Das alljährliche „Eisenbahnfest“ der Kirchengemeinde ist längst zu einem festen Bestandteil des Ahrensfelder Veranstaltungskalenders geworden.
Am 28. Mai 2016 gab es davon bei herrlichstem Wetter die 11. Auflage und wie immer zog es viele Familien mit Kindern und Enkelkindern auf das weiträumige Pfarrgrundstück, wo die „Ahrensfelder Kirchenbahn“ (kurz „AKB“) zu besonderen Anlässen ihre Runden dreht und nebenbei viel geboten wird.
Wie immer hat das Fest nicht nur Mitglieder der hiesigen Kirchengemeinde angelockt, sondern viele Mitbürger aus Ahrensfelde, aus den Nachbargemeinden, aus Falkenberg und vor allem aus dem nahen Marzahner Neubaugebiet.
Auch „ODF-TV“, das „Fernsehen für Ostbrandenburg“, war gekommen und hat mit dem Untertitel „Eisenbahnromantik auf den Kirchengelände“ über das Eisenbahnfest berichtet.
Der Beitrag, in dem unter anderem die Pfarrerin erzählt, wie die Kirchengemeinde zu der Gartenbahn kam, ist hoffentlich noch eine Weile in der Mediathek des ODF-TV zu finden.
Um 15 Uhr, als das Fest eröffnet wurde, ging es noch recht geruhsam an den Ständen auf dem Pfarrgrundstück zu.
Am Eine-Welt-Stand war noch das volle Sortiment zu haben, der Zuckerwattestand gab's ohne Warten alles, was man für Karies braucht, die Waffeleisen liefen noch auf Sparflamme, und die Männer am Bastelstand waren noch (fast) unter sich.
Auch bei der „Ergomotive“, einer geistreichen Kombination aus Ergometer und Lokomotive, stand noch keine Schlange. In den Containern der Jungen Gemeinde war eine Eisen­bahnanlage aufgebaut, die mal nicht per Batterie oder über Trafo mit Strom versorgt wurde, sondern per Muskelkraft.
Wegen überhöhter Geschwindigkeit ist hier nichts entgleist!
Es dauerte nicht lange, da war draußen auf dem Bahnhof der AKB ein ordentliches Gedrängel - ähnlich wie im Berufs­verkehr bei der S-Bahn, nur dass hier tatsächlich Züge fuhren und immer wieder zusätzliche zum Einsatz kamen.
Da musste man auch bei solchem Andrang nicht lange auf den nächsten Zug warten oder gar in der Bahn stehen.
Unterstützung mit Fahrzeugen, Signaltechnik und Personal gab es von der Eisenbahnern der Rudower Kirchengemeinde, zu denen seit einiger Zeit ein enger Kontakt besteht.
Die Ahrensfelder Eisenbahn­freunde hatten wieder (fast) alles aufgeboten, was ihr Lokschuppen her gibt:
Dampf- und Diesellok-Nachbauten, die mehrheitlich über die Schienen mit Strom versorgt werden.
Für die Bahnreisenden sind die Stromschienen völlig ungefährlich.
Und auch bei einem Dackel, der an der einen Schiene leckt und zeitgleich auf die andere pullert, würde es nur an beiden Enden kribbeln.
Ein Dackel hätte aber bei dem Betrieb, der an diesem Tag auf dem großen Oval herrschte, weder Gelegenheit noch Lust gehabt, sich so den Schienen hinzugeben.
Was da alle paar Minuten wie eine sich anbahnende Konfrontation aussah, entpuppte sich stets als eine exakt geplante Begegnung an der Ausweichstelle.
Die gab letztlich vor, wie lang die Züge sein durften.
Die perfekt nachgebaute und mit vielen gelungenen Details ausgestattete Dampflok der Rudower war ein ganz besonderer Hingucker (oben).
Danke dafür, dass die samt Hängern extra zu diesem Fest hier her gebracht wurde.
Nicht ganz einfach war es bei dem Betrieb in das Innere des Ovals zu kommen, wo eine Bar mit alkoholfreien und trotzdem leckeren Drinks lockte, denen selbst der Bürgermeister erlegen war.
Außerdem gab's da den Quiz.
Während die Jüngeren für stets volle Bahnsteige und Wagen sorgten, haben sich vor allem die etwas älteren Gäste im Schatten der Bäume oder unter den Pavillons bequem gemacht und probiert, was der Kaffee- und Kuchenstand zu bieten hat: ganz leckere Sachen!
Was da als kleiner Obolus erbeten wurde, war für „Laib und Seele“ bestimmt, einem Ableger der „Berliner Tafel“. So konnte man mit jedem Kuchenstück nicht nur sich selbst Gutes tun.
Auch eine der hier lebenden Flüchtlingsfamilien ist der Einladung zum Eisenbahnfest gefolgt und sehr freundlich aufgenommen worden.
Die Kinder haben dadurch schnell ihre Scheu vor den vielen Fremden verloren.
Frau Hübner hat sich des Töchterchens angenommen, damit die Mama in Ruhe mit dem Jungen basteln kann.
Dem hat das genau so viel Spaß gemacht, wie allen anderen Kindern und den Männern am Bastelstand.
Die Schiffe, die da gefertigt wurden, konnten gleich im Wasserbecken einem Härtetest unterzogen werden.
Was dabei nicht unterging, durfte noch mit Muscheln verziert und mit löchrigen Steinen beladenen werden.
Ein junges Paar aus China, das sich hier schon einige Zeit heimisch fühlt und auch gern die Gemeindefeste besucht, hat sich gleich nützlich gemacht und allen, die es wollten, den eigenen Namen oder einen Spruch auf Chinesisch auf den Arm „tätowiert“.
Nicht nur die Kinder haben großes Interesse für den riesigen Fahrzeugpark gezeigt, der auf den Schienen unterwegs war.
Auch unter den Erwachsenen fanden sich viele, die alle Fahrzeuge genau inspizierten und sich vom Fahrpersonal alles zeigen und jedes Detail erklären ließen.
Bei Eisenbahn-Liebhabern gibt es keine Altersgrenze.
Wie ein Leuchtturm in der Brandung stand der gemeinde­eigene Eisenbahndirektor, der schon an seiner Mütze als unverbesserlicher Hobby-Eisenbahner zu erkennen war, am Gleis und hat das Geschehen ringsum streng überwacht.
Wer nicht schwarzfahren wollte, bekam von ihm auch eine der in Sammlerkreisen heiß begehrten AKB-Fahrkarten.
Je weiter sich der Stunden­zeiger bewegte, desto leerer wurden erfreulicherweise die Tische am Eine-Welt-Stand.
Auch an den Basteltischen schrumpften allmählich die Materialvorräte, aber auch hier hat es für alle gereicht.
Die Männer von der Schiffswerft hätten vermutlich noch bis in die Nacht weiter gesägt und gehämmert, wenn da keiner nachdrücklich den Feierabend verkündet hätte.
Da die sicher auch schon vor dem Fest viel Zeit damit verbracht haben, das Baumaterial heranzuschaffen und herzurichten, sei ihnen ein besonderer Dank gesagt.
Auch das 11. Eisenbahnfest hat wieder allen Besuchern und sicher auch den Veranstaltern großen Spaß gemacht, wozu bestimmt auch das schöne Sommerwetter beigetragen hat.
Die Kinder konnten schöne Erlebnisse und Basteleien nach Hause tragen, die Eisenbahner aller Spurweiten konnten sich voll austoben und an Geselligkeit hat es auch nicht gefehlt.

Berichte und Bilder zu einigen der zurückliegenden Eisenbahnfeste finden Sie hier:
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