Wir wollen uns nicht nachsagen lassen, daß wir nicht genug gewarnt haben: Bürger seht Euch vor!
Bald gibt es hier im Dorf massive Zwerchfell-Atacken, epidemische Lachkrämpfe, tränende Augen und blaue Flecken vom Auf-die-Schenkel-Klatschen!
Der "einzigartige Verein" (e.V.) "Mehrower Variete" macht seine Drohungen wahr und schreitet zum Frontal-Angriff. Bereits zu Pfingsten soll das erste Gemetzel stattfinden, womöglich mit der schärfsten Waffe des Vereins, dem Männer-Ballett, oder gar mit Hilde ...

Die offizielle Kriegserklärung an die Lachmuskeln rechtschaffender Mehrower wird man sicher bald auf der Webseite des "einzigartigen Vereins" (www.mehrower-variete.de) zu lesen bekommen. Kollaborateure und Überläufer finden unter 033394-59640 oder info@mehrower-variete.de Anschluß an die Truppe.



Da wir schon mal bei Vereinsgründungen sind: Eigentlich wird es Zeit, das "Flotten=Comité" wieder zu beleben, das vor ca. 150 Jahren in unserer Gegend existierte und dem unser damaliger Gutsbesitzer Martin Heyse angehörte. Damals ging es zwar nur darum, für des Kaisers Flotte Geld zu sammeln, aber heute könnte man hier bei einsetzendem Tauwetter durchaus ein paar stattliche Schiffchen in Dorf stationieren.

Flotten=Sammlung.
In einer gestern hier abgehaltenen Versammlung sind sofort an einmaligen und laufenden Beiträgen für die Preußische Flotte zum Schutze Deutschlands 114 Thlr. gezeichnet und als Mitglieder des Comité's zur ferneren Betreibung von Sammlungen gewählt die Herren

Bohne, Posthalter zu Alt=Landsberg,
Engels, Kreisrichter daselbst,
Huthke, Amtmann zu Wesendahl.
Herrschner, Oberamtmann zu Buchholz,
Heyse, Rittergutsbesitzer zu Mehrow,
Maß, Bürgermeister zu Alt=Landsberg,
Pfeffer, Dr. med. u. pract. Arzt daselbst,
E. Wilhelm, Rathmann u. Böttchermeister daselbst,
welche zur Empfangnahme von Beiträgen bereit sind.

Alt=Landsberg, den 24. September 1861.
Das Flotten-Comite für Alt=Landsberg und dessen Umgebung.
Kreis=Blatt des Nieder=Barnimschen Kreises, Freitag, den 4. October 1861 (No. 40), Anzeigen

Anfang Februar hatte es bei bitterer Kälte reichlich geschneit und als Mitte des Monats die Temperaturen steigen, hieß es an manchen Stellen im Dorf "Land unter". Die Kurve am Dorfausgang in Richtung Ahrensfelde stand zeitweise völlig unter Wasser, das von beiden Seiten vom Acker her nachströmte.


Die Feuerwehr war einige Tage im Einsatz, um das Wasser bis zu einer Stelle zu pumpen, von wo aus es in Richtung Dorfteich abfließen konnte. Dem Dorfteich tut der Wasser-Gewinn ganz gut, war der doch in den letzten Jahren während des Sommers ziemlich ausgetrocknet.


Jetzt haben wir es Mitte März und es ist schon wieder lausig kalt (13./14. März: nachts bis minus 12 Grad!) und nach reichlich Schnee am 11. März ringsum weiß. Wenn dann hoffentlich bald die Temperaturen steigen, werden wir wohl wieder nasse Füße bekommen, wie die Elephanten und Bären auf unserem Kinderspielplatz:


Passend zum Frauentag haben wir im
"Kreis=Blatt des Nieder=Barnimschen Kreises",
wie das "Niederbarnimer Kreisblatt" (der Vorläufer unserer "MOZ") ursprünglich hieß, nebenstehende Beiträge aus dem Jahre 1867 gefunden.

Insbesondere der Herr Webermeister Tölk aus Hohen-Neuendorf scheint seiner Frau rein gar nichts gegönnt zu haben. Der hat seine Anzeige gleich vier Wochen lang erscheinen und sich das mindestens 25 Silbergroschen kosten lassen!

Über einen außerordentlich krassen Fall von Diskriminierung lesen wir dann im
"Niederbarnimer Kreisblatt"
von 1901, der uns deshalb besonders betroffen macht, weil der Übeltäter, der ein Dienstmädchen nur wegen ihrer "Maschine" verstoßen hat, aus unserer unmittelbaren Umgebung stammt:

Hierdurch warne ich jedermann, meiner Frau irgend etwas an Geld oder Geldeswerth zu leihen, insofern ich für nichts aufkomme.
Bernau
          Ferdinand Herzug jun.,
          Webermeister.
Sonnabend, den 20. April 1867
Ich warne hierdurch Jedermann, meiner Frau Geld oder Werthsachen auf meinen Namen anzuvertrauen, da ich für nichts aufkomme.
          Der Arbeitsmann Carl Wegener.
Sonnabend, den 27. April 1867
Hierdurch warne ich Jedermann, meiner Frau irgend etwas an Geld oder Geldeswerth zu borgen, da ich für nichts aufkomme.
          August Tölk,
          Webermeister in Hohen=Neuendorf
          bei Oranienburg
Sonnabend, den 13. Juli 1867 und später

Blumberg. Der Bauergutsbesitzer G. kam nach Berlin, um bei einem Gesindedienstvermittler eine Dienstmagd zu miethen. Er traf auch ein anscheinend geeignetes Mädchen an, und das Geschäft wurde zu Stande gebracht. Im Laufe des Gesprächs hatte das Mädchen erwähnt, daß sie auch eine Maschine mitbringe. Diese Bemerkung erregte das Wohlgefallen des Landmanns, der annahm, daß das Mädchen eine eigene Nähmaschine besitze, sich also im Hause auch noch durch Nähen nützlich machen könne. Zur bestimmten Stunde traf das Mädchen im Gasthof ein, wo G. seiner harrte. Es brachte auch seine "Maschine" mit - Ein Fahrrad; sie habe die Gewohnheit, nach gethaner Arbeit eine Spazierfahrt mittels Fahrrad zu unternehmen. Diese Eigenschaft der Magd übertraf alle Erwartungen des Landmanns, welcher, unter Verzichtleistung auf die gezahlte Gebühr, das "Mädchen mit der Maschine" in Berlin zurückließ.
Niederbarnimer Kreisblatt, Bernau, Sonntag, den 26. Mai 1901, Kreis-Nachrichten



Von außen ist davon nicht viel zu sehen, aber im Innern des Feuerwehr-Neubaus geht es voran. Die Maler haben mit viel Kraft- und Zeitaufwand die Schandtaten der Mauerfirma ausgeglichen und die Wände so lange gespachtelt, bis diese nicht mehr an die Wände einer Grotte erinnern.

Und trotz aller Sparzwänge ist an einigen Stellen das ursprünglich geplante Weiß freundlichen, warmen Farben gewichen.

Leider sind aber der Deckenkonstruktion noch die Sparzwänge anzusehen:

Früher haben die Baustofflieferanten immer mal einen Zollstock als Werbegeschenk mitgeliefert. Diesen Brauch gibt es offenbar nicht mehr und man mußte deshalb wieder auf die früher übliche "Elle" zurück greifen - nur waren leider die Zimmerleute, die links und rechts gemessen haben, von sehr unterschiedlicher Statur und deshalb mit verschieden langen Ellen versehen ... Aber trotzdem liegen einige der Deckenbalken parallel !



Am Sonntag, den 26. März 2006 um 16 Uhr gibt es in unserer Dorfkirche wieder einmal ein Konzert, zu dem alle Mehrower und Gäste unseres Ortes sehr herzlich eingeladen sind:

Auf dem Programm stehen: Klezmer, sephardische Lieder, südosteuropäische Tänze,
Mitwirkende sind: Sonja Puras - Gesang, Susanne Pudig - Klarinette und Geige,
Annika Hein - Akkordeon, Ulrike Lehner - Kontrabass, Alexander Doll - Perkussion.

Nehmen Sie die Gelegenheit wahr, wenn die Kultur in unser Dorf kommt!
Der Eintritt ist frei.


Evangelische Kirchengemeinde Mehrow
Sonntag, 05.03.2006, 11.00 Uhr
Sonntag, 19.03.2006, 11.00 Uhr
Sonntag, 26.03.2006, 16.00 Uhr
Kletzmer-Konzert (siehe oben)
Sonntag, 02.04.2006, 11.00 Uhr
Bunte Kinderrunde in Mehrow:
Jeden Donnerstag um 16.00 Uhr

Dorfkirche Ahrensfelde Jeden Sonntag, 9.30 Uhr,
siehe www.kirche-ahrensfelde.de
Dorfkirche Hönow siehe www.kirche-hoenow.de



Kathi Reich erwartet ihre Leser immer donnerstags von 17 bis 20 Uhr in neuen Räumlichkeiten im Anbau der Feuerwache (Eingang vom Blumberger Weg).
Die Bibliothek verfügt jetzt auch über einen Telefonanschluß: 033394 / 56475.



Hausmüllentsorgung: 1.3. / 22.3. / 12.04.2006 (ohne Gewähr)
Gelbe Säcke: 3.3. / 17.3. / 31.3. / 15.4.2006 (ohne Gewähr)
Altpapier: 16.3. / 13.4.2006 (ohne Gewähr)



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