Wenn man auf der Suche nach spektakulären Explosionsunglücken ist, wird man immer wieder in Weißensee fündig. Im Oktober berichteten wir von Handgranaten im Bettzeug, denen 1920 das Weißenseer Schloss zum Opfer fiel, im November mußten wir über verwechselte Gasflaschen berichten, die 1922 eine Margarinefabrik explodieren ließen, und dieses Mal geht es um die folgenschwere Verwechslung von Weiß- und Schwarzpulver bei Filmaufnahmen im Jahre 1923:

Berlin. Der explodierte Film. Bei einer Filmgesellschaft in Berlin-Weißensee passierte ein folgenschweres Unglück. Es wurde dort gerade ein Film gedreht, bei dem eine Anzahl von Schauspielern, Komparsen und Bühnenarbeitern beschäftigt war. Plötzlich ertönte ein furchtbarer Knall, man hörte das Wimmern verletzter Menschen, und der ganze Raum war sofort in dichte Rauchwolken gehüllt. Bei der Szene, bei der mit Rauchwirkungen gearbeitet werden sollte, mußte man das sogenannte "weiße Pulver" verwenden. Durch einen noch nicht aufgeklärten Irrtum wurde aber schwarzes Pulver benutzt, das unter Anwendung besonderer Vorsichtsmaßregeln für Explosionen gebraucht wird. Der Hilfsregisseur Kickebusch und der Arbeiter Zoske wurden lebensgefährlich verbrannt und mußten ins Krankenhaus Weißensee gebracht werden.
Gefunden im Niederbarnimer Kreisblatt, Bernau, Sonntag, den 22. Juli 1923 (Nr. 139)



Aber es ist ja nicht so, dass unser kleines Dorf Mehrow da nicht mithalten könnte.
Im Gegenteil. Wenn's bei uns knallte, dann flogen keine verwanzten Bettbezüge, Margarinebecher oder rußgeschwärzten Schauspieler durch die Gegend.
Wenn in unserer Brennerei ordentlich eingeheizt wurde, dann schoss das Hochprozentige durch die Decke und ein echter Brennermeister ging zu Boden. So geschehen 1924:

Mehrow. "Das Unglück schreitet schnell." Diese harte Wahrheit bestätigte sich auch wieder in der Nacht zum ersten Pfingstfeiertag in der Familie des hiesigen Brennermeisters Ziersch, in der letzterer fast ein Opfer seines Berufes geworden wäre. Um auch einen freien Feiertag zu haben, arbeitete Z. mit seinen Leuten die Nacht hindurch in seinem Brennereibetriebe. Er hatte die Henze mit Mais füllen lassen. Nach ordnungsmäßigem Verschließen dieses starken eisernen Behälters setzte Z. die mehrere Zentner fassende Maismenge unter starken Wasserdampf, um sie zum Kochen zu bringen. Kaum hatte er sich jedoch wenige Schritte von dem Apparat entfernt, als eine fürchterliche Detonation entstand. Der Verschlußdeckel der Henze war abgesprengt und mit einem kanonenschußartigen Knall schoß der Dampf und die kochende Maismasse von innen gegen das Dach des Brennereigebäudes, warf in einem Umfange von 1 1/2-2 m die Dachsteine in hohem Bogen auf den Gutshof und stürzte dann selbst als glühende Lavamasse nach. Ein Teil dieser kochenden Maische stürzte nach der Seite und begrub Z. unter sich. An Kopf, Armen und Oberkörper entsetzlich verbrüht, trafen ihn seine Arbeiter, die auf seine Hilferufe herbeieilten, auf der Treppe an. Wäre er im Moment der Explosion dem Apparat näher gewesen, so wäre er sicherlich sofort eine Leiche gewesen. Da bei dem Unglück Herrn Ziersch ein Selbstverschulden nicht trifft und der unglückliche Vorgang nur auf einen alten Materialfehler in der Verschlußvorrichtung der Henze zu suchen ist, so findet der Verunglückte auf seinem Schmerzenslager allgemein aufrichtige Teilnahme. Alle Bekannten und Freunde wünschen ihm eine baldige und gute Heilung.
Gefunden im Niederbarnimer Kreisblatt, Bernau, Donnerstag, den 12. Juni 1924 (Nr. 136)



Am Sonntag, 4.12.2005 fand in unserer Dorfkirche ein Adventnachmittag statt, bei dem es neben der Weihnachts-Geschichte, eindrucksvoller Orgelmusik und vielen Weihnachtsliedern auch leckeres Weihnachtsgebäck und jede Menge zu Basteln gab.
Herzlichen Dank sei Frau Dr. Unger (Mehrow) und Frau Bormeister (Ahrensfelde) sowie den anderen Helfern gesagt, die diesen angenehmen Nachmittag vorbereitet haben.




Es ist schon zu einer guten Tradition geworden:
Auch in diesem Jahr wird am Heiligabend in unserer Kirche ein Krippenspiel aufgeführt und viel gesungen:
am 24.12.2005 um 16 Uhr.
Da es bestimmt wieder sehr voll werden wird, ist es ratsam, nicht 'auf den letzten Drücker' zu kommen - sonst ist wie seinerzeit für Josef und Maria kein Platz mehr in der 'Herberge'.



In diesem Jahr ist wieder Silvesterlauf angesagt:
Am 31.12.2005 um 10 Uhr geht es los. Treffpunkt ist die Ecke Krummenseer Weg / Trappenfelder Straße - es geht wie jedes Jahr ca. 10 km über teils unbefestigte Wege in Richtung Krummensee. Für einen mickrigen Thaler als Startgeld gibt es hinterher Pfannkuchen und Glühwein, womit man sich schon mal eine gute Grundlage für die abendliche Sause schaffen kann...



Kathi Reich erwartet ihre Leser immer donnerstags von 17 bis 20 Uhr in neuen Räumlichkeiten im Anbau der Feuerwache (Eingang vom Blumberger Weg).
Die Bibliothek verfügt jetzt auch über einen Telefonanschluß: 033394 / 56475.



Evangelische Kirchengemeinde Mehrow

Sonntag, 18.12.2005, 11.00 Uhr
Heiligabend, 24.12.2005, 16.00 Uhr
Christvesper mit Krippenspiel
1. Feiertag, 25.12.2005, 11 Uhr
Festgottesdienst
Silvester, 31.12.2005, 16.00 Uhr
Jahresschlußandacht
Sonntag, 08.01.2006, 11.00 Uhr
Sonntag, 22.01.2006, 11.00 Uhr

Bunte Kinderrunde in Mehrow: Jeden Donnerstag um 16.00 Uhr

Dorfkirche Ahrensfelde Jeden Sonntag, 9.30 Uhr,
siehe www.kirche-ahrensfelde.de
Dorfkirche Hönow siehe www.kirche-hoenow.de



Hausmüllentsorgung: 7.12. / 29.12.2005 / 18.1.2006 (ohne Gewähr)
Gelbe Säcke: 9.12. / 23.12.2005 / 6.1.2006 (ohne Gewähr)
Altpapier: 23.12.2005 / 19.1.2006 (ohne Gewähr)



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