Beginnen wollen wir heute mal wieder mit einem Blick in die Brandenburger Geschichte:

Im "Microc(h)ronicon Marchicum" von Peter Hafft aus dem Jahre 1599/1600, aus dem wir schon wiederholt zitierten, haben wir gefunden, was seinerzeit der Churfürst von den in Mode kommenden langen Hosen gehalten hat:

Weil auch eben zu der Zeit [1567] die vbermässige, abschewliche vnd Teufelische durchzogene hosen bis auf die Knöchel im Flore waren, welchen der Churfürst zu Brandenburg vber die masse feindt war, vnd 3 Bürgers Söhne zum Berlin, so auss dem Gothischen Kriege kommen waren, sich für dem Schlosse liessen vmbring fiedeln, Ihre lange hosen zu ostentiren, hat Sie der Churfürst ins vergitterte Narrenheusslein, so zum Berlin bey dem Bernawischen Keller war, einsperren vnd die Fideler ohne aufhören stehende vnd sitzende für Sie fideln lassen, mit Jedermenniglichen grossen zulauf, hon vnd spot, vnd Sie einen gantzen tag vnd nacht sitzen lassen vnd sich darnach packen heissen.

Es hat [1567] auch hochgedachter Churfürst einem Andern für den Thum zu Cöllen die Schnit von langen hosen sampt dem durchzuge oben an bunden durch die Schlosswächter lassen wegschneiden, dass es zusammen herunter gehangen vnd Ihme das hembde vnd die blossen Schenckel sindt zu sehen gewesen.

Dies soll allen eine Warnung sein, die da glauben, jede Mode mitmachen zu müssen!
Interessant ist auch zu erfahren, was damals mit einem bayrischen Fürsten passierte, der einen Platz einnehmen wollte, der ihm nicht zustand (wovon auch heute immer mal wieder in den Nachrichten zu hören ist):

Als [1530, auf dem Reichstage zu Auspurg] auch der Beierische Fürst aus Vbermut sich vnterstanden, auf der Churfürsten banck im Rath nebenst dem Brandenburger zusitzen, welchs Ihme nicht gebürt, hat der Churfürst zu Brandenburg die Session, do er sich hat pflegen hinzusetzen, heimlich absägen lassen, dass sie nur ein wenig gehalten, vnd das gulden tuch widder drüber legen, vnd ist deste Zeitlicher in Rath gangen vnd hat sich an die abgesägte session gesetzt. Als nun der Baier kumpt vnd sich nebenst den Brandenburger setzt, Ist er (weil er ein Schwerfelliger Herr gewesen) mit sampt der abgesägten session herunter gefallen auf der Fürstenbanck, darauf er mit schame hat müssen sitzen bleiben.

Wer noch mehr über derartige Begebenheiten in jener Zeit erfahren will, kann dies unter Abschewliche Hosen nachlesen.

Unter Hafftiti Microchronicon Marchicum finden sich alle uns interessant erscheinenden Einträge der besagten Chronik, was insgesamt etwa ein Drittel des im Codex Diplomaticus Brandenburgensis gefundenen Originals ausmacht.



Am Nachmittag des 8. Juli fand auf dem Pfarrgrundstück in Ahrensfelde das alljährliche Gemeindefest der Kirchengemeinde Ahrensfelde/Mehrow statt und bei herrlichstem Wetter war eine große Zahl an Gemeindemitgliedern erschienen.

Es gab ein buntes Programm und viel Gelegenheit miteinander zu plaudern. Die Kinder konnten u. a. am Glücksrad ihr Glück probieren oder bei einem Quiz ihr Wissen testen, ein (geborgter) Posaunenchor sorgte für die musikalische Umrahmung und für Hungrige gab es Leckeres vom Grill.


Da das inzwischen traditionelle Eisenbahnfest erst ein paar Wochen zurück lag, war der Ansturm auf die "Ahrensfelder Kirchenbahn", die auf dem Pfarrgrundstück ihre Runden dreht, nicht ganz so groß wie sonst üblich und die Lokführer konnten auch mal eine Pause machen.

Für die lebensmüden "ehrwürdigen Herren" bot das außerdem eine gute Gelegenheit ihre neueste Konstruktion vorzuführen und zu testen.
Was da wie ein Feuerstuhl aussieht und Funken sprühend über die Gleise jagt, wird mal der Tender einer noch im Bau befindlichen Dampflok. Aber das ist noch geheim ...






Nur drei Wochen, nachdem wir hier einen Blick in die Kellerräume des künftigen Ahrensfelder Rathauses gezeigt haben, war am 24.6. die Kellerdecke bereits geschlossen und die Baugrube verfüllt. Es geht also zügig voran!



Am 5. Juli 2007 fand die feierliche Einweihung der neuen Friedhofsmauer statt, zu der Frau Pfarrer Sieder zusammen mit dem Regionalpark Barnimer Feldmark alle Beteiligten eingeladen hatte. ABM-Kräfte haben unter Federführung der "Barnimer Feldmark" die vom Umstürzen bedrohte alte Friedhofsmauer abgerissen und sie fast originalgetreu wieder aufgebaut.
Dadurch ist unser Ortszentrum wieder ein Stück ansehnlicher geworden.



Am Abend gab es in der Dorfkirche ein Konzert mit dem 'Trio Con Tinto', das dem Tag einen krönenden Abschluss geben sollte. Und den Besuchern ist ein unterhaltsames Konzert mit "Musik aus Jahrhunderten" geboten wurde - wobei am Beifall recht deutlich zu merken war, dass die ältesten Stücke am besten gefallen haben.


Dem 'Dankeschön' von Frau Pfarrer Sieder an die Musiker schließen wir uns gern an.
Leider war die Besucherzahl nicht so üppig, wie wir es sonst bei Konzerten in unserer Dorfkirche gewohnt sind, was aber wohl an der ungewöhnlichen Zeit (wochentags um 18.30 Uhr) und am strömenden Regen lag. Die Musiker zeigten sich aber zufrieden, denn sie hatten befürchtet, dass bei diesem üblen Wetter gar keiner vor die Haustür treten wird. Hoffen wir, dass beim nächsten Konzert in unserer Dorfkirche, das voraussichtlich im September stattfinden wird, die Plätze wieder knapp werden.



Freundlicherweise sind die beim Bau der Friedhofsmauer beschäftigten ABM'er der Bitte von Herrn Thiele gefolgt und haben mit Unterstützung der Firma Rahlf, die den Bagger stellte, die kopfüber in einer Friedhofsecke liegenden Grabsteine geborgen und erstmal provisorisch an einer sicheren Stelle abgelegt. Es ist angedacht, sie später am Friedhofsrand aufzustellen.


Besonders erfreut waren wir, als sich zeigte, dass unter den geborgenen Steinen auch der des ehemaligen Schmiedemeisters Ernst Krause war. Bereits vor einigen Jahren haben wir nach Erzählungen von Frau Wendtlandt, die als Kind im gleichen Haus wie Schmiedemeister Krause wohnte (Dorfstraße 14), eine Seite über ihn erstellt. Damals wussten wir noch nicht einmal seinen Vornamen. Später haben wir dann im Niederbarnimer Kreisblatt von 1927 Artikel gefunden, die berichten, dass er sein 45jähriges Dienstjubiläum auf dem Rittergut Mehrow feierte und dafür vom Reichspräsidenten Hindenburg und vom hiesigen Rittergutsbesitzer Bothe ausgezeichnet wurde.

Jetzt, da wir seinen Grabstein gefunden haben, wissen wir auch sein genaues Geburts- und Sterbedatum und sind mit der Ahnenforschung wieder ein Stück weiter...

Hier ruht in Gott
mein lieber Mann, unser guter
Vater, Schwieger- und Großvater
der Schmiedemeister

Ernst Krause
* 13.8.1856    + 13.10.1938



Bezüglich Grabsteinen können wir noch über einen weiteren Fund berichten. Kaum hatten wir hier anlässlich des 62. Jahrestages des Kriegsendes einen Beitrag über die Kriegsgräber auf dem Ahrensfelder Ostkirchhof gebracht, erreichte uns von Herrn Paul Plume (Ortschronist in Ahrensfelde) die Nachricht, dass er beim Sichten des Ahrensfelder Gemeindearchivs auf eine Kartei der Kriegstoten des Zweiten Weltkrieges gestoßen ist.

Freundlicherweise hat er gleich eine Auflistung der darin gefundenen Daten geliefert, so dass wir das mit den Grabinschriften auf dem Kriegsgräberfeld abgleichen konnten. Und dabei zeigte sich, dass dort fast alle in Ahrensfelde umgekommenen Bürger liegen und dass einige davon zuvor an anderer Stelle bestattet wurden.

Gelöst hat sich dabei auch das Rätsel, was die sechs auf dem Kriegsgräberfeld bestatteten 17-Jährigen verband.

Wir hatten vermutet, dass es sich um eine Schulklasse handelte, die Kriegstotenkartei besagt nun aber, dass es sich dabei um die Besatzung einer Ahrensfelder Flakstellung handelte.

Joh. Gollasch
*19.6.1927 +21.6.1944

Eberh. Krüger
*3.12.1927 +21.6.1944

Ralf-A. Klauss
*14.7.1927 +21.6.1944

Heinrich Weiner
*25.8.1927 +21.6.1944

Heinz Herzer
*9.12.1927 +21.6.1944

Kurt Bremer
*22.12.1927 +21.6.1944



Am 7. Juli fand in Blumberg die vierte Lange Nacht der Feuerwehren" statt. Mannschaften aus über dreißig Orten aus allen möglichen Ecken des Barnim und benachbarter Landkreise trafen sich auf dem Blumberger Schlosshof, um gegeneinander in den Wettkampf zu treten und miteinander zu feiern. Für die Mitgereisten und die reichlich erschienenen Interessierten aus Blumberg und Umgebung boten die vielen engagierten Feuerwehrmitglieder und ihre Fahrzeuge ein eindrucksvolles Bild.



Die Mehrower Kameraden haben in den Wochen zuvor eifrig für den Wettkampf trainiert und auch noch am Vormittag des 7. Juli die lt. Feuerlösch- und Polizeiordnung von 1847 vorgeschriebene Spritzenprobe durchgeführt.



Wer Lust hat, mit seinen Nachbarn über "Gott und die Welt" zu plaudern, ist herzlich zu den "Mehrower Gesprächen" jeweils am ersten Mittwoch des Monats in den Mehrower Hof eingeladen. (Jeder zahlt die Zeche selbst!)-
Die nächsten Treffen sind am 1. August, 5. September und 3. Oktober.



Wie bereits auf unserer "Aktuelles"-Seite vom Juni geschehen, wollen wir hier noch einmal zu Spenden für einen stattlichen Weihnachtsbaum aufrufen, der nahe der Bushaltestelle gepflanzt werden soll. Wer sich daran beteiligen will, möchte sich bitte an André Reinkober (Tel. 033394/70682) oder ein anderes Mitglied des "Mehrower Varieté" wenden. Vorab herzlichen Dank für Ihre Spende!



Evangelische Kirchengemeinde Mehrow
Sonntag,01.07.2007, 11.00 Uhr
Sonntag,15.07.2007, 11.00 Uhr
Sonntag,05.08.2007, 11.00 Uhr
Sonntag,19.08.2007, 11.00 Uhr

Bunte Kinderrunde in Mehrow (außerhalb der Ferien):
Jeden Donnerstag um 16.00 Uhr im Feuerwehrhaus

Dorfkirche Ahrensfelde Jeden Sonntag, 9.30 Uhr,
siehe www.kirche-ahrensfelde.de
Dorfkirche Hönow siehe www.kirche-hoenow.de



Seit dem 24. Juni bis Mitte August steht die Ahrensfelder Dorfkirche wieder jeweils sonntags von 15 bis 18 Uhr für Jedermann offen. Anlass ist eine Bilderausstellung der Berliner Künstler Sabine Schultze und Sebastian Ulbrich zum Thema "Schöpfung" - vorwiegend Bilder in Acryl auf Leinwand.

Wer also ein Ziel für seinen Sonntagsspaziergang, eine Radtour oder einen Auto-Ausflug sucht, der sollte dafür mal die Ahrensfelder Dorfkirche einplanen. Der hübsche Barockbau ist trotz oder wegen seiner Schlichtheit auch innen schön und bietet Raum für ein paar besinnliche Minuten.



Unsere Bibliothek im Feuerwehrgebäude (Eingang von der Seite) hat immer donnerstags von 17 bis 20 Uhr geöffnet. Erreichbar ist die Bibliothek unter bibliothek-mehrow@gmx.de bzw. Telefon 033394 / 56475.

Der Bestand der Mehrower Bibliothek umfasst knapp 5000 Bücher und Tonträger (Stand: Januar 2007) - da ist mit Sicherheit für jeden Geschmack und für jede Altersgruppe etwas dabei. Es lohnt sich also, einfach mal vorbeizuschauen und in den Regalen zu stöbern.


Hausmüllentsorgung: 18.07. / 08.08. / 29.08.2007 (ohne Gewähr)
Gelbe Säcke: 20.07. / 03.08. / 17.08. / 31.08.2007 (ohne Gewähr)
Altpapier: 03.08. / 31.08.2007 (ohne Gewähr)



In unserem Archiv finden Sie u.a. die "Aktuelles"-Seiten der voran gegangenen Monate:
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