Kulturell ist ja nicht viel los in Mehrow. Da sollte man jede Gelegenheit nutzen, die sich bietet! Eine solche gibt es am Samstag, den 6. November 2004 um 15 Uhr in unserer Dorfkirche. Unter Leitung des Hohenschönhausener Kantors, Herrn Jankowski, wird eine von ihm geleitete Kindergruppe eine Kinderkantate aufführen, die sicher viel Freude bereiten wird. Dieses Angebot richtet sich selbstverständlich nicht nur an die Mehrower Kirchengemeinde, sondern alle Mehrower und ihre Gäste sind sehr, sehr herzlich eingeladen!
Der Ost-Giebel der vermutlich etwa 700 Jahre alten Mehrower Dorfkirche.

Der Auftritt der Kindergruppe hat übrigens folgenden Hintergrund:
Bis zur Renovierung unserer Dorfkirche standen dort zwei alte, nicht mehr brauchbare Harmonien herum, eines unter der Treppe zur Empore und ein weiteres irgendwo auf dem Boden. Während der Bauarbeiten wurden sie in eine Scheune der Familie Bree ausgelagert, wo sie nun aber langsam störten. Wohin damit? Brauchbar waren sie nicht mehr, aber eigentlich auch zu schade zum Wegwerfen.

Herr Jankowski, als Kantor berufsbedingt mit Orgel-ähnlichen Instrumenten verwachsen, hat sich daraufhin der Instrumente angenommen. Ein Harmonium läßt sich wohl mit einiger Mühe wieder herrichten und das andere kann wenigstens noch ein paar Ersatzteile spenden.
Wir werden gelegentlich davon berichten, wie es unseren ausgemusterten Instrumenten in Hohenschönhausen ergeht.

Mit dem Konzert in unserer Dorfkirche wollen sich Herr Jankowski und seine Kindergruppe schon mal ganz herzlich für die überlassenen Instrumente bedanken. - Ein Dankeschön, daß wir gern annehmen sollten. Deshalb nochmal die herzliche Einladung:

Samstag, 6. November 2004, 15.00 Uhr Kinderkantate in der Dorfkirche Mehrow



Beim Stöbern in alten Zeitungen aus unserer Region sind wir im Niederbarnimer Kreisblatt vom 21. Juli 1912 auf die Todesanzeige von Robert Stock gestoßen, der im Jahre 1900 nach seinem Ausscheiden aus den von ihm gegründeten Deutschen Telefonwerken (jetzt DeTeWe) das Rittergut Mehrow erworben hat.

Aus dem in sehr herzlichen Worten verfaßten Nachruf der "Beamten und Arbeiter des Rittergutes Mehrow" kann man entnehmen, daß er nicht nur stiller Besitzer des Rittergutes war, sondern hier auch in Erscheinung getreten ist, was bisher nicht so klar war. Uns freut natürlich, daß er als ein sehr anständiger Mensch mit großer Vorbildwirkung geschildert wird, weshalb wir uns in Kürze auch wieder etwas mehr mit ihm beschäftigen wollen.

Nachruf!
Am 13. Juli d. Js. vormittags verschied sanft nach kurzem schweren Leiden auf seinem Lieblingssitz Sophienwalde i. Pom. unser hochverehrter Chef
Herr Ritterguts- und Fabrikbesitzer
Robert Stock

im 54. Lebensjahre.
Wir verlieren in dem Dahingeschiedenen einen treusorgenden Chef, der mit warmem Herzen und offener Hand stets unser Wohl im Auge hatte. Durch seine hervorragende Tatkraft und seinen unermüdlichen Fleiss war der Entschlafene uns jederzeit ein leuchtendes Vorbild. Seine stete Hilfsbereitschaft, sein hoher Gerechtigkeitssinn und die Bescheidenheit seines Wesens sichern ihm bei uns allen ein ehrendes Andenken.
Mehrow, den 18. Juli 1912
Die Beamten und Arbeiter des Rittergutes Mehrow.
F. Krause, Administrator.



Und noch etwas Interessantes haben wir im Niederbarnimer Kreisblatt gefunden:
Aus der Feuerpolizei- und Löschordnung von 1907 wußten wir ja bereits, daß damals alle Gemeinden und Gutsbezirke einen Nachtwächter beschäftigen mußten und in verschiedenn Ausgaben des Kreisblattes fanden sich auch die Namen der Nachtwächter aus einigen Nachbargemeinden.
Jetzt haben wir endlich im Niederbarnimer Kreisblatt vom 21.5.1913 die amtliche Mitteilung bezüglich unseres Nachtwächters gefunden, der offenbar schon vorher im Amt war, da es ich in der "Personal-Chronik" des amtlichen Zeitungsteils um eine Bestätigung handelt:

Personal-Chronik
...
Bestätigt:
Der Arbeiter Franz Liebe aus Mehrow als Nachtwächter des dortigen Gemeinde- und Gutsbezirks.
...



Und auch bezüglich unserer Freiwilligen Feuerwehr hat das Niederbarnimer Kreisblatt eine Neuigkeit parat. Am 23. Juni 1912 wird dort vom Brand der Ahrensfelder Friedhofskapelle berichtet und davon, daß die Freiwilligen Feuerwehren der Nachbarorte schnell zur Stelle waren, wobei Mehrow mit genannt ist.

Ahrensfelde. Die Kapelle des Zentralfriedhofs hierselbst wurde am Freitag ein Raub der Flammen. Als die Reinigungsfrau die Kapelle verlassen, sah man Rauch aus dem Innern aufsteigen, und bald schlugen die Flammen empor. Die fünf Särge mit Leichen, die in der Halle standen, wurden schnell hinausgebracht. Aus Ahrensfelde und den umliegenden Ortschaften Blumberg, Mehrow, Falkenberg und Eiche waren bald die Freiwilligen Feuerwehren zur Stelle, doch konnte die Kapelle nicht gerettet werden. Sie brannte vollst nieder. Mit den Nachlösch- und Aufräumarbeiten hatten die Wehren bis in die Nachmittagsstunden zu tun.

Hatten wir vielleicht damals auch schon eine Freiwillige Feuerwehr in Mehrow und war damit die in diesem Jahr feierlich begangene 70-Jahr-Feier unserer Freiwilligen Feuerwehr eine Tiefstapelei? Wir werden das noch herausbekommen!

Und nochmal



Unser Vorhaben, eine Chronik der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr zu erstellen, klemmt auch noch daran, daß wir so gut wie gar keine Bilder, Urkunden usw. aus den vergangenen Jahrzehnten besitzen.
Deshalb hier der herzliche Aufruf, uns freundlicherweise solches Material zur Verfügung zu stellen. Einen ersten Erfolg hat unsere Bettelei schon gezeigt: Frau Huth hat uns ein Bild der Mehrower Feuerwehrtruppe vom Anfang der 60er Jahre heraus gesucht. Herzlichen Dank!
stehend v.l.n.r.: Paul Henschel, ?, Heinz Huth, Heinz Ehlert, Renate Gappa, Ursula Beckmann, ... Reins, Günther Baumann, ?, Manfred und Anita Fritzsche, Reinhold Becker; kniend v.l.n.r.: ?, ... Kolbe



Als vor wenigen Jahren die Ahrensfelder Dorfstraße erneuert wurde, hat man beidseits Parktaschen eingerichtet - so auch vor unserem "Amtsgebäude", das heißt vor der Gemeindeverwaltung. Breit sind die Parktaschen wahrlich nicht und beim Ein- und Aussteigen muß man schon hoffen und darauf vertrauen, daß der Durchgangsverkehr etwas Abstand zum Fahrbahnrand hält. Da kann man leicht unter die Räder kommen.
Aber gestorben wird keinesfalls vor dem Amt!


Offenbar hat jemand den Slogan "Kampf den Amtsleichen" zu wörtlich verstanden - seit Mitte des Jahres ist die Parktasche vor dem Amtsgebäude mit Baken versperrt, neuerdings (pünktlich zur Pflanzzeit!) zusätzlich mit Blumenkübeln aus Beton. Die restlichen Parktaschen sind zwar auch nicht breiter, aber offenbar viel weniger gefährlich oder dort anfallende Verkehrstote gehen anders in die Statistik ein und sind leichter hinnehmbar. Wenn schon auf der Straße gestorben wird, dann schon eher vor'm Bäcker, aber keinesfalls vor'm Amt!

Das waren noch Zeiten, als man nicht nur vor dem Amt, sondern sogar im Amtsbureau sterben durfte, wenn auch nicht in Ahrensfelde, so doch in Werneuchen:
(nachzulesen im Niederbarnimer Kreisblatt vom 25. April 1906)

Werneuchen. In plötzliche Trauer wurde am Sonnabend die Familie des Tischlermeisters Karl Hölß versetzt. Herr Hölß hatte sich nach dem Polizeibureau begeben, um eine kleine Angelegenheit zu regeln. Als er darauf einige Worte mit dem Bürgermeister sprach, fiel Hölß um und war sofort tot. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein jähes und frühes Ende gemacht.



Was die in Berlin mit ihrem Reichstag können, das können wir schon lange! Und wenn's auch so aussieht, wir brauchen nicht mal den berühmten Christo dazu.

Seit einigen Monaten wird der Turm der Ahrensfelder Dorfkirche umfassend saniert. Angefangen beim Fundament, das komplett freigelegt und abgedichtet wurde, bis hin zur Turmspitze.
Das ist auch bitter nötig - man mußte gar nicht nah heran treten, um die großen Risse im Turm zu sehen oder die riesigen Bolzen, die quer durch den Turm gezogen wurden, um ihn am Auseinanderbrechen zu hindern.

Das "Wrapping" des Kirchturm bietet eine interessante Abwechslung, hat aber leider noch nicht zu den gleichen Besucherströmen geführt wie am Reichstag ...



Die Telekom hat uns in ihrem wahnwitzigen Erneuerungsdrang ein futuristisches Ungetüm beschert:
Nachdem erst vor ein paar Jahren die Nach-Wende-Telefonzelle im vertrauten Gelb durch ein lila-graues Designer-Stück ersetzt wurde, mußte dieses jetzt einem Eisengestell mit Tastatur und (lila!) Hörer Platz machen.

In ein paar Jahren wird da wohl nur noch ein Hörer vom Baum baumeln ... Steter Wechsel hält die Telefongebühren hoch! Von Kundenservice kann jetzt wirklich keine Rede mehr sein: Ein Handy-loser Ortsfremder, der hier den Drang zum Telefonieren verspürt, wird das Telefon kaum wahrnehmen - und wenn doch, dann muß er darauf hoffen, daß es in den nächsten Minuten nicht anfängt zu regnen oder ein Auto vorbei fährt, denn dann dürfte Telefonieren kaum noch möglich sein.



Ab Dezember gibt's einen neuen Busfahrplan und der wird Einschnitte für uns enthalten: Der Bus nach Hönow wird mangels Nachfrage wieder eingestellt! Mehr dazu später.


Evangelische Kirchengemeinde Mehrow

Sonntag, 17.10.2004, 11.00 Uhr
Sonntag, 31.10.2004, 11.00 Uhr mit Abendmahl
Sonntag, 14.11.2004, 11.00 Uhr mit GKR-Wahl
Sonntag, 21.11.2004, 11.00 Uhr
Sonntag, 05.12.2004, 11.00 Uhr mit Abendmahl

Dorfkirche Ahrensfelde Jeden Sonntag, 9.30 Uhr,
siehe www.kirche-ahrensfelde.de
Dorfkirche Hönow siehe www.kirche-hoenow.de



Die Bibliothek im ehemaligen Gutshaus (Eingang von der Rückseite) hat immer donnerstags von 17 bis 20 Uhr geöffnet.



Hausmüllentsorgung: 13.10. / 3.11. / 24.11.2004 (ohne Gewähr)
Gelbe Säcke: 15.10. / 29.10. / 12.11. / 26.11.2004 (ohne Gewähr)
Altpapier: 1.10. / 29.10. / 26.11.2004 (ohne Gewähr)



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