aber sehr fruchtbare und mit Ueberschuß arbeitenden Landgemeinden, was ja für die zukünftige Entwicklung unseres Kreises eine sehr glückliche Lösung bedeutet, da der Kreis Niederbarnim der größte Einfuhrkreis an landwirtschaftlichen Produkten aus dem Lande Brandenburg ist. ...


Märkische Volksstimme, Freitag, den 2. Juni 1950 (Nr. 126)

Schwanebeck. (VK). Die Ortsschadenskommission trat unter Vorsitz des Bürgermeisters und unter Beisein des Kreisbeauftragten, Pflanzenschutztechnikers Britt vom Pflanzenschutzamt Potsdam, zusammen, um die im Ort entstandenen Schäden im Getreide nach nochmaliger Geldbegehung festzustellen und zu überprüfen. ...

Hönow hat viel vor!
(VK). Kommt man jetzt nach Hönow, einer Randgemeinde von Berlin, deren Einwohner fast ausschließlich in Berlin arbeiten, so fällt einem sofort ins Auge, daß alle Trümmer beseitigt sind oder gerade die Reste beseitigt werden. Die Kriegsschäden waren hier erheblich groß. Betritt der Besucher die Schule, so stellt er eine völlige Wandlung innerhalb eines Jahres fest. Die Fenster sind vollkommen verglast, die Klassenräume mit neuen Bänken und Stühlen versehen und die Oefen neu gesetzt. Die ganze Schule wird renoviert. Und das alles innerhalb von wenigen Monaten. ... Hönow hat noch mehr vor. So wird der ehemalige Schloßplatz umgewandelt und verschönert werden. Damit sind dann zwei Sportplätze vorhanden. der Ort wird noch in diesem Jahr trümmerfrei werden. Besondere Schwierigkeiten aber machte die Straßenbeleuchtung. eine Lösung mußte gefunden werden und - man fand sie! So ist vorgesehen, daß an allen Straßenkreuzungen und wichtigen Punkten die Häuser beleuchtet werden. Die Arbeiten sind schon aufgenommen und im Herbst wird es in Hönow keine dunklen Straßen mehr geben. was noch große Sorge bereitet, ist die Fertigstellung von vier Neubauernhäusern, die jetzt der Witterung ausgesetzt sind. (Hier muß die Solidarität der anderen Bauern einsetzen. Die Red.) Das ist Hönow 1950, seine Erfolge, Pläne und Sorgen. Die Gemeinde Hönow hat vieles geschafft und sie wird noch mehr schaffen.


Märkische Volksstimme, Montag, den 5. Juni 1950 (Nr. 128)

Ein Vorbild für andere Gemeinden
Ahrensfelde. (VK). Hart an der Grenze von Berlin, im Mittelkreis, liegt der Ort Ahrensfelde. Seit 1946 hat sich hier innerlich und äußerlich vieles verändert. So kann berichtet werden, daß die Frühjahrsbestellung in allen Saaten und Kartoffeln restlos abgeschlossen ist. Die Vorbereitung zur Ernte ist gleichfalls abgeschlossen. Druschgemeinschaften und Mähkolonnen wurden gebildet und jedes Fahrzeug jetzt schon für den Einsatz bestimmt. Der Abschluß der Landarbeitertarifverträge konnte innerhalb von zwei Stunden 100prozentig erfolgen. Diese Tatsache ist besonders hoch zu werten, da schon vor Abschluß der Verträge alle Landarbeiter des Ortes sonnabends um 13 Uhr Arbeitsschluß hatten, was nicht zuletzt das große Verdienst des Bürgermeisters ist, der alle Bauern von der Richtigkeit unseres beschrittenen Weges überzeugen konnte.
Das Ortsbild hat dadurch eine Veränderung erhalten, daß die Schule neu bedacht und vollständig renoviert wurde. Die Post wird erweitert und umgebaut, der Kirchhofsvorplatz verschönt und die Straßen und Wege in der Siedlung werden verbessert. Der Bau einer Zentralschule ist für 1951 geplant. Im Zuge des Hilfswerkes „Wir bauen auf“ werden Gespanne und Fahrzeuge für den Bau der Schule in Lindenberg eingesetzt.
Ein Blick in die Gemeindeverwaltung selbst zwingt jedem Besucher ein Staunen ab. Und warum? Hier sitzen nur junge Menschen im Alter von 17 bis 25 Jahren, mit Ausnahme einer Angestellten, welche die Lebensmittelkarten und die gesamte Ernährung zu bearbeiten hat. So ist der Jugendliche Mante erst 19 Jahre und trägt die gesamte Verantwortung für das Finanz- und Steuerwesen, Gemeindewesen, innere Verwaltung, Volksbildung u. a. Fr. Menzel ist 25 Jahre und führt Wohnungsamt, Sozialwesen, Jugendfürsorge, Bauamt u. a. Fräulein Handke bearbeitet die gesamte Landwirtschaft und VdgB. Fräulein Schulz und Lehmann, beide 17 Jahre, sind im Kassen- und Steuerwesen tätig. Hier kann mit Recht gesagt werden, das Dorf ist das Vorbild des Kreises. Der Bürgermeister erklärte: „Das alles konnte aber nur dadurch erreicht werden, weil ich von Beginn meiner Tätigkeit im Dezember 1946 sofort den Parteikampf abgelehnt habe und nur ein Ziel kannte: Einheit, Frieden und Aufbau unserer Heimat!“ Das ist unser gemeinsames Ziel und dafür kämpft die ganze Gemeinde mit in der Nationalen Front! Ahrensfelde wird auch in aller Zukunft mit an der Spitze dieses großen Kampfes stehen!" -rume-


Märkische Volksstimme, Donnerstag, den 8. Juni 1950 (Nr. 132)

Ein Dorf wird demokratisch
Blumberg. (VK). An der Bahnstrecke Berlin-Werneuchen liegt Blumberg. Still ist es im Dorf, aber es scheint nur so. Aus der Schule hört man frohe Kinderstimmen. Vereinzelt fahren Gespanne auf die Felder oder in den Nachbarort. Auf den Gehöften wird emsig die Vorarbeit für die Ernte erledigt. Maschinen und Geräte müssen einsatzbereit sein. Das ist Blumberg 1950. Und wie hat es sich verändert? Das soll uns der Bürgermeister berichten.
In kurzen Worten schildert dieser die Arbeit bei der Frühjahrsbestellung und hebt besonders hervor, daß durch den tatkräftigen Einsatz der FDJ-Jugendbrigade mit vier Traktoren der MAS Altlandsberg diese um fünf Tage früher beendet werden konnte. Die Brigade hat es sich nicht nehmen lassen, sogar an Feiertagen zu arbeiten, um vorfristig den Plan zu erfüllen. ... Für die Ernteeinbringung sind Druschgemeinschaften gebildet worden. Diese haben die Aufgabe, gemeinsam die Arbeiten zu verrichten, um jeden auch noch so kleinen Ernteverlust zu vermeiden. ...
Vom Zusatzplan wurde in der „MV“ Nr. 70 berichtet, daß die Handwerker in Gemeinschaftsarbeit sechs Wohnungen für Umsiedler neu erstellen. Ferner ist die Ausbesserung von Wegen, Bürgersteigen sowie die Beleuchtung des Ortes vorgesehen. Die Winterfestmachung des Kindergartens und die Generalreparatur der Schule wird noch in diesem Jahr durchgeführt werden. Eines der größten Vorhaben aber wird der Bau eines Sportplatzes im Schloßparkgelände sein, welcher ohne jede Barmittel in Gemeinschaftshilfe „Wir bauen auf“ mit Unterstützung der Volkspolizeieinheit gleichfalls in diesem Jahr fertiggestellt wird. ...
Abschließend meint der Bürgermeister: „Gemeinsam mit allen Parteien und Organisationen, sowie mit der ganzen Bevölkerung werde ich alles tun, um die gestellten Ziele zu erreichen, und nur so kann der schlechte Ruf um den Ort Blumberg, der bisher auf ihm lastete, beseitigt werden.“ ... -rume-


Märkische Volksstimme, Sonnabend/Sonntag, den 10./11. Juni 1950 (Nr. 133)

Seefeld. (VK). Einen großen Tag wird Seefeld am 25. Juni 1950 erleben, denn an diesem Tage werden sich die Chöre aus der Umgebung und einige aus dem Nachbarkreis Oberbarnim treffen, um hier den großen Sängerwettstreit des Jahres 1950 auszutragen. In allen Orten sind jetzt schon die Vorbereitungen im Gange, denn jeder möchte der Sieger sein. Die Freunde der Sangeskunst sollten sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen.

Kinderjubel überall
(VK). Der „Tag des Kindes“ wurde im Kreise Niederbarnim überall festlich begangen. In allen Orten konnte man den hellen Kinderjubel vernehmen. So wurde in Seefeld in der Schule eine kurze Feierstunde abgehalten. ...
Aber auch in Ahrensfelde ging es fröhlich zu. Morgens fand in der Zentralschule eine Kulturfeier statt, an welcher der DFD als Gast teilnahm. Musik, Gesang und Rezitation wechselten in bunter Folge. und dann kam ein besonderer Höhepunkt für alle Schüler, denn die beiden Besten der Schule wurden mit einem Biologiebuch ausgezeichnet, und zwar die Schülerin Waltraud Didwichius und Manfred Voyé. Weitere 22 Buchpreise wurden an andere Schüler vergeben, und die 7. Klasse errang dem Sieg im Preisausschreiben der besten Wandzeitung, ebenfalls ein Buch. Ein großer Fackelzug beendete den fröhlichen Tag.
Und in Lindenberg erfreuten sich die Kinder gleichfalls bei munterem Spiel. Groß war der Jubel in Schwanebeck. nach der Schulfeier wurde eine kleine Ausstellung eröffnet, in welcher Arbeiten der Schüler zu sehen waren. ... -Rume-


Märkische Volksstimme, Donnerstag, den 15. Juni 1950 (Nr. 137)

Filmveranstaltung in Blumberg
Bernau. (VK). Vor einigen Wochen ging der Kreisvorstand der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft auf das Land, um in Zinndorf einen neuen Stützpunkt der Gesellschaft zu schaffen. Der Ortsvorstand Blumberg der Gesellschaft folgte diesem Beispiel. Das herrliche Sommersonntagswetter wurde benutzt, um einen Ausflug nach Blumberg zu machen. In froher Laune mit Filmapparatur, Filmleinwand und Film ging es im LKW mittags los. In Blumberg warteten schon einige Kinder vor dem Volkshaus, in dem die Filmveranstaltungen stattfinden sollten.
Ein Mitglied des Ortsvorstandes begrüßte die Kinder im Namen der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, und dann teilte sich der Vorstand in fünf Gruppen, die von Haus zu Haus gingen, um für die Abendveranstaltung einzuladen und mit den Bewohnern Blumbergs über den Frieden und die Freundschaft mit der Sowjetunion zu diskutieren. ...
Der Erfolg dieser Methode des persönlichen Ansprechens blieb nicht aus; am Abend war der Saal voll, einige Beitrittserklärungen zur Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft wurden abgegeben, der Kreis Niederbarnim hat nun wieder einen neuen Stützpunkt der Gesellschaft.


Märkische Volksstimme, Freitag, den 14. Juli 1950 (Nr. 162)

Kartoffelkäfer in Löhme und Seefeld!
(VK). Die Schulkinder sowie die gesamte Einwohnerschaft von Löhme und Seefeld, wo in den vergangenen Tagen einzelne Kartoffelkäfer, in der Hauptsache aber Eigelege in starkem Maße und Larven in erheblicher Anzahl gefunden wurden, sind aufgerufen worden, die festgestellten Herde von Kartoffelkäfern zu befreien. Alle Felder werden systematisch abgesucht, um diese Schädlinge zu vernichten. -rume-

Sängerwettstreit in Seefeld
Seefeld. (VK). Die Einwohner unserer Gemeinde und viele hundert andere Freunde des Gesanges erlebten in der „Fischerhütte“ einen wahren Kunstgenuß. Hier trafen sich Chöre aus dem Kreis Nieder- und Oberbarnim zu einem Sängerwettstreit. Die gemischten Chöre von Werneuchen und Seefeld halten sich in der Leistung die Waage. Sie erhielten den ersten und zweiten Platz, während der gemischte Chor von Elisenau den dritten Platz einnehmen konnte. Der Chor Seefeld unter der Leitung von Otto Preuße erfreute die Zuhörer mit „Kommt, laßt im Chor uns singen“ aus der Oper „Don Juan“ von Mozart, „Wir steigen empor“, von O. Gersten, „Suliko - Feinsliebchen“, georgisches Volkslied, „Die Schwarzwaldmühle“ von Rieks u.a.
Der Chor Werneuchen, Gruppe Frauen, brachte u. a. „Das Glöckchen“, ein russisches Volkslied, „Intermezzo“, H. Ziller, demgegenüber der Männerchor die Gäste mit „Wandrers Nachtlied“ von C. M. v. Weber, und der Gemischte Chor mit „Beherzigung“ von J. F. Reinhardt, „Mein Mädel hat einen Rosenmund“ u. a. erfreute.
Der Männerchor Blumberg wieder wartete mit „Der Lindenbaum“ von Schubert und „Wohin mit der Freud“ von F. Silcher auf, während der gemischte Chor Krummensee „Legt den Grund zu einem neuen Leben“ von J. K. Forest, „Das Elternhaus“ von Büchse u. a. brachte. Die gemischten Chöre Ahrensfelde und Elisenau boten „Spielmannslied“ von F. Hoff, „Slavonisches Ständchen“ von H. Hügst, „Die Sonn' erwacht“ von C. M. v. Weber, „Wer recht in Freuden wandern will“ von F. G. Klauer usw.
Nicht enden wollender Beifall wurde dem Frauenchor Werneuchen zuteil, welcher mit dem russischen Volkslied „Das Glöckchen“ wahre Begeisterungsstürme auslöste. Der Männerchor Blumberg muß noch intensiver üben, um etwas weiter nach vorn zu kommen. Allgemein kann man sagen, daß dieses Treffen erneut die im Volke schlummernden künstlerischen Kräfte herausstellte. Es war ein Kunstgenuß für alle. -rume-


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 19. Juli 1950 (Nr. 158)

Seefeld erwartet seine Gäste
(VK): So stand kürzlich in der „MV“ zu lesen. Und in der Tat, die Gäste, alte und neue, sie kamen am Sonntag in Scharen und tummelten sich an dem herrlich gelegenen Haussee, der die Gemeinden Seefeld und Löhme trennt. Hier wäre wirklich zu erwägen, ob nicht die BVG-Berlin die Omnibuslinie nach Ahrensfelde am Sonnabend und Sonntag bis Seefeld verlängern könnte. Viele Werktätige kämen dadurch in den Genuß, schnell und bequem nach Seefeld zu kommen, um sich am Haussee erholen zu können.
In einer Unterredung mit dem Bürgermeister teilte dieser mit, daß sich die Gemeinde Seefeld mit dem Plan trägt, im Zuge der Aktion „Wir bauen auf“ zusätzlich zum Dorfwirtschaftsplan ein großes Strandbad mit allen Schikanen für unsere Werktätigen zu bauen. Der Haussee eignet sich hierzu sehr gut, auch verkehrstechnisch gesehen liegt Seefeld an der Hauptverkehrsader. ... -udo-


Märkische Volksstimme, Freitag, den 4. August 1950 (Nr. 181)

Börnicke. (VK). Ein Schrecken für alle, die sie benutzen mußten, war noch bis vor kurzem die Chaussee nach Bernau. Schon in der „braunen Ära“ vernachlässigt, gibt sie jetzt jedoch, wieder­hergestellt, keinen Anlaß zur Kritik mehr. -ru-


Märkische Volksstimme, Montag, den 7. August 1950 (Nr. 183)

Haltepunkt „Birkenstein“!
Dahlwitz. In einer Sitzung zwischen der Reichsbahn, dem Bezirksamt Berlin-Lichtenberg, der Gemeinde Dahlwitz-Hoppegarten und Vertretern des Ortsteils Birkenstein wurde eine Uebereinkunft getroffen, daß das schon lange ins Auge gefaßte Projekt „Haltestelle Birkenstein“ nun Wirklichkeit werden wird. Es wurde weiter beschlossen, daß kein Provisorium einer Haltestelle angelegt wird, sondern sofort eine reguläre Haltestelle, um bei Legung des zweiten Gleises den verkehrstechnischen Anforderungen zu entsprechen. Die Kosten, Materialgestellung für Schalter usw. sollen von den Gemeinden Dahlwitz-Hoppegarten, Hönow und Berlin gemeinsam getragen werden, gleichfalls die Arbeiten wie z. B. die Erdbewegungen usw., sollen im Zuge „Wir bauen auf“ ihre Durchführung finden.
Mit der Haltestelle „Birkenstein“ erhalten die vielen Hunderte von Werktätigen, die von Birkenstein und Hönow-Süd täglich den weiten Weg nach dem S-Bahnhof Hoppegarten oder Berlin-Mahlsdorf machen müssen, den wirklich notwendig gewordenen Bahnhof. ...


Märkische Volksstimme, Montag, den 21. August 1950 (Nr. 195)

HO in Altlandsberg
Altlandsberg. Seit einigen Monaten haben wir auch hier in Altlandsberg eine Verkaufsstelle der HO. Leider läßt hier die Bedienung und auch die Belieferung sehr zu wünschen übrig. Eier, Quark, Milch, Käse usw.. alles das, was sich der Arbeiter ab und an schon leisten kann, gibt es nicht oder sehr selten. ... Auch scheinen die Verkäuferinnen sehr geschäftstüchtig zu sein, natürlich zu ihrem eigenen Vorteil. Das passende Kleingeld muß sich jeder Kunde mitbringen, sonst kann es ihm passieren, daß er mehr bezahlen muß, wie es vor kurzem einer Kundin erging. ...

Ist es am richtigen Platz?
Altlandsberg. Im Jahre 1948 errichtete man in Altlandsberg ein Tuberkulosekrankenhaus. Obwohl schon damals Stimmen laut wurden, daß sich das Klima so nahe an den sumpfigen Wiesen für ein Tuberkulosekrankenhaus nicht eignet, sind bis heute keine Schritte unternommen, diesem Uebelstand abzuhelfen. In Neuenhagen waren unsere Kranken entschieden besser untergebracht, zumal dort viel mehr Wald ist und trockener, sandiger Boden. Es wäre ratsam, diesen Fall einmal ernstlich in Erwägung zu ziehen und in Altlandsberg wieder ein Kreiskrankenhaus einzubauen mit ange­schlossener Entbindungsstation. L., Altlandsberg.


Märkische Volksstimme, Montag, den 11. September 1950 (Nr. 213)

Nicht mehr Hilfsaktion „Wir bauen auf“
Zepernick. (VK). Wie überall, so wurden auch im Kreise Niederbarnim die Bürgermeister und die Vorsitzenden der Parteien und Organisationen vom Landrat benachrichtigt, daß die Hilfsaktion „Wir bauen auf“ der Volkssolidarität aufgelöst worden sei.
Im Zuge der genauen Planungen der Deutschen Demokratischen Republik auf allen Gebieten und besonders des Aufbaues wird es in Zukunft Aufgabe der Verwaltung sein, alle Planmaßnahmen zu treffen. Ergibt sich die Notwendigkeit, so werden Behörden, Nationale Front und Volkssolidarität selbstverständlich gesellschaftliche solidarische freiwillige Arbeitsstunden und Sondereinsätze organisieren. Doch die Weiterführung der Hilfsaktion im bekannten Sinne erübrigt sich. ...


Märkische Volksstimme, Freitag, den 15. September 1950 (Nr. 217)

Urlaubssperre für Angestellte
(ADN). Das Amt für Information teilt mit: Die großen Aufgaben, die die Gesetze und Verordnungen zur weiteren Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik der Verwaltung auferlegen, erfordern den Einsatz aller Kräfte bis zur Ueberwindung der verwaltungs­mäßigen Anlaufschwierigkeiten bei der Realisierung der Maßnahmen.
Deshalb beschloß der Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik für die Beschäftigten in allen Zweigen der staatlichen Verwaltung im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik mit sofortiger Wirkung eine Urlaubssperre. Die im Urlaub befindlichen dieses Personenkreises werden zurückgerufen. ...


Märkische Volksstimme, Dienstag, den 26. September 1950 (Nr. 226)

Zuckerprämien für Kartoffelkäfersuchdienst
Auf Grund des freudigen und wirksamen Einsatzes unserer Jugend bei der Suche nach den gefährlichen Kartoffelkäfern hat die Landesregierung Bonbonprämien ausgeschüttet. Trotz mehr­maliger Aufforderung haben bisher die Schulleiter von 56 Gemeinden die Bonbons bei der Kreisschulverwaltung nicht abgeholt. Hiermit werden die entsprechenden Schulleiter bzw. Erzieher auf ihr Versäumnis aufmerksam gemacht, damit unsere kleinen Helfer schnellstens ihren verdienten Lohn erhalten.
Pflanzenschutzamt Potsdam. Der Kreispflanzenschutztechniker des Kreises Niederbarnim.

Hier fehlte die Anleitung
Ahrensfelde. (VK). Wie in allen Gemeinden des Kreises Niederbarnim sollte auch hier eine Versammlung der Nationalen Front stattfinden. Doch es erschien kein Referent. Ein Kollege sprang ein und deckte die Mängel innerhalb der Gemeinde auf und brachte konkrete Vorschläge für die weitere Arbeit des Ortsausschusses.
Da nur acht Personen zu dieser Versammlung erschienen waren, wurden einige Mitarbeiter des Ortsausschusses zusammengeholt und trotz der Kürze der Zeit eine Hausbegehung durchgeführt, um jeden einzelnen persönlich einzuladen. Der Erfolg dieser habstündigen Aktion war, daß nunmehr 48 Personen anwesend waren. Der Ortsausschuß war über dieses Ergebnis erstaunt, beschloß in Zukunft immer so zu verfahren (aber nicht erst eine halbe Stunde vorher, d. Red.). In seinen Ausführungen ging der Referent neben der Auswertung des Nationalkongresses auf die örtlichen Belange ein und es war daher nicht verwunderlich, daß die Diskussion den größten Zeitraum in Anspruch nahm. Die Neubürger wollten nochmals die Friedensgrenze der Oder-Neiße erklärt haben. ...


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 4. Oktober 1950 (Nr. 233)

Sichtbare Erfolge
Friedenshektarerträge schon in diesem Jahr überboten
Mehrow. (VK). Neben politischen Aufgaben steht im Vordergrund aller Arbeitspläne unserer VdgB die Verwirklichung des Fünfjahrplanes. Jeder Dorfwirtschaftsplan soll in einen Dorfleistungsplan umgewandelt werden. Der Kreis Niederbarnim hat daher die Losung aufgestellt: „In jedem Ort ein Dorfleistungsplan!“ Es steht schon heute fest, daß die im Fünfjahrplan geforderte Steigerung der Erträge unserem Heimatkreis keine besonderen Schwierigkeiten bereiten wird, denn es sind bereits in diesem Jahre schon in verschiedenen Gemeinden die Friedenshektarerträge überboten worden.
So erntete beispielsweise der Neubauer Bruno Schuckert aus Mehrow 23 dz Getreide pro Hektar. Während im Kreis Niederbarnim die Vorkriegserträge bei Frühkartoffeln 130 bis 140 dz erreichen, konnte Neubauer Schuckert in diesem jahr die Ernte von 160 dz erreichen. Unsere Neubauern Alfred Zimmermann und Wilhelm Gruhns wiesen ähnliche Erfolge auf, ebenso die Neubauern Lehmann und Prebenow aus Lindenberg, ... F. M.

Keine „Holzhammer“-Briefe schreiben
(MV). „Bei der Versendung von Briefen nach Westdeutschland kommt es darauf an, diese vom persönlichen Standpunkt aus zu verfassen. Wenn die Friedenskomitees derartige Briefe verschicken, wird der Erfolg größer sein. Es ist falsch, Briefe im Resolutionsstil abzuschicken, die nur wenig für die Gewinnung unserer Brüder und Schwestern im Westen unseres Heimatlandes geeignet sind.“ Dies erklärte der Sekretär des Landeskomitees der Kämpfer für den Frieden, Gallinat, auf der Landes­friedenskonferenz am Sonnabend in Potsdam.


Märkische Volksstimme, Freitag, den 27. Oktober 1950 (Nr. 254)

DFD sichert die Ernte
Hönow. (VK). Dem Neubauern Benicke in Hönow wurde die Frau krank und fiel bei der Einbringung der Ernte aus. Hilfesuchend wandte er sich an den Ortsausschuß der Nationalen Front.
Außer drei Männern stellte sich sofort die DFD-Ortsgruppe Hönow zur Verfügung, und 12 DFD-Frauen buddelten in einer Solidaritätsaktion die Kartoffeln des Neubauern aus. Außerdem stellten sich einige Frauen in zwei Nächten zum Dreschen zur Verfügung, so daß die Ablieferung pünktlich erfolgen konnte.
Der DFD bewies hiermit erneut, daß er erkannt hat, daß jeder zupacken muß, wenn unsere Ernährung oder Volkswirtschaft in Gefahr ist. Ch. K.


Märkische Volksstimme, Montag, den 30. Oktober 1950 (Nr. 256)

Bekämpfung der Tollwut
(MV). Zur Zeit herrscht im ganzen Lande Brandenburg die Tollwut in einem Ausmaße, wie sie schon seit Jahrzehnten nicht mehr bekannt war. Außer der Tötung der Tiere ist die Hundesperre das wirksamste Bekämpfungsmittel.
Die Tollwut ist eine ansteckende Krankheit, die alle Tiere und auch den Menschen befällt. Die Uebertragung erfolgt beinahe ausschließlich durch den Biß eines wutkranken Tieres, in erster Linie von Hunden. ... Die Krankheit dauert meist 4 bis 7 Tage und verläuft fast ausnahmslos tödlich. ...
Personen, die von einem Hunde oder einer Katze gebissen bzw. gekratzt worden sind, haben sich sofort ihrem Arzte vorzustellen, der seinerseits ein tierärztliches Attest über den Gesundheitszustand des Tieres einholen muß. Von tollwütigen Tieren verletzte Personen müssen sich im Robert-Koch-Institut Berlin einer zweiwöchigen Schutzimpfungskur unterziehen.
Der Kreistierarzt des Kreises Niederbarnim.


Märkische Volksstimme, Dienstag, den 7. November 1950 (Nr. 282)

Schnelle Hilfe war doppelte Hilfe
Mehrow-Trappenfelde. (VK). Neben Schönfließ ist im Kreise Niederbarnim auch die Gemeinde Mehrow-Trappenfelde ein Schwerpunkt im Baugeschehen innerhalb des Bodenreformbau[pro]­gramms. Mit nie erlahmendem Fleiß sind die Umsiedler als Neubauern bemüht, sich zuleich mit einem neuen Heim eine neue Heimat zu schaffen. ... Der Bürgermeister von Trappenfelde [!] ist in der richtigen Erkenntnis, daß nur die Behebung aller Schwierigkeiten die Neubauern zu zufriedenen, aufbauwilligen Kräften macht, stets darum bemüht, zu helfen, wo es geht. ...
Aber trotz allem eigenen Fleiß der Neubauern und aller Fürsorge der Verwaltung fehlt es besonders in den kinderreichen Familien noch oft am Notwendigsten. Der Kreisvorstand der SED stellte im Baugeschehen selbst auch Schwierigkeiten fest. Diese und die Not der Umsiedler galt es schnellstens zu überwinden. Kein Neubauer sollte in seinem fertigen Bau mehr innerhalb der kahlen vier Wände ohne Bett, Tisch oder Stuhl wohnen. Den Bewohnern von Mehrow-Trappenfelde sollte klar aufgezeigt werden, daß Solidarität in der DDR kein leeres Gerede ist.
Das Kreissozialamt, der Kreisausschuß der Volkssolidarität, der VE-Betrieb Holz, Klosterfelde, und der VE-Betrieb Metallverarbeitung aus Berlin-Oberschöneweide schlossen sich zu einer Hilfs­gemeinschaft zusammen.
Die Werktätigen des VEB Holz arbeiteten in ihrer Freizeit Küchen- und Wohnmöbel. Die gesamten Lehrlinge des Betriebes wurden für Wochen im Baugeschehen selbst eingesetzt. Dadurch bekamen die gesamten Bauarbeiten einen gewaltigen Anstoß, denn der Einsatz wirkte nicht nur anspornend, sondern begeisternd auf die übrigen Bauhandwerker.
Die Werktätigen des VEB Metallverarbeitung kamen in ihrer Freizeit aus Berlin und setzten sich ein, um vor allem auch die Schule gründlich zu renovieren. Wochenlang opferten sie ihre Freizeit und brachten außerdem durch Spenden aus ihren Reihen die Mittel auf, um Tische und Stühle in genügender Zahl aufzustellen. Nun lernen die Kinder nicht mehr, in die engen Schulbänke eingezwängt, sondern schreiben und rechnen voller Eifer in der Schule wie zu Hause am Tisch.
Das Sozialamt beschaffte für die Neubauern ebenfalls Möbel und zugleich wurde noch, wie vom Kreisausschuß der Volkssolidarität mitgeteilt wurde, die größte Not in Bezug auf Bekleidung und Schuhzeug gelindert. Die Verteilung von Mänteln, Kleidern, Anzügen, Kostümen, Schuhen usw. für Männer, Frauen und Kinder, Unter- und Babywäsche für Jungen und Mädchen, sowie von Strümpfen, war ein besonderer Festtag für Mehrow-Trappenfelde. ...
Und die schnelle Hilfe, ob es der Schulbau, die Mithilfe im Bauprogramm oder die Verteilung der Spenden an Bekleidung und Schuhzeug war, war eine doppelte Freude. Im neuen Heim mit den gespendeten Wohn- und Küchenmöbeln war es nun behaglich und wohnlich. Den Kindern sollte die beginnende kalte Witterung bei dem weiten Weg zur Schule nichts mehr ausmachen. ...
Der Neubauer Michel, der einen Anzug und für die Tochter ein paar Schuhe erhalten hatte, war dann der erste Neubauer, der sein Soll nicht nur in Getreide, sondern auch in Oelfrüchten und tierischen Produkten erfüllte.
Die Menschen in Mehrow-Trappenfelde haben sich der Friedensbewegung angeschlossen. Am 15. Oktober gaben sie mit einer Wahlbeteiligung von 99,3 Prozent ihre Stimme ab für die Kandidaten der Nationalen Front. ... H. Sch.


Märkische Volksstimme, Sonnabend/Sonntag, den 11./12. November 1950 (Nr. 266)

In Mehrow klingelts
Mehrow. (VK). Das war für alle Mehrower eine große Freude, als sie jetzt endlich Telefonverbindung erhielten. Mehrow war der einzige Ort von 82 Gemeinden des Kreises Niederbarnim, der bislang noch ohne Telefonverbindung war. Die Einwohner mußten, um ein Telefongespräch zu führen, erst kilometerweit laufen. Aber nun klingelts endlich auch in Mehrow. Von der NAG Oberschöneweide wurde die Patenschaft für den Anschluß übernommen. F.M.

Felder des Aufbauwillens
Blumberg. (VK). An der Entwicklung eines Mitschurin-Feldes ist nicht nur ein Mensch verantwortlich, sondern das ganze Dorf. Auf unserem Versuchsgut Blumberg haben die Bauern bereits einen Mitschurin-Zirkel gebildet. In Altlandsberg ist ein Versuchsfeld angelegt und mit der Arbeit kürzlich begonnen worden. Auch das Lehrgut Luisenhof hat die Arbeit in den Dörfern begonnen. Diese Anfänge sollen jetzt auf alle Gemeinden ausgedehnt werden. So ist jetzt auch in Rüdersdorf die Schaffung einer Mitschurin-Lyssenko-Versuchswirtschaft geplant. ... F. M.


Märkische Volksstimme, Freitag, den 24. November 1950 (Nr. 276)

Eine Stimme des Friedens
Blumberg. Millionen von Menschen erheben ihre Stimme für den Frieden in der Deutschen Demokratischen Republik. ... Lassen wir einmal die Stimme eines Werktätigen sprechen, welcher täglich mit Hunderten von Menschen zu tun hat. Es ist der Kassierer Schmidt vom Energiebezirk Nord, Blumberg (Kr. Niedernbarnim). ...


Märkische Volksstimme, Mittwoch, den 6. Dezember 1950 (Nr. 286)

Bekämpfung der Wildschweinplage
Durch die auftretenden Wildschweinschäden in der Deutschen Demokratischen Republik sahen sich die maßgeblichen Stellen genötigt, ständige Wildschweinjagdkommandos aufzustellen. Auch im Kreis Oberbarnim besteht ein solches Kommando. ...


Märkische Volksstimme, Freitag, den 15. Dezember 1950 (Nr. 294)

Tolle Schwabenstreiche
Wer kann helfen, die durch die verschärften Kontrollmaßnamen vom 1. November 1950 entstandenen Härten auf dem schnellsten Wege abzustellen?
Dadurch, daß die Schlagbäume mitten in der Gemeinde liegen, ist bald der eine, bald der andere Teil der Dorfgemeine Hönow Niemandsland und von der Versorgung und Betreuung abgeschnitten. In Hönow sind drei Konsumverkaufsstellen. Fährt der Fahrer des Konsumautos zur Verkaufsstelle ins Dorf, wird ihm am Schlagbaum due Fahrt zu den beiden Verkaufsstellen, welche in der Siedlung Hönow-Süd liegen, verwehrt. Fährt er aber über Birkenstein-Mahlsdorf nach Hönow-Süd, darf er nicht zu dem Konsumladen ins Dorf. Ebenso ist es mit der Seifenbelieferung durch die DHZ Rüdersdorf und der Textilbelieferung für die Hönower Bevölkerung durch den Konsumverband (Potsdam).
Die Verkäuferin wollte sich selber helfen und die Textilien vom Lieferwagen auf einen Handwagen laden, jedoch mußte auch dies abgelehnt werden, weil die Verkaufsstellenleiterin keinen Berechti­gungsschein hatte, um die Ware zu transportieren. Die Ware mußte zurückgehen. Die Bevölkerung wartet. Dringende Krankentransporte aus der Gemeinde Hönow konnten über die Sperre nicht durchgeführt werden, es mußten Umwege bis zu 40 km gemacht werden.
Am 13. November mußte eine Sammelbestellung Stubbenholz für Hönower Familien (pro Familie 1 bis 2 m), welches von einem LKW mit Anhänger transportiert wurde, wieder zurückgehen. (Das Holz kam aus der Schorfheide!)
Diese vorgenannten Schilderungen können auf die Kartoffelversorgung der Bevölkerung sowie auf andere Dinge, welche im Verkehr innerhalb der Gemeinde Hönow liegen, beliebig erweitert werden. Jedoch sollte dieser kleine Hinweis genügen, den unhaltbaren Zustand zu illustrieren. Seit dem 1. November 1950 ist die Gemeindeverwaltung ratlos und hat bis heute keinen Weg gefunden, die Lebensinteressen, die Sicherstellung der Versorgung sowie das Leben und die Gesundheit der Hönower Bevölkerung zu sichern.
Welche Stellen sind zuständig, diese bürokratischen Schwabenstreiche sofort abzustellen? Die Hönower Bevölkerung hat großes Verständnis für die Kontrollmaßnahmen gegen Schieber und Wirtschaftsverbrecher, hier in Hönow muß aber ein technischer Fehler vorliegen, den es gilt zu beseitigen. Darum wünscht die Bevölkerung von Hönow im Interesse der Erfüllung des Fünfjahr­planes eine schnelle Abänderung und Untersuchung dieses Uebels. Sch. Hönow.


Märkische Volksstimme, Donnerstag, den 28. Dezember 1950 (Nr. 305)

Hundesperre für das Land Brandenburg
Das Amt für Information teilt mit: Die Tollwut hat in den letzten Wochen derart um sich gegriffen, daß strenge Bekämpfungsmaßnahmen angeordnet werden mußten. Es ist bis auf weiteres über alle land- und Stadtkreise die Hundesperre verhängt worden. Auch ist bis auf weiteres die Ausfuhr von Hunden aus dem Lande Brandenburg verboten. ...


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