Chronik-relevante Berichte über die jetzigen Ortsteile der Gemeinde Ahrensfelde
im Niederbarnimer Kreisblatt von 1868 bis 1899


Zusammen gestellt wurden (meist erheblich gekürzt) alle Zeitungsberichte, die nachhaltige Ereignisse (Baumaßnahmen, Brände etc.) oder Anstellungen von Amtspersonen betreffen. Berichte über Vereinsveranstaltungen wurden nur dann in diese Liste aufgenommen, wenn sie Auskunft über Gründungsdaten, Fahnenweihen usw. geben.
Achtung! Die Datumsangaben weisen immer aus, wann der Bericht im Niederbarnimer Kreisblatt enthalten war, nicht wann das jeweilige Ereignis stattgefunden hat! Der Link führt zum (nicht oder weniger gekürzten) Original-Artikel auf unserer 'Niederbarnimer Kreisblatt'-Seite des entsprechenden Jahrgangs.

1868 1869
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1. Januar 1868
Es tritt eine neue Landwehr-Bezirks-Eintheilung in Kraft. Die Kreise Ober- und Nieder-Barnim bilden das 1. Bataillon des 7. Brandenburgischen Landwehr-Regiments No. 60 mit dem Sitze des Stabsquartiers und Bataillons-Commando in Neustadt-Eberswalde. Zur 3. Compagnie (Standort Alt-Landsberg) gehören Eiche, Hellersdorf und Mehrow mit Gut; zur 4. Compagnie (Standort Bernau) gehören Ahrensfelde, und Blumberg mit Gut.

18. Januar 1868
Das zum Nachlaß des Kossäthen und Garnwebermeisters Friedrich Wilhelm Strauß gehörige Kossäthengrundstück in Lindenberg nebst Zubehör soll an den Meistbietenden verkauft werden.

13. Juni 1868
Der Forstschutz über den Wald der Gemeinde Ahrensfelde ist dem Förster Walter und dem Hilfsjäger Poetsch zu Blumberg übertragen.

15. August 1868
Wegen der Erkrankung des Gendarmen Domke zu Alt-Landsberg erhält der Gendarm Dilthey u.a. Eiche, Hönow, Amtsfreiheit Alt-Landsberg und Neuhönow, Krummensee und Mehrow; der Gendarm Mählisch erhält Blumberg, Löhme, Seefeld; der Gendarm Elbers erhält Falkenberg, Wartenberg, Ahrensfelde, Malchow und Lindenberg.

26. September 1868
Behufs Neuwahl von Schiedsmännern und deren Stellvertretern muß eine Neuwahl der Ortswähler in allen Gemeinden des Kreises stattfinden. Die Zahl der Wahlmänner (1 je 200 Seelen) für jeden Ort ergiebt folgende Nachweisung: Ahrensfelde: 3, Blumberg: 4, Eiche: 2, Lindenberg: 4, Mehrow: 1.

21. November 1868
Im Auftrage der Königlichen Regierung hierselbst wird das unterzeichnete Haupt-Amt in seinem Geschäftslocale die an der Berlin-Danziger Kunststraße belegene Chausseegeld-Hebestelle zu Blumberg zum 2. Januar f. Js. in Pacht ausbieten.

23. December 1868
Mauersteine, gut gebrannt (geschlämmt und ungeschlämmt), stehen auf L. Wolfgrams Ziegelei in Lindenberg preiswürdig zum Verkauf.

3. Februar 1869
Nachweisung der ländlichen Schiedsmannbezirke im Niederbarnimer Kreise: IX. Mehrow, Löhme, Seefeld, Krummensee, Blumberg mit Elisenau, X. Schönow, ..., Lindenberg, ..., XXV. Ahrensfelde, Malchow, Marzahn, Wartenberg, Falkenberg, Eiche und Hellersdorf, Weißensee, Hoh.-Schönhausen

20. November 1869
Das zu Lindenberg bei Berlin belegene Gehöft des L. Wolfgram, nebst dem dahinter liegenden Obst- und Gemüsegarten soll aus freier Hand verkauft werden.

29. Januar 1870
Es sind in neuerer Zeit einige Erkrankungen an den Pocken vorgekommen. Es ist, bei Vermeidung einer Geldstrafe von 2 bis 5 Thlrn. oder 3- bis 8-tägigem Gefängniß, jeder Fall von Erkrankungen an den Pocken der Polizeibehörde anzuzeigen. Bleibt der Pockenkranke in seiner Wohnung, so findet die Isolirung desselben oder die Bezeichnung der Wohnung mittels einer Tafel statt.

2. April 1870
Am Sonntag den 27. v. M. Abends gegen 10 Uhr wurde nach Berlin zu ein starker Feuerschein bemerkt. Eingezogene Erkundigungen führten nach Lindenberg, woselbst das Wächterhaus niederbrannte. Es verlautet, daß der Wächter, welcher noch in tiefem Schlafe lag, nur mit Mühe dem schrecklichen Feuertode entging, nachdem er bedeutende Beschädigungen erhalten.

13. November 1870
Wahlmänner der Kreise Ober- und Nieder-Barnim zur Abgeordneten-Wahl am 16. d. Mts. in der großen Stadtkirche zu Bernau. Lindenberg: Bäckermeister Heinrich Pippart, Pastor Friedrich Braun; Ahrensfelde: Schulze August Wegener, Stellmachermeister Julius Krüger, Bauergutsbesitzer Carl Friedr. Wegener; Mehrow: Schulze August Meißner; Eiche: Schulze Friedr. Kirschbaum; Blumberg: Administrator Eduard Lehmann, Bauergutsbesitzer Friedrich Grün, Bauergutsbesitzer Gottfried Ebel.

11. März 1871
Bei der am 3. d. Mts. stattgefundenen Wahl eines Abgeordneten des aus dem Kreise Nieder-Barnim bestehenden 6. Wahlkreises des Regierungs-Bezirkes Potsdam für den Deutschen Reichstag sind gefallen: auf den Kreisdeputierten C. von Treskow zu Friedrichsfelde 4747 Stimmen, auf den Baron von Rüxleben zu Biesdorf 2340 Stimmen, auf den Gutsbesitzer Gröling zu Lindenberg 3 Stimmen.

25. Novemberr 1871
Am 1. December 1871 wird in Deutschen Reiche eine allgemeine Volkszählung stattfinden. Das hierbei zur Anwendung kommende Verfahren, die sogenannte "Zählerkarten- Methode" ist sowohl für die Behörden, wie für die Bevölkerung neu und eigenthümlich ...

6. März 1872
Die Zusammenstellung der Volkszählungs-Resultate vom 1. December 1871 ergiebt für den Kreis Niederbarnim an ortsanwesender Bevölkerung männlich: 44,150, weiblich: 44,503; an ortsabwesender Bevölkerung: 2,659; zusammen: 91,312.

4. Mai 1872
Die Wahlcommisarien für die Neuwahl der Schiedsmänner in den ländlichen Schiedsmann-Bezirken: Mehrow, Blumberg mit Elisenau etc.: Amtmann Lehmann zu Blumberg; Lindenberg etc.: Rittergutsbesitzer Hosemann; Ahrensfelde, Eiche, Hellersdorf etc.: Amtmann Jungk zu Falkenberg.

31. Juli 1872
Der Ziegeleibesitzer Franz Otto und der Halbbauer August Rühl zu Lindenberg beabsichtigen auf einem in Lindenberg an der Bernauer Chaussee gelegenen Ackerplan einen Ziegelofen zu errichten.

5. October 1872
Die auf der Berlin-Danziger Kunststraße belegene Chausseegeld-Hebestelle zu Blumberg wird zum 2. Januar 1873 zur Pacht angeboten.

22. März 1873
Zu den insgesamt 37 wahlberechtigten Mitgliedern der Synagogen-Gemeinde zu Alt-Landsberg zählen: Salomon Borkowsky in Alt-Landsberg, Mendel Lewi in Lindenberg und Feldberg in Ahrensfelde.

26. März 1873
Auch in Eiche macht sich ein besonderer Mangel an Arbeitskräften bemerkbar. Deshalb entschied sich eine Anzahl Besitzer für die Einführung der gebräuchlichsten landwirtschaftlichen Maschinen. In der vergangenen Woche fand die Aufstellung der ersten Dreschmaschine in unserem Dorfe statt.

12. April 1873
Zum Wahlverbande der größeren ländlichen Grundbesitzer gehören: Graf Georg v. Arnim, königl. Rittmeister und Kammerherr (Charlottenburg/Blumberg); Martin Heyse, Rittergutsbesitzer (Mehrow), Friedr. Wilhelm Grün, Bauergutsbesitzer (Blumberg). Zivil-Einwohnerzahl am 1. Dezbr. 1871: Blumberg 719, Lindenberg 701, Ahrensfelde 441, Eiche 265, Mehrow 101.

5. Juli 1873
Die Luftschifffahrt des Aeronauten Sivel aus Berlin erreichte in Lindenberg ihr Ziel in einem Getreidefelde, in dem, da der Anker nicht gleich fasste, nicht unbedeutender Schaden angerichtet wurde. Mit Hilfe hinzugekommener Landleute wurde der Ballon endlich bewältigt und geborgen, nicht ohne einen großen Riß davongetragen zu haben.

12. Juli 1873
Im Jahre 1862 wurde in Blumberg ein Landwehr-Unterstützungs-Verein gegründet. Die Zahl der Mitglieder betrug anfangs 20, stieg jedoch in den folgenden Jahren bis auf 50. Nach Verlauf von 10 Jahren hat sich das Vereinsvermögen auf 500 Thlr. angesammelt, und sollen von nun ab 15 Thlr. Sterbegeld und 2 Thlr. Krankenunterstützung monatlich gezahlt werden.

30. Juli 1873
Im Kreise sind folgende [insgesamt 51] Amtsbezirke in Aussicht genommen: 19) Blumberg, 20) Mehrow, Ahrensfelde, Eiche und Hellersdorf, 21) Marzahn und Hohen-Schönhausen, 22) Falkenberg und Wartenberg, 23) Malchow, Karow und Lindenberg

9. August 1873
Im Wahlbezirk VI, der die Ortschaften Neuenhagen, Seeberg, Hönow, Krummensee, Löhme, Seefeldt, Börnicke, Blumberg, Mehrow, Ahrensfelde und Eiche umfasst, ist der Bauergutsbesitzer und Ortsschulze Herr Springer in Seefeldt zum Kreistagsabgeordneten gewählt worden.

27. August 1873
Die Erben des verstorbenen Büdners Beerbaum aus Blumberg beabsichtigen das von demselben nachgelassenen Grundstück aus freier Hand zu verkaufen. Näheres beim jetzigen Bewohner des Hauses, Arbeitsmann Giese in Blumberg.

30. August 1873
Die Berliner fliehen aufs Land, um frische Luft zu genießen. Oft ist sie aber viel schlechter, als in der Stadt selbst. Was die Latrinenwagen des Nachts aus Berlin holen, wird am Tage hier ausgebreitet und bleibt oft Tage lang liegen, ehe es untergepflügt wird.

24. September 1873
Kreistags-Abgeordnete sind unter anderem: Rittergutsbesitzer und Königl. Rittmeister Graf v. Arnim zu Blumberg (Charlottenburg), Gutsbesitzer Buchholz zu Neuenhagen, Rittergutsbesitzer Heyse zu Mehrow, Rittergutsbesitzer Hosemann zu Börnicke, Rittergutsbesitzer Kelch zu Bollensdorf, Rittergutsbesitzer und Kreisdeputirter Baron v. Knobelsdorf zu Schöneiche.

29. November 1873
An dem Stallgebäude auf dem Pfarrgehöft zu Ahrensfelde sollen im nächsten Frühjahr mehrere Reparaturen, veranschlagt auf 75 Thlr., zur Ausführung gebracht werden.

6. December 1873
Das vom Vorsitzenden des Kreistages entworfene und höheren Orts geprüfte Tableau der [insgesamt 51] Amtsbezirke wurde ohne jeden Widerspruch von der Versammlung einstimmig angenommen. Dieses Tableau ist folgendes: ...; 17. Krummensee, Seefeld und Löhme; 18. Börnicke; 19. Blumberg: 20. Mehrow, Ahrensfelde, Eiche und Hellersdorf; 21. Marzahn und Hohen-Schönhausen; 22. Falkenberg und Wartenberg; 23. Malchow, Karow und Lindenberg; ...

31. December 1873
Für die Wahl eines Abgeordneten zum Reichstage wurden folgende Wahllokale und Wahlvorsteher/Stellvertreter bestimmt: Ahrensfelde: Schullokal in Ahrensfelde, Prediger Harmuth / Schulze Wegener; Blumberg: Herrschaftl. Nebenhaus zu Blumberg, Amtmann Lehmann / Schulze Juert; Eiche: Schulhaus, Schulze Kirschbaum / Gerichtsmann Giese; Lindenberg: Schullokal, Prediger Braun / Schulze Bolle; Mehrow: Amt Mehrow, Rittergutsbesitzer Heise / Schulze Meißner.

7. Februar 1874
Mehrow hat bei der Verbesserung seiner Dorfstraßen schon Bedeutendes geleistet. Es hat seine Dorfstraße gepflastert und nach Ahrensfelde ganz, nach Krummensee und Alt-Landsberg zu ein Stück Weg chaussiert und außerdem auch noch Lehm-Chausseen angelegt. Der frühere grundlose Sumpf ist somit im Allgemeinen verschwunden.

18. März 1874
Kreistagsbeschluß: Von den aus der Staatskasse überwiesenen 9554 Thlr. werden pro 1874 für die Amtsverwaltung 7000 Thlr. ausgesetzt, wovon 1000 Thlr. gleichmäßig für sämmtliche Amtsbezirke zur Lieferung der in den Amtsverwaltungen vorkommenden Drucksachen verwendet werden. Der übrige Betrag von 6000 Thlr. wird auf die Amtsbezirke verteilt.

1. April 1874
In der Nacht sind in Hönow 4 beim Gutsbesitzer Lorenz beschäftigte Brunnenmacher aus Werneuchen durch Kohlendunst vergiftet worden. Dr. Rudolphi aus Alt-Landsberg gelang es, drei derselben vom Tode zu retten, bei einem blieben alle Wiederbelebungsversuche erfolglos.

22. April 1874
Zu Gemeindevorstehern wurden gewählt: in Hönow: Kossäth Hörnicke, in Ahrensfelde: Schulze Wegener, in Lindenberg: Schulze Bolle, in Mehrow: Schulze Meißner.

25. April 1874
Im Kreise werden 21 Gensd'armen neu angestellt werden, unter anderem in Lindenberg.

25. April 1874
Am 1. Mai 1874 wird in dem gegenwärtig zum Landbestellbezirke der Post-Expedition No. 47 (Weißensee) gehörigen Lindenberg eine Post-Agentur eröffnet. Zwischen Berlin und dieser Post-Anstalt besteht eine tägliche einmalige Güterpost.

16. Mai 1874
Die vor Bernau liegende Bockwindmühle des Mühlenmeisters G. Stoph nebst neuem massiven Wohnhaus und Stallung soll veränderungshalber verkauft werden.

27. Mai 1874
Durch den Herrn Oberpräsidenten wurde die Bildung der Amtsbezirke und die Ernennung der Amtsvorsteher und Stellvertreter bekannt gemacht. Amtsbezirk Blumberg: Amtmann Lehmann; Amtsbezirk Ahrensfelde (Mehrow, Ahrensfelde, Eiche mit Hellersdorf): Rittergutsbesitzer Heyse, Mehrow; Amtsbezirk Malchow (Malchow, Karow, Lindenberg): Rittergutsbesitzer Simon, Malchow.

30. Mai 1874
Als Nachspiel zu dem am 21. d. M. auf dem Elsholz'schen Kossäthenhofe zu Marzahn ausgebrochenen Feuer entwickelte sich eine blutige Schlägerei. Am übelsten bei dieser Rauferei ist die Dorfschaft Eiche gefahren. Es sind hier ca. 4 bis 5 Fälle von Verletzungen an Löschmannschaften zu constatiren, die einen mehr oder weniger gefährlichen Character an sich tragen.

6. Juni 1874
Die Patrouillen-Bezirke der Gendarmen werden neu eingetheilt. Es erhalten: der Fußgendarm in Lindenberg: Lindenberg, Ahrensfelde; der erste berittene Gendarm zu Alt-Landsberg: Mehrow, Eiche, Hellersdorf, Blumberg;

13. Juni 1874
Uebersicht der behufs einer allgemeinen Gebäude-Revision gebildeten Revisions-Bezirke und der dafür bestimmten Revisoren: Blumberg, Neu-Hönow, Krummensee, Amt Alt-Landsberg, Radebrück: Rittergutsbesitzer Hosemann zu Börnicke; Lindenberg, Malchow, Wartenberg: Lehnschulze Krüger zu Blankenburg; Ahrensfelde, Eiche, Falkenberg: Rittergutsbesitzer Simon zu Malchow; Hönow, Mehrow, Seeberg: Gutsbesitzer Buchholz zu Neuenhagen.

17. Juni 1874
Zur Schlägerei am 21. Mai schreiben Marzahner Einwohner: Es ist keinem ehrsamen Einwohner des Dorfes Marzahn eingefallen, an der Rauferei irgend einen activen Antheil zu nehmen, und wenn oben gesagt war, daß auch Marzahner unter der Raufgesellschaft waren, so gilt das von fremden hier im Dienste und Tagelohn stehenden, aber nicht ansässigen Personen.

1. Juli 1874
Einwohner aus Eiche antworten auf ein Marzahner Schreiben, daß die den Eicher Löschmannschaften zugeführten Verwundungen nicht, wie irrthümlicherweise angegeben, eine Folge des Genusses spriritiöser Getränke ec. sondern einzig und allein die sichtbaren Spuren strafbarer Handlungen sind.

1. Juli 1874
Fortan sind alle amtlichen Schriftstücke mit der Bezeichnung "Gemeinde-Vorstand" oder "Gemeinde-Vorsteher" bzw. "Guts-Vorsteher" zu versehen.
Verzeichniß der vom 1. Juli d. J. fungirenden Guts- und Gemeinde-Vorsteher: Ahrensfelde: Schulze August Wegener; Blumberg: Amtmann Lehmann / Bauergutsbesitzer Fried. Grün; Eiche: Schulze Kirschbaum; Lindenberg: Schulze Bolle; Mehrow: Rittergutsbesitzer Heyse / Schulze Meißner.

15. Juli 1874
Die Schornsteinfeger-Kehrbezirke des Kreises: VII. Kehrbezirk (u. a. Lindenberg), Kehrmeister: Schornsteinfeger-Meister Dümmet zu Bernau VIII. Kehrbezirk (u. a. Ahrensfelde, Blumberg, Eiche, Mehrow), Kehrmeister: Schornsteinfeger-Meister Kielblock zu Alt-Landsberg.

12. August 1874
Die Frau eines Lindenberger Maurers versuchte zweimal, ihrem Leben ein Ende zu machen. Zuerst wollte sie sich erhängen. Dabei gestört suchte sie sich zu ertränken. Dann vergiftete sie sich mit von Streichhölzern abgekratztem Phosphor. Der Grund war "eine nicht zu bezähmende Sehnsucht nach ihrer Herrschaft," der sie vor ihrer Verheirathung über 10 Jahre treu gedient hatte.

19. August 1874
Am 10. August c. war auf dem Thürling'schen Bauerngute in Mehrow in einem Wagenschauer Feuer ausgebrochen. Dieses griff so schnell um sich, daß in ca. 8 Minuten das ganze Gehöft in lichten Flammen stand. Flugfeuer zündete jenseits der Dorfstraße und des Pfuhles, ca. 150 Schritt entfernt, das mit Stroh gedeckte Haus und den Stall des Büdners Klemmstein und ging dann die Flamme auf das nahe strohgedeckte, von 4 Familien bewohnte herrschaftliche Arbeitshaus über. Sieben Familien sind obdachlos, darunter 3 Arbeiterfamilien, die nicht gegen Feuerschaden versichert sind.

29. August 1874
Die diesjährigen Herbstmanöver des Garde-Corps finden in der Zeit vom 4. bis 18. September cr. in einem Terrain statt, welches westlich von der Linie Berlin-Tegel-Heiligensee-Hennigsdorf-Cremmen, und östlich von der Linie Berlin-Alt-Landsberg-Straußberg begrenzt ist, und innerhalb dieser Linien den ganzen nördlich von Berlin belegenen Theil des Kreises in sich faßt.

30. August 1874
Vom 1. October d. Js. ab erfolgt die Beurkundung der Geburten, Heirathen und Sterbefälle ausschließlich durch die vom Staate bestellten Standesbeamten. Jede Geburt eines Kindes ist innerhalb einer Woche dem Standes-Beamten anzuzeigen. Eine bürgerlich gültige Ehe kann nur in der durch das Gesetz vorgeschriebenen Form geschlossen werden, die religiösen Feierlichkeiten einer Eheschließung dürfen erst nach Schließung der Ehe vor dem Standesbeamten stattfinden. Jeder Sterbefall ist spätestens am nächstfolgenden Tage anzuzeigen.

30. August 1874
Die Feuer- und Löschordnung für das platte Land macht die Polizeibehörden dafür verantwortlich, daß die nöthigen Löschgeräthschaften fortwährend in gutem Stande erhalten werden und verpflichtet die Ortspolizeibehörden, mindestens alle zwei Jahre eine Visitation sämmtlicher Feuerlöschgeräthe, sowie eine Probe der fahrbaren Feuerspritzen vorzunehmen. In allen Ortschaften des platten Landes ist alljährlich mindestens zwei Mal eine Spritzen-Probe durchzuführen.

16. September 1874
Plan über die Abgrenzung der Standesamtbezirke und über die ernannten Standesbeamten und deren Stellvertreter. Blumberg: Amts- und Gutsvorsteher Lehmann / Blumberg, Mehrow: Amts- und Guts-Vorsteher Heyse / Mehrow, Eiche: Guts-Vorsteher Muhr / Hellersdorf, Malchow: Amts- und Guts-Vorsteher Simon / Malchow.

3. October 1874
Die bei Schwanebeck stehende Bockwindmühle soll aus freier Hand verkauft werden.

14. October 1874
Die Bildung einer Provinz Berlin aus der Stadt Berlin und der näheren Umgebung wird in allen Berliner Zeitungen verhandelt. So soll es sich um ein Project handeln, die collegialische Verfassung der Königlichen Aufsichtsbehörde zu beseitigen und Berlin mit allen Ortschaften des ein- bis zweimeiligen Umkreises unter einen besonderen Beamten zu stellen, der die Befugnisse eines Ober-Präsidenten erhält.

14. October 1874
Nachweisung der Ortschaften und Wohnplätze des Kreises Niederbarnim, der Communalbezirke, Poststationen, Amtsbezirke, Amtsvorsteher usw.

21. October 1874
Die Einnahmen der 5 Hebestellen unserer Chaussee und zwar der zu Prötzel, Seeberg, Marzahn und Lichtenberg mit 1meiliger und der zu Radebrück mit 2meiliger Hebungs-Befugniß sollen vom 1. Januar 1875 ab anderweitig verpachtet werden.

28. November 1874
Oeffentliche Anerkennung verdient die Thatsache, daß die Gemeinde Blumberg das Einkommen ihrer 2. Lehrerstelle ohne besondere Weitläufigkeiten um 92 Thaler erhöht hat. Es wird dieser Betrag durch Schulgelderhöhung auf 5 Sgr. monatlich pro Kind aufgebracht.

10. Februar 1875
Die Gemeinde Lindenberg hat auf Grund des § 8 des Gesetzes vom 14. April 1856 die Bildung einer gewählten Gemeinde-Vertretung in Stelle der Gemeinde-Versammlung beschlossen und ist das darüber beschlossene Statut heute von uns bestätigt.

17. April 1875
Am 2. April 1874 wurde Marzahn von einem schweren Brandunglücke heimgesucht. Nachts zwischen 1 und 2 Uhr erscholl plötzlich der Feuerruf des Wächters, und im Nu loderten auch schon aus einer ganzen Reihe von Gehöften die Flammen empor. 7 Scheunen, 2 Ställe und 1 Remise waren binnen 1 1/2 Stunden niedergebrannt.

21. April 1875
Die günstigen Verhältnisse für den Seidenbau, welche sich in den letzten beiden Jahren vielfach gezeigt haben, lassen die Hoffnung nicht unbegründet erscheinen, daß die Gefahren und Schäden, unter welchen der Seidenbau so lange gelitten, künftig nicht wieder hervortreten werden und daß daher wieder die Zeit eines lohnenden Betriebes für diesen Industriezweig anbrechen wird.

1. Mai 1875
Nach dem Reichsgesetze vom 8. April 1874 soll jedes Kind vor dem Ablaufe des auf sein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahres und jeder 12jährige Zögling einer öffentlichen Lehranstalt oder Privatschule der Impfung mit Schutzpocken unterzogen werden. Diese Impfung wird von dem Bezirks-Impfarzte unentgeltlich vorgenommen.

22. Mai 1875
Am 28. Mai d. J. soll in Mehrow eine alte Feuerspritze öffentlich versteigert werden.

6. November 1875
Es lebten in Preußen Ende 1810: 4,708,410 Bewohner; Ende 1820: 11,272,482; Ende 1830: 12,988,172; Ende 1840: 14,928,501; Ende 1850: 16,608,039; Ende 1860: 18,262,623; Ende 1870: 24,497,086.

13. November 1875
Das in der Verkehrs-Entwicklung immer mehr zunehmende Dorf Hönow hat seither beklagen müssen, nicht einmal eine Thurmuhr zu besitzen. Die früher vorhanden gewesene Uhr, von der das Ziffernblatt in einem höchst verwetterten Zustande noch am Thurm befindlich ist, mag bereits seit dem 17. Jahrhundert nicht mehr gangbar sein. Deshalb hat die Gemeinde-Versammlung beschlossen, eine Thurmuhr mit 3 Ziffernblättern, nach allen Richtungen hin sichtbar, anzuschaffen.

24. November 1875
Am 17. November brannte in Blumberg die bis unter das Dach mit Getreide gefüllte Scheune eines hiesigen Bauernhofes. Am nächsten Morgen bricht plötzlich die Flamme mit voller Gewalt aus dem zu demselben Gehöft gehörigen alten Wohnhause mit daran gebauten Stallungen. Trotzdem Spritzen und Mannschaften in Menge zur Stelle waren, konnte an Löschen nicht mehr gedacht werden. Ein Menschenleben ist zu beklagen.

27. November 1875
Die General-Versammlung der Actionaire der Berlin-Prötzeler Chaussee-Actien-Gesellschaft konnte nicht über die Auflösung der Gesellschaft beschließen, da weniger als 2/3 der sämmtlichen Actien vertreten waren. Es wird deshalb eine neue General-Versammlung anberaumt.

5. Januar 1876
Behufs Neuwahl von Schiedsmännern und deren Stellvertretern muß eine Neuwahl der Ortswähler in allen ländlichen Gemeinden des Kreises stattfinden. Zu wählen sind pro 200 Seelen 1 Wahlmann. Zur Theilnahme an der Wahl sind berechtigt alle angesessenen Grundbesitzer, welche sich im Vollgenusse der bürgerlichen Ehrenrechte befinden.

12. Januar 1876
Das Directorium der Berlin-Stettiner Eisenbahn bringt seit kurzem alle die Fälle, wo Passagiere ohne Billet in dem Coupee betroffen werden, zur Kenntniß des Staatsanwalts. In dem ersten derartigen Falle ist der betreffende Passagier jetzt wegen versuchten Betruges zu einer vierwöchigen Gefängnißstrafe verurteilt worden.

2. Februar 1876
Der bisherige Gutsvorsteher für den Gutsbezirk Blumberg ist von dort verzogen und hat in Folge dessen sein Amt niedergelegt. An Stelle desselben ist der Rentmeister Altenburg zu Blumberg zum Gutsvorsteher ernannt worden.

5. Februar 1876
Die Lieferungen und Arbeiten zur Umpflasterung der Berlin-Schwedter Chaussee in Dorfe Blumberg sollen im Wege der Submission vergeben werden.

1. März 1876
Der Gutsbesitzer Julius Lichtenberger zu Ahrensfelde beabsichtigt auf seinem in Ahrensfelde belegenen Grundstück einen Ziegelbrennofen zu errichten.

15. März 1876
Der Rentmeister Altenburg zu Blumberg ist an Stelle des von dort verzogenen Amtsvorstehers und Standesbeamten Lehmann zum Amtsvorsteher und Standesbeamten des Amts- und Standesamtsbezirks Blumberg ernannt worden.

22. März 1876
Werneuchen erhält zum 1. April ein allseits gewünschtes Personenfuhrwerk für den Verkehr zwischen Berlin und Werneuchen. Montag, Donnerstag und Sonnabend: Abfahrt von Werneuchen: Schwarzer Adler, Morgens 5 Uhr. Abfahrt von Berlin: Rother Löwe, Neue Königstraße, Nachmittags 5 Uhr. Hin- und Zurückfahrt: 1 Mk. 75 Pfg., einzelne Fahrt: 1 Mk.

20. April 1876
Von den in Hönow an Typhus erkrankten 11 Personen sind 5 verstorben. Merkwürdig ist, daß die Krankheit bei allen 11 Personen fast gleichmäßig auftrat. Herr Dr. Rudolphi zu Alt-Landsberg gibt sich indeß alle erdenkliche Mühe, die übrigen Erkrankten dem Leben zu erhalten.

22. April 1876
Von dem Herrn Kreis-Physikus wurde festgestellt, daß der in Hönow ausgebrochene Typhus der Exanthematische Typhus (Fleckfieber) ist. Die Brunnen geben gutes und reines Grundwasser, die Abtrittsgruben sind gemauert und über 15 Schritte von den Brunnen entfernt und in Hönow herrschen in keiner Weise Zustände, die den Ausbruch des Typhus begünstigen könnten. Die Epidemie wurde ausgelöst von zwei obdachlosen Menschen aus Berlin, die auf der Ziegelei in einer Feldhöhle genächtigt haben.

27. Mai 1876
Zum Wahlverbande der größeren ländlichen Grundbesitzer gehören: Graf v. Arnim, Georg (Königl. Major u. Flügel-Adjutant, Rittergutsbesitzer); Heyse, Martin (Rittergutsbesitzer / Mehrow); Grün, Friedrich Wilhelm (Gutsbesitzer / Blumberg); Gathow, Ludwig Gottlieb (Gutsbesitzer / Blumberg). Civil-Einwohnerzahl der Landgemeinden (ohne die Güter): Lindenberg: 769; Blumberg: 739; Ahrensfelde: 433; Eiche: 255; Mehrow: 108.

3. Juni 1876
Der Amtsbezirk Malchow (Malchow, Karow, Lindenberg) ist dem Impfbezirk No. 1 (Kreis-Physikus, Sanitätsrath Dr. Böhr zu Berlin) und der Amtsbezirk Ahrensfelde (Mehrow, Ahrensfelde, Eiche und Hellersdorf) dem Impfbezirk No. 8 (Practischer Arzt Dr. Rudolphi zu Alt-Landsberg) zugeordnet.

24. Juni 1876
Das Niederbarnimer Kreisblatt erscheint künftig dreimal wöchentlich.

9. August 1876
In Gegenwart zahlreicher Besucher wurde am 1. August die neue Kartoffel-Ernte-Maschine von Carl Gülisch in Stettin auf dem Kartoffelfelde des Herrn von Gröling in Lindenberg probirt. Der Versuch fiel zur Zufriedenheit aus.

8. September 1876
Die Corps-Manöver des 3. Armee-Corps werden zwischen Hellersdorf und Blumberg, zwischen Hönow, Ahrensfelde und Blumberg und zwischen den Peckbergen, Ahrensfelde, Falkenberg und Wartenberg ihren Verlauf nehmen.

10. September 1876
Zum VI. Wahlbezirk gehören die Gemeindebezirke Neuenhagen, Seeberg, Hönow, Löhme, Seefeld, Krummensee, Börnicke, Blumberg, Mehrow und Ahrensfelde. Lindenberg gehört zum VII. Wahlbezirk.

15. September 1876
Den Blumberger Bewohnern sind musikalische Genüsse wie wahrscheinlich nie zuvor vergönnt gewesen. Die Kapellen des 20. resp. 8. Inf.-Reg. executirten Concerte und probten für den großen Zapfenstreich vor Sr. Majestät. Es wurden 16 Musikchöre sowie sämtliche Tambours und Spielleute des 3. Armee-Corps zusammengezogen waren, mithin etwa 100 Instrumente.

25. October 1876
Als Wahlmänner für die Abgeordneten-Wahl werden gestellt: von Mehrow: Heyse, Martin (Rittergutsbesitzer) und Schröder, Hermann (Lehrer); von Hellersdorf: Muhr, Theodor (Amtmann); von Eiche: Lindemann, Julius (Gemeindevorsteher); von Blumberg: Altenburg, Alexander (Rentmeister), Grün, Friedrich (Gemeindevorsteher), Hiller, Samuel (Actuarius) und Keisdorf, Gottlieb (Gerichtsmann); von Ahrensfelde: Harrmuth, Adolf (Pfarrer) und Lichtenberger, Julius (Bauergutsbesitzer); von Lindenberg: Bolle, Carl (Gemeindevorsteher), Bolle, Wilhelm (Bauergutsbesitzer) und Pippart, Heinrich (Kaufmann).

8. December 1876
Am 5. December starb der Blumberger Bauer-Altsitzer, frühere Gerichtsmann, Kirchen- und Schulvorsteher Gottfried Ebel im 90. Lebensjahre.

17. December 1876
Die Mortabilitäts-Statistik des Kreises weist, wie überall, eine Zunahme der Sterblichkeit nach. Es starben nämlich von 1000 Menschen im Jahre 1875: 34,18 (1862: 23,47).
Die Sterblichkeit ist am geringsten in der Stadt Alt-Landsberg. Dort starben 1875 von 1000 Menschen nur 21. Fast gleich günstig ist die Umgegend: Woltersdorf, Rehfelde, Zinndorf, Werder, Fredersdorf, Mehrow, Krummensee, Blumberg, Löhme, Seefeld, Börnicke mit 22 Sterbefällen auf 1000 Einwohner. ...

15. Januar 1877
Die Wahl eines Abgeordneten für den deutschen Reichstag am 10. Januar brachte folgendes Ergebnis: Korvetten-Kapitain z. D. v. St. Paul zu Berlin: 6196 Stimmen; Dr. Mendel, Kreistagsabgeordneter, practicirender Arzt zu Pankow: 4533 Stimmen; Zimmerer Finn zu Berlin: 2855 Stimmen. Eine Stichwahl wird erforderlich.

28. Januar 1877
An die Mitglieder der Kurmärkischen Land-Feuer-Societät werden Bau-Prämien bis zur Höhe von 1 Mark pro Quadratmeter Grundfläche für die Herstellung feuersicherer Bedachungen gewährt.

31. Januar 1877
Aus der stattgehabten engeren Wahl eines Abgeordneten für den Deutschen Reichstag ist Dr. Mendel, Kreistags-Abgeordneter, practicirender Arzt zu Pankow als Sieger hervorgegangen.

9. Mai 1877
Am 27. v. M. wurde auf dem Wirthschaftsgehöft des Kossäthen Hager in Lindenberg unter dem Strohdache eines alten Pferdestalles, welcher mit dem Wohnhause in Verbindung steht, Feuer entdeckt. Dasselbe ist offenbar dort angelegt worden, denn der Stall ist nur niedrig und das Dach mit der Hand zu erreichen. Zum Glück ist durch die rechtzeitige Entdeckung die schändliche Absicht des Thäters ermittelt worden.

16. Mai 1877
Der Lehrer Weitling, welcher fast ein halbes Menschenleben die Blumberger Cantor- und erste Lehrerstelle verwaltete, ist jetzt in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Wir wollen hierbei bemerken, daß die erste Lehrerstelle durch die Emeritirung des Herrn W. in ihrem Einkommen nicht geschmälert wird, denn nach einer vor Kurzem erlassenen Regierungsverfügung muß in Zukunft die dem Emeriten zukommende Pension von der Schulgemeinde aufgebracht werden.

3. Juni 1877
Der in der Hasenheide bei Berlin aufgestiegene Luftballon des Herrn Securius "Deutsches Reich" ist Abends in der Nähe von Mehrow, hart an der Grenze der herrschaftlichen Feldmark auf einem Blumberger Kleeacker gelandet. Die Landung ging glücklich von Statten.

1. August 1877
Für die normalspurigen Eisenbahnen von untergeordneter Bedeutung findet eine neue Sicherheitsverordnung Anwendung: Uebergänge in gleicher Ebene bleiben ohne Verschluß und ohne Bewachung. Sobald sich ein Zug nähert, müssen Fuhrwerke, Reiter, Treiber von Viehherden und Führer von Lastthieren an den Warnungstafeln halten. Die größte zulässige Fahrgeschwindigkeit für Züge und leerfahrende Locomotiven beträgt 30 Kilometer pro Stunde.

1. August 1877
Todes- und Erkrankungs-Statistik des Kreises Niederbarnim pro 2. Quartal 1877: Auf 125681 Einwohner kamen 819 Todesfälle (ohne Todtgeburten), 64 Todtgeburten, 1267 Lebendgeburten und 2636 Erkrankte. Unter den Todesfällen waren 65% Kinder, davon starben fast drei Viertel im ersten Lebensjahr. Anmerkung: Scharlach- und Diphteritis-Epidemie sowie Typhus in Alt-Landsberg, Masern-Epidemie in Mehrow.

2. September 1877
Am 26. August brach auf dem Mühlengrundstück von Rulemann Hientzsch in Lindenberg Feuer aus, wodurch Scheune und Stall in Asche gelegt wurden. Der Schaden trifft die Preußische Versicherungs-Gesellschaft.

2. December 1877
Anmerkung des Kreis-Physikus zur Todes- und Erkrankungs-Statistik für das III. Quartal 1877: "Ich mache auf die excessiv hohe Kindersterblichkeit aufmerksam. Schwer wiegt die Thatsache, daß fast der 3. Theil der hohen Gesamtleichenzahl (29,40 %) auf die ganz unbestimmten Todesangaben 'Krämpfe und Zahnkrämpfe' (192 Kinder) und 'Lebensschwäche und Abzehrung' (141 Kinder) kommt. Die meisten dieser Kinder scheinen ohne jede ärztliche Behandlung zu sterben."

28. December 1877
An Stelle des im Juli d. Js. plötzlich verstorbenen Ahrensfelder Predigers Harmuth wurde von den wahlberechtigten Gemeindeorganen aus über 50 Bewerbern der Prediger Uhlmann zu Reichenwalde bei Storkow erwählt.

7. April 1878
Im Provinzial-Verband gibt es 223286 abgabepflichtige Pferde und 604350 Rinder. Im Jahr 1877 wurde für 162 rotzkranke Pferde und 207 Rinder mit der Lungenseuche Entschädigung gezahlt.

12. Mai 1878
Sanitätsrath Dr. Pollnow und Dr. Bekel führen die Impfung der impfpflichtigen Kinder durch. Die Eltern werden aufgefordert, ihre noch nicht geimpften Kinder den Herren Impfärzten bei Vermeidung der gesetzlichen Bestrafung zu gestellen.

22. Mai 1878
Die Todes- und Erkrankten-Statistik des Kreises Niederbarnim weist für das IV. Quartal 1877 auf 128316 Einwohner 717 Todesfälle, 49 Totgeburten, 1434 Lebendgeburten und 1769 Erkrankte aus. Die Sterbeziffer inklusive Totgeburten beträgt 23,87 p.M. Anmerkung: Viel Syphilis in der Strafanstalt zu Plötzensee ...

9. Juni 1878
Die Kaiserliche Ober-Postdirektion zu Potsdam hielt es für zweckmäßig, in Blumberg eine Postagentur zu errichten. Zum Agenten ist der Lehrer Tuchnitz gewählt und bestätigt worden. Seine Dienstwohnung wurde dazu eingerichtet. Da Blumberg ziemlich 1200 Einwohner hat, so ist anzunehmen, daß sich die neue Postagentur sehr gut bewerthen wird.

19. Juli 1878
Kaiser Wilhelm verordnet auf Grund des Wahlgesetzes vom 31. Mai 1869, daß die Wahlen zum Reichstag am 30. Juli 1878 vorzunehmen sind. Folgende Wahllokale und Wahlvorsteher/Stellvertreter wurden bestimmt: Ahrensfelde: Schulhaus, Gemeindevorsteher Wegener / Gutsbesitzer Lichtenberger; Blumberg, Dorf und Gut: Saal der Kinderwarteschule, Amtsvorsteher Altenburg / Gemeindevorsteher Grün; Eiche: Schulhaus, Gemeindevorsteher Lindemann / Bauergutsbesitzer Kirschbaum; Lindenberg: Schulhaus, Prediger Braun / Gemeindevorsteher Lehmann; Mehrow, Dorf und Gut: Amtsbureau, Rittergutsbesitzer, Amtsvorsteher Heyse auf Mehrow / Gemeindevorsteher Meißner.

7. August 1878
Bei der Wahl eines Abgeordneten des Kreises Nieder-Barnim für den Deutschen Reichstag sind von den 16151 gültigen Stimmen 6811 auf den Kreistagsabg. Dr. Mendel in Pankow und 6512 auf den Amtmann Jungck zu Falkenberg gefallen, nur 3 auf den Kronprinzen von Preußen. (In Mehrow entfielen 51 von 57 Stimmen auf Herrn Amtmann Jungck, in Blumberg 157 von 164.) Es ist eine Stichwahl erforderlich.

23. August 1878
Bei der Stichwahl wurde der Kreistags-Abgeordnete Dr. Mendel zu Pankow mit absoluter Majorität gewählt und als Abgeordneter des Kreises Niederbarnim für den Reichstag proklamiert.

28. August 1878
Auf dem Pfarrgehöft zu Lindenberg soll ein Stallgebäude, nebst einer Umschließung des Wirthschaftshofes und eine Scheune gebaut werden. Die Bauarbeiten werden ausgeschrieben.

6. September 1878
Um der Freude über die Wiedergenesung Sr. Majestät des Kaisers Ausdruck zu geben, war von dem Blumberger Landwehrverein eine größere und umfangreichere Sedanfeier wie sonst üblich, veranstaltet worden. Der Vorsteher des Vereins ist zugleich 1. Lehrer im Dorfe.

15. September 1878
Laut Kreis-Polizei-Verordnung muß nach jedem Todesfall und vor der Beerdigung eine Leichenschau stattfinden. Der Zweck derselben ist die unzweifelhafte Feststellung des wirklichen Todes und die möglichst zuverlässige Ermittelung der Todesursachen.

20. September 1878
Seitens der Justiz-Verwaltung ist die Stadt Alt-Landsberg mit einem Amtsgericht bedacht worden.

20. September 1878
Für Ahrensfelde und Umgegend hat sich ein Krieger- und Landwehr-Verein gebildet, der schon 42 Mitglieder zählt, welche sich militärisch equipirt haben, da sie sämmtlich eine graue, grün eingefaßte, kleidsame Joppe und Kopfbedeckung von gleicher Farbe und Verbrämung tragen. Wegen bedeutender Einquartierung von Militair am 2. September wurde die für den Sedantag geplante Feier der Fahnenweihe vertagt.

20. November 1878
Das Bauergut des Gutsbesitzers Friedrich von Gröling in Lindenberg soll im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden. Das zu versteigernde Grundstück von über 65 Hectaren ist mit einem Reinertrag von 582 Thalern veranschlagt.

3. Januar 1879
Die Rinderpest in Blumberg ist erloschen, die Sperre der Gehöfte und des Ortes aufgehoben und das Militair hat seine Posten einziehen können. Leider hat ein Soldat des Wachtcommandos, der wohl nicht die kräftigste Natur hatte, hier sein Leben beschließen müssen.

10. Januar 1879
Am ersten Weihnachtsfeiertage fand in Blumberg die Einweihung der im Laufe des Sommers und Herbstes zum größten Theil auf Kosten des Herrn Patrons und dessen Familienmitgliedern renovierten Kirche statt.

24. Januar 1879
Durch den Tod des Kreisphysikus Herrn Sanitätsrath Dr. Boehr hat der Niederbarnimer Kreis einen tiefschmerzlichen, schwer zu ersetzenden Verlust erlitten. Er hat sich um die öffentliche Gesundheitspflege die allergrößten Verdienste erworben und ganz neue, höchst segensreiche Einrichtungen theils ins Leben gerufen, theils den Grundstein dazu gelegt. Insbesondere hat er sich durch die auf seine Anregung und auf der Grundlage seiner meisterhaften Ausarbeitungen erlassenen Kreis-Polizei-Verordnung über die obligatorische Leichenschau ein bleibendes Denkmal gesetzt.

16. Mai 1879
Die Dorfstraße in Blumberg zwischen der Kirche und dem Schloß ist bis zum 21. d. Mts. für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Für die Passage nach Krummensee, Alt-Landsberg und Mehrow ist die Hinterstraße und die Straße bei den Schulen zu benutzen.

25. Mai 1879
Die folgenden Impfbezirke werden in Zukunft aus den nachstehenden Impfstationen gebildet und den dabei genannten Impfärzten übertragen: Impfbezirk Nr. 1 (Falkenberg, Wartenberg, Malchow, Karow, Lindenberg, Heinersdorf, Blankenburg, Dalldorf, Hermsdorf, Weißensee, Tegel, Heiligensee): Der Königl. Kreis-Physikus des Kreises Niederbarnim.

15. Juni 1879
Am 11. Juni wurde in Ahrensfelde die goldene Hochzeit Sr. Majestät des Kaisers und I. Majestät der Kaiserin durch den Kriegerverein für Ahrensfelde und Umgegend gefeiert. Die Ahrensfelder Kameraden traten auf dem Appellplatze bei der Friedenseiche an und marschierten mit Musik und Fahne nach Mehrow, wo sich die dort wohnenden Kameraden einreihten. Die Schule, geführt durch Herrn Lehrer Schröder, empfing den Verein mit einem dreifachen Hurrah und schloß sich dann dem nach dem Lokale des Herrn Zielisch sich in Bewegung setzenden Festzuge mit eigenen Fahnen an.

23. Juli 1879
In einer Kreis-Polizei-Verordnung wird für den Kreis Nieder-Barnim verordnet, daß alle Familienhäuser, Haus- und Gastwirthe und Medizinalpersonen, von den in ihrer Familie, ihrem Hause oder ihrer Praxis vorkommenden Erkrankungen an Diphteritis der Polizei-Behörde (städt. Polizei-Verwaltung oder Amts-Vorsteher) ungesäumt schriftlich oder mündlich Anzeige zu machen haben.

27. Juli 1879
Zum Besten der Gemeinde-Armenkasse werden die im Gemeindebezirk Lindenberg stattfindenden öffentlichen Lustbarkeiten, als Tanzvergnügungen, Theateraufführungen, Schaustellungen aller Art (Schaubuden, gymnastische, magische und optische Vorstellungen, Abbrennen von Feuerwerken), öffentlichen Concerte, Bolzenschießen, sogenanntes Hammelschießen, Würfelspiel, Caroussel und ähnliche Belustigungen, gleichviel, ob dieselben im Freien oder in öffentlichen Localen stattfinden, fortan besteuert.

31. August 1879
Die Uebersicht über die Abgrenzung der Wahlbezirke weist folgende Einwohnerzahlen aus: Blumberg, Gemeinde: 739; Blumberg, Gut: 235; Vorwerk Elisenau: 59; Mehrow, Gemeinde: 108; Mehrow, Gut: 234; Eiche, Gemeinde: 255; Hellersdorf, Gut: 133; Ahrensfelde, Gemeinde: 433; Lindenberg, Gemeinde: 769.

7. September 1879
Am Montag, den 1. September wurde in Ahrensfelde von der Schule unter Leitung des Pastors Herrn Uhlmann und des Lehrers Herrn Domak der Sedantag durch Ausmarsch nach dem Festplatze, Speisung, Austheilung von Geschenken an alle Kinder und Fackelzug unter reger Betheiligung der Gemeinde gefeiert.

10. September 1879
In Lindenberg findet am 14. u. 15. September die große Einweihung des neuen Saales des Restaurateurs C. Gathow statt.

24. September 1879
Das Verzeichniß der Landgemeinden im Kreise Nieder-Barnim weist folgende Einwohnerzahlen aus: Lindenberg: 769; Blumberg (ohne Gut): 739; Ahrensfelde: 433; Eiche: 255; Mehrow (ohne Gut): 108.

5. October 1879
Verzeichniß der Wahlmänner der für die Abgeordneten-Wahl für die Kreise Ober- und Nieder-Barnim: Blumberg: Rentmeister Alexander Altenburger, Bauergutsbesitzer Friedrich Grün und August Noack, Gemeinde-Vorsteher Wilh. Grün; Mehrow: Rittergutsbesitzer Martin Heyse, Lehrer Herm. Schröder; Hellersdorf: Rittergutspächter Theodor Muhr; Marzahn: Gemeinde-Vorsteher Ludwig Dubick; Eiche: Gemeinde-Vorsteher Jul. Kindemann; Ahrensfelde: Prediger Otto Uhlmann; Lindenberg: Bauer August Kirschbaum, Halbbauer August Rühl, Gemeinde-Vorsteher Wilh. Lehmann,

10. October 1879
An Stelle des Bauergutsbesitzers Grün ist, da eine Wahl nicht zustande gekommen, einstweilen der Oeconom Wilhelm Grün zu Blumberg zum Gemeinde-Vorsteher dieser Gemeinde commissarisch bestellt worden.

14. November 1879
Am 1. November feierte der Lindenberger Männer-Gesangverein in dem festlich geschmückten Saale des Herrn Gathow das Stiftungsfest seines einjährigen Bestehens.

9. Januar 1880
Bei den kirchlichen Wahlen in Blumberg ist der Bauergutsbesitzer Gottlieb Grün wieder in den Gemeinde-Kirchenrath gewählt worden. Als Gemeinde-Vertreter sind wiedergewählt: der Bauergutsbesitzer Friedr. Grün, der Halbbauer Wilhelm Keisdorf, der Halbbauer Friedr. Keisdorf, der Bauergutsbesitzer Gottlieb Hecht, der Schlächter Hamman und Kossäth August Adler. Neu gewählt wurde der Mühlenmeister Juert, der aus dem Gemeinde-Kirchenrath ausschied.

25. Januar 1880
Der Gesangverein Lindenberg veranstaltete ein Musik- und Gesang-Concert zum Besten der Nothleidenden in Ober-Schlesien.

11. Februar 1880
An die Blumberger Schule ist die Aufforderung ergangen, behufs Ausarbeitung von jeden Schulort berücksichtigenden Dialectkarten ganz Deutschlands, die auf einem Formular gestellten Fragen zu beantworten und zugleich eine Uebersetzung einiger bestimmter hochdeutscher Sätzchen in die ortsübliche Mundart anzufertigen.

13. Februar 1880
Die achte Lehrerstelle in Alt-Landsberg, mit welcher ein jährliches Einkommen von 900 Mark verbunden ist, wird durch Versetzung des bisherigen Inhabers der Stelle zum 1. April vacant.

25. Februar 1880
Am Sonntag den 22. d. Mts. beging der Blumberger Gesangverein "Hoffnung" unter Mitwirkung des Lindenberger Männer-Gesangvereins und der Liebisch’schen Kapelle aus Bernau in dem reichgeschmückten Saale des Hamman'schen Gasthofes durch Concert und Ball die Feier seines ersten Stiftungsfestes.

25. Februar 1880
Das der in Liquidation befindlichen Firma gehörige Gut- und Fabrik-Etablissement Bruch-Mühle bei Alt-Landsberg mit Strickgarn-Spinnerei, Mehl- und Schneide-Mühle und schönem neuen Wohnhaus soll mit sämmtlichem todten und lebenden Inventar, Maschinen etc. an den Meistbietenden verkauft werden.

12. März 1880
Die Alt-Landsberger Viehmärkte standen in den letzten 10-15 Jahren nur im Kalender verzeichnet...

14. März 1880
Se. Excellenz der Herr Generalpostmeister Dr. Stephan hat bestimmt, daß in Hönow eine Postagentur mit Fernsprechbetrieb ab Neuenhagen eingerichtet werde. Die Postanstalt erhält selbstredend Verbindung mit dem Kaiserl. Postamte in Neuenhagen. Damit scheidet auch das Dorf Mehrow von dem Bestellbezirk Alt-Landsberg aus.

26. März 1880
Am Palm-Sonntage fand in Blumberg die Confirmation von 29 Kindern, auch aus Eiche und Hellersdorf statt. Die sonst übliche Feier des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers von Seiten des hiesigen Landwehr-Vereins fiel in Rücksicht auf den in der Familie des Patrons vor Kurzem stattgehabten Trauerfalls aus. Am 12. d. M. ist die einzige Tochter des Herrn Grafen von Arnim-Zichow, die junge Gräfin zu Stollberg-Roßla, im 21. Lebensjahre in Roßla verschieden.

2. April 1880
Der Klempnermeister Hermann Kranz aus Blumberg ist zum öffentlichen Fleischbeschauer für den Amtsbezirk Blumberg ernannt worden.

2. April 1880
Die Nummern 11 u. 12 der "Deutschen Lesehalle", Sonntagsbeilage zum "Berliner Tageblatt" enthalten einen interessanten Artikel von Johannes Bloch über "Platt Land bei Berlin", welcher einen wertvollen Beitrag zur Geschichte unseres Dorfes Blumberg bildet.

23. April 1880
Der Weg von Mehrow nach Ahrensfelde ist bis zur Beendigung der angefangenen Neu-Chaussierung gesperrt.

25. April 1880
Am Sonntag, den 18. April, dem Jahrestag der Erstürmung der Düppeler Schanzen, fand in Blumberg die Fahnenweihe des neu gebildeten Krieger-Vereins statt.

23. Mai 1880
Tableau der Impfbezirke und der Bezirks-Impfärzte des Niederbarnimer Kreises. Impfbezirk Nr. 1 (u.a. Lindenberg): Kreis-Physikus pract. Arzt Dr. Fuhrmann zu Berlin; Impfbezirk Nr. 9 (u.a. Mehrow, Ahrensfelde, Eiche u. Hellersdorf): Pract. Arzt Dr. Heimann zu Alt-Landsberg; Impfbezirk Nr. 11 (u.a. Blumberg): Pract. Arzt Dr. Bekel zu Bernau.

30. Juni 1880
Der Kreis-Ausschuß hat beschlossen, an Stelle des aus dem Bezirke verziehenden Oeconomie-Raths Jungck und des Oeconomen Jungck die Stellvertretung für den Amts-Vorsteher des Amtsbezirks Falkenberg einstweilen dem Amts-Vorsteher Feldtmann zu Weißensee zu übertragen.

7. Juli 1880
Für den telegraphischen Verkehr mit Orten des platten Landes ist die Bestimmung in Kraft getreten, daß die Bestellung der Telegramme mittels der expressen Boten ohne Unterschied der Entfernung gegen Entrichtung einer festen Gebühr von 80 Pf. bewirkt wird, wenn der Aufgeber die Gebühr vorausbezahlt.

14. Juli 1880
Welche Fortschritte in letzterer Zeit der Blumberger Gesang-Verein "Hoffnung" unter der tüchtigen Leitung seiner Dirigenten gemacht hat, zeigte sich am gestrigen Sonntag, wo derselbe unter Mitwirkung der Liebisch'schen Kapelle aus Bernau im hiesigen Haamann'schen Gasthof ein Concert gab.

23. Juli 1880
Auf eine weitere sechsjährige Amtsperiode sind von dem Herrn Ober-Präsidenten folgende Amtsvorsteher ernannt worden. Ahrensfelde: Heyse, Rittergutsbesitzer / Mehrow; Malchow: Simon, Rittergutsbesitzer / Malchow

23. Juli 1880
Der § 44 des Feld- und Forstpolizeigesetzes vom 1. April 1880 lautet: "Wer in der Haide oder im Walde brennende oder glimmende Gegenstände, als Cigarren, Streichhölzer oder dergl. fortwirft, wird mit Geldstrafe bis zu fünfzig Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. ...

15. September 1880
Am 5. September feierte der Ahrensfelder Kriegerverein den Sedantag, wozu sich auch Mitglieder der Krieger-Vereine von Blumberg und Marzahn einfanden. Es fanden vor dem Orte Manöver derartig statt, daß die Kavalleristen zu Pferde und die Infanteristen zu Fuß solche ausführten.

14. November 1880
Bei der auf Beschluß des Bundesraths des Deutschen Reiches am 1. December d. Js. stattfindenden allgemeinen Volkszählung sind von jeder Person zu ermitteln und zu verzeichnen: Vor- und Familienname, das Geschlecht, das Alter, der Geburtsort, der Wohnort, der Aufenthalt, die Staatsangehörigkeit, das Religions-Bekenntniß, der Familienstand, die Stellung zum Haushaltungs-Vorstande, etwaige die Bildungs- und Erwerbsfähigkeit beeinträchtigende Körper- und Geistesmängel, der Erwerbs- oder Berufszweig, die sociale Stellung im Beruf oder Gewerbe und das Militair-Verhältniß.

10. November 1880
Nach Artikel 48 der Reichsverfassung soll das Telegraphenwesen für den ganzen Umfang des deutschen Bundes als einheitliche Staatsverkehrsanstalt eingerichtet werden. Sofern keine Genehmigung der Reichs-Telegraphen-Verwaltungen vorliegt, kann das Anlegen oder der Betrieb von Telegraphenlinien und Telephonverbindungen untersagt werden.

24. November 1880
Dr. med Prenzel, pract. Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer hat Wohnung in Alt-Landsberg genommen.

10. December 1880
Einige Bauern- und Kossäthensöhne aus Eiche sind wegen körperlicher Mißhandlung von Bauerssöhnen aus Hönow zu je 100 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Die vom Staatsanwalt geforderte Haftstrafe blieb ihnen erspart, da sie "durch den Genuß von Getränken angeregt gewesen seien und die That daher als keine geplante, sondern als eine zufällige angesehen werden müsse".

8. Mai 1881
Der Platz vor den beiden Blumberger Schulhäusern ist mit zahlreichen Bäumen besetzt worden. Der nach Ostern begonnene Neubau der Spitze des Kirchthurmes schreitet rüstig fort. Er wird noch einen eigenartigen Schmuck dadurch erhalten, daß einige Bestandtheile der vor Kurzem in Spandau abgebrochenen uralten Thürme Verwendung finden. Die Baulust im Ort ist groß - unter Anderem führt der Gastwirth Herr Hamman am "Markte" ein neues stattliches Gasthofgebäude auf.

11. Mai 1881
Beim Abbruch des alten Hamman'schen Gasthofes in Blumberg wurden unterhalb des Feuerheerdes die Ueberreste eines Menschen aufgefunden. Man vermuthet, daß dieselben einem französischen Officier angehören, welcher, als die Franzosen in der Mark hausten, auf nicht aufgeklärte Weise hier seinen Tod gefunden haben soll.

29. Mai 1881
Blumberg. 23. Mai. Der Bau des oberen Theiles unseres Kirchthurmes schreitet rüstig vorwärts und hat man von den ihn umgebenden Gerüsten einen herrlichen Blick auf Blumberg und die umliegenden Ortschaften bis nach Berlin hin. Es herrscht allseitig der Wunsch, daß ein Photograph diese Gelegenheit benutzen und einige Ansichten Blumberg's aus dieser Perspektive aufnehmen möchte.

10. Juni 1881
Der Weg von Carow nach Lindenberg ist wegen Umbau der Brücke auf hiesiger Feldmark für Fuhrwerk und Reiter vom 7. Juni d. J. ab bis zur Fertigstellung der Brücke und Pflasterung gesperrt.

12. Juni 1881
Da der practische Arzt Dr. Heymann zu Alt-Landsberg die Geschäfte als Bezirks-Impfarzt des Impfbezirks Nr. 9 niedergelegt hat, so wird dieser Bezirk pro 1881 dem practischen Arzt Dr. Prengel zu Alt-Landsberg übertragen.

2. September 1881
Da zum Ende der Impfzeit eine große Zahl Impfpflichtiger noch nicht vorgestellt wurde, wird darauf aufmerksam, daß die Nichtbefolgung der gegebenen Vorschriften strenge Bestrafung zur Folge hat.

23. September 1881
Das dem verstorbenen Arbeiter Gottlieb Kosch zu Blumberg resp. dessen Erben gehörige, zu Blumberg belegene Grundstück nebst Zubehör wird im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert.

11. November 1881
Die Blumberger Jagd soll, da der bisherige Pächter, Herr Graf von Arnim , verstorben ist, anderweitig verpachtet werden. Dieselbe umfaßt ein Areal von ca. 3900 Morgen, incl. der Forst und ist bisher sehr geschont.

18. November 1881
Todesfälle an Infektions-Krankheiten im Kreise Niederbarnim im Monat October 1881: Scharlach: 7, Diph. und Croups: 17, Scharlach und Diph.: 4, Unterleibstyphus: 2, Kindbettfieber: 1

16. December 1881
Todesfälle an Infektions-Krankheiten im Kreise Niederbarnim im Monat November 1881: Scharlach: 13, Diph. und Croups: 12, Scharlach und Diph.: 6, Unterleibstyphus: 1, Ruhr: 1, Kindbettfieber: 2

23. December 1881
Das vom Minister des Innern bestätigte Tableau der [insgesamt 50] Amtsbezirke des Kreises Niederbarnim wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Es enthält unter anderem die Amtsbezirke XIX. Blumberg (Gemeinde Blumberg sowie Gutsbezirk Blumberg mit Vorwerk Elisenau), XX. Ahrensfelde (Gemeinden Mehrow, Ahrensfelde und Eiche sowie Gutsbezirke Mehrow und Hellersdorf), XXIII. Malchow (Gemeinden Malchow, Carow und Lindenberg sowie Gutsbezirk Malchow).

25. December 1881
Den Schornsteinfegermeister Kielblock aus Ahrensfelde wird zum Kehrmeister für den Bezirk IX. (Alt-Landsberg) ernannt. Der Kehrbezirk umfasst den Stadtbezirk Alt-Landsberg und die Amtsbezirke Alt-Landsberg, Löhme, Blumberg, Ahrensfelde, Neuenhagen, Fredersdorf, Dahlwitz und Biesdorf.

9. April 1882
An Stelle des verzogenen Actuars Hiller ist der Amtssecretair Maever zu Blumberg zum Standesbeamten-Stellvertreter für den Bezirk Blumberg ernannt und vereidigt worden.

11. Juni 1882
Der Zustand der Berieselung der Güter Falkenberg und Bürknersfelde im Kreis Nieder-Barnim ist unhaltbar. Die dortigen Berieselungsanlagen sollen täglich ungefähr 20600 cbm Canalwasser aus den Radialsystemen IV und V (mit etwa 500 000 Einwohnern) sowie aus dem städtischen Viehhofe aufnehmen. Statt der vorhandenen 300 Hektar müßten dafür 2000 ha Rieselfelder zur Verfügung stehen.

11. Juni 1882
In dem Wohngebäuden des Kossäthen Wegener in Blumberg entstand ein Feuer, bei welchem das Haus völlig niederbrannte.

7. Juli 1882
Der Blumberger Landwehr-Verein feiert sein zwanzigjähriges Bestehen. Er zählt 79 Mitglieder, während der Dauer seinen Bestehens sind 111 Personen in ihn aufgenommen worden, von denen 15 verstarben. Seit 1862 sind gezahlt: an Sterbegeld 510 Mark, an Krankengeld 798 Mark 75 Pf.

26. Juli 1882
Am 15. Juni 1882 wird für den Amtsbezirk Ahrensfelde eine Straßen-Polizei-Verordnung erlassen.

27. August 1882
Der Administrator Johannes Ziegner in Blumberg ist als Gutsvorsteher-Stellvertreter für den Gutsbezirk Blumberg bestätigt worden.

19. Januar 1883
Die in Blumberg stattgehabte Viehzählung hat folgendes Resultat ergeben: In 84 der 85 Wohnhäuser findet sich Viehstand, es gibt 158 viehbesitzenden Haushaltungen. Die Zahl der Pferde beträgt 185, des Rindviehs 354, der Schafe 53, der Schweine 167, der Ziegen 145, der Bienenstöcke 44. Maulthiere und Esel gibt es in Blumberg nicht.

16. Februar 1883
Sein viertes Stiftungsfest beging der Blumberger Männer-Gesangverein "Hoffnung". Während des Conzertes brannte in dem Garten der Müller'schen Wirthschaft eine Strohmiete nieder.

21. Februar 1883
In Blumberg brannte es in der Scheune des Schlächtermeisters. Man fand darin ein einzelnes, senkrecht aufgestelltes Strohbund brennend vor, so daß böswillige Brandstiftung zweifellos ist.

22. Juni 1883
Der Bauerngutsbesitzer Julius Lindemann in Eiche ist als Gemeindevorsteher der Gemeinde Eiche gewählt und bestätigt worden.

8. Juli 1883
An Stelle des pensionirten Rentmeisters Altenburg zu Blumberg ist der Amtsvorsteher Ziegner zum Standesbeamten des Standesamtsbezirkes Blumberg ernannt worden.

8. Juli 1883
An der Kirche zu Lindenberg sollen im laufenden Jahre verschiedene Reparaturen in Höhe von 566 Mark ausgeführt werden.

19. October 1883
In Lindenberg wird das neuerbaute Restaurant des Herrn Gathow eingeweiht.

13. November 1883
Im Rahmen einer Lutherfeier wird auf dem Kirchplatz in Ahrensfelde eine Luthereiche gepflanzt.

20. Januar 1884
Der Kaufmann Gustav Bade und der Schlächtermeister Gustav Hamann in Blumberg sind als Schiedsmann bzw. Schiedsmann-Stellvertreter bestätigt worden.

16. März 1884
Die Wittwe Hecht in Blumberg gibt ihre Gastwirthschaft auf und verkauft sämmtliches Inventar.

19. März 1884
Der Büdner Wilhelm Wegener in Eiche ist als Amts- und Polizeidiener des Amtsbezirks Ahrensfelde bestätigt worden.

2. April 1884
Der Sequestor Bernhard Krüger in Mehrow ist als Gutsvorsteher-Stellvertreter des selbstständigen Gutsbezirks Mehrow bestätigt worden.

13. April 1884
An Stelle des verzogenen Amtssecretair Rücker ist der Amssecretair Nürnberg zu Blumberg zum stellvertretenden Standesbeamten des Standesamtsbezirks Blumberg ernannt worden.

6. Juni 1884
Für Lindenberg ist der Kreis-Physikus Dr. Fuhrmann zu Berlin als Impfarzt zuständig, für Ahrensfelde, Eiche und Blumberg der Pract. Arzt Dr. Liedke zu Alt-Landsberg und für Blumberg der Pract. Arzt Dr. Bekel zu Bernau.

5. October 1884
In Blumberg findet im neuerbauten, dekorirten Restaurant und Saal des Restaurateurs W. Müller große Einweihung statt.

8. October 1884
Der erste Lehrer Herr Ewest in Blumberg feierte das Fest seiner silbernen Hochzeit, sowie seiner hiesigen 25-jährigen Amtsthätigkeit. Die Gemeinde benutzte diese Gelegenheit, um zu zeigen, daß Dankbarkeit und Anerkennung in Blumberg noch eine Stätte haben.

19. October 1884
In Blumberg fand eine allgemeine Wählerversammlung für Blumberg und die umliegenden Ortschaften statt. Der Vorsitzende wies sodann darauf hin, daß es sich in dieser Versammlung nicht um Agitationen handle, da diese für unsere patriotische Landbevölkerung überflüssig, sondern nur um eine Aufklärung über die politische Lage handle.

13. December 1884
In Ahrensfelde erkrankte plötzlich die Familie des Stellmachermeisters Krüger; sofort lenkte sich die Aufmerksamkeit auf den Genuß des eingeschlachteten und nicht untersuchten Schweinefleisches und ist nachträglich seitens der amtlichen Fleischbeschauer Herren Westphal-Falkenberg und Adler-Ahrensfelde als trichinenhaltig constatirt.

25. März 1885
Der Bauerngutsbesitzer Heinrich Dubick in Mahlsdorf ist als Gemeindevorsteher und der Ackerwirth Carl Haase in Mahlsdorf als Schöffe der Gemeinde Mahlsdorf wiedergewählt und bestätigt worden.

29. Mai 1885
Am ersten Feiertage um 7 3/4 Uhr landete in Blumberg glücklich der Luftschiffer Luttermann, der in der Charlottenburger "Flora" mit seinem Rotateur aufgestiegen war.

10. Juni 1885
Sr. Excellenz der Herr Kriegsminister Bonsart von Schellendorf hat mit seiner Gemahlin eine Spazierfahrt nach Hönow unternommen. Grund dafür ist, dass der Herr Kriegsminister eine Tochter des Prinzlichen Geheimen Hofkammer-Raths Schmidt, welcher in den Jahren 1839 bis 1854 das Gut Hönow besessen, zur Gattin hat.

26. Juni 1885
In Blumberg findet die Fahnenweihe des Kriegervereins statt.

12. Juli 1885
Als Vorstand der mit dem 1. Juli 1885 in Wirksamkeit getretenen Ortskrankenkasse für den Amtsbezirk Ahrensfelde sind gewählt worden: Von den Arbeitgebern: die Herren Bauerngutsbesitzer Lehmann und Hoppe zu Ahrensfelde, Thürling zu Mehrow, Bredereck zu Eiche. Von den Kassenmitgliedern: die Herren Maurer Wilhelm Meißner und August Wegener, Zimmermann Wilhelm Wegener, Arbeiter Ludwig Ulfert zu Ahrensfelde, Meier August Lindenberg zu Mehrow, Meier Wilhelm Wegener, Arbeiter Christian Wegener zu Eiche, Arbeiter August Hoffmann zu Hellersdorf.

12. August 1885
Aus den statistischen Aufzeichnungen deutscher öffentlicher Feuerversicherungsanstalten geht hervor, daß seit 30 Jahren eine stetige Zunahme der Blitzschläge auf Gebäude in Deutschland auf das Drei- bis Vierfache stattgefunden hat.

23. August 1885
Der Administrator Bernhard Krüger zu Mehrow ist zum Standesbeamten des Standesamtbezirkes Mehrow ernannt und vereidigt worden.

16. October 1885
C. Grassmann in Blumberg richtet einen Personen-Omnibus zwischen Blumberg und Berlin ein. Der Omnibus fährt früh 7 Uhr in Blumberg ab und trifft um 9 Uhr im Städtischen Ordonanzhause in Berlin ein; Rückfahrt von dort Nachmittags 5 Uhr.

28. October 1885
Der Wirthschaftsinspektor Louis Löschke zu Hellersdorf ist zum Stellvertreter des Standesbeamten für den 27. Bezirk "Eiche" ernannt und als solcher vereidigt worden.

8. November 1885
Die Obstbaumschule des Rulemann Hientzsch in Lindenberg offerirt Rosen und Obstbäume in den vom Pomologen-Verein empfohlenen Sorten, welche auf den Ausstellungen zu Eberswalde und Berlin mit der silbernen Medaille prämiirt wurden.

20. November 1885
In Alt-Landsberg brannte ein Scheunen- und Stallgebäude des Mühlenbesitzers Naubauer am Blumberger Wege. Das Feuer, jedenfalls durch Unvorsichtigkeit ausgelöst, griff so schnell um sich, daß das Vieh nur mit Mühe gerettet werden konnte.

4. April 1886
Der Pfarrer Eduard Adalbert Alexander Hosemann in Biesdorf ist zum Superintendenten der Diözese Berlin Land I ernannt worden.

9. Mai 1886
Bei der Mastvieh-Ausstellung auf den Central-Viehhof der Stadt Berlin wurde dem Blumberger Bauerngutsbesitzer Herrn A. Noack, für seine in ausgestellte Kuh "Clara", der erste Preis zuerkannt. Es ist dieses umsomehr anzuerkennen, als in derselben Abtheilung Herr Noack der einzige Kleingrundbesitzer war.

28. Mai 1886
Der Administrator Krüger zu Mehrow ist nach Ablauf der zweiten sechsjährigen Amtsperiode erneut zumAmtsvorsteher-Stellvertretern für den Amtsbezirk Ahrensfelde ernannt worden.

18. Juni 1886
Die Sperrung des Weges von Eiche nach Ahrensfelde und von Eiche nach Mehrow wird hiermit aufgehoben.

30. Juni 1886
Es sind vereidigt bezw. anderweitig verpflichtet worden: Als Schiedsmann: Bauerngutsbesitzer Karl Haase in Ahrensfelde, Halbbauer Karl Baurath in Lindenberg Als Schiedsmann-Stellvertreter: Bauerngutsbesitzer Julius Lehmann in Ahrensfelde, Bauerngutsbesitzer Wilhelm Bolle in Lindenberg.
Der Halbbauer Carl Baurath in Lindenberg ist als Schöffe der Gemeinde Lindenberg gewählt und bestätigt worden.

7. Juli 1886
Der Kossäth Wilhelm Gathow, Halbbauer August Ebel und Bauerngutsbesitzer August Noack in Blumberg sind als Schöffen der Gemeinde Blumberg gewählt und bestätigt worden.

18. Juli 1886
Auf Antrag des Amtsausschusses wird verordnet, daß den Drehorgel- und Harmonikaspielern ec. im Amtsbezirk Blumberg das Spielen nur des Dienstags erlaubt werden soll.

18. August 1886
Der Amtssecretair Willy Säger zu Blumberg ist zum Standesbeamten-Stellvertreter für den Standesamts-Bezirk Blumberg ernannt worden.

3. September 1886
Eine Sekundärbahn mit Anschluß an die Stadt- und Ringbahn, welche von Weißensee über Falkenberg, Blumberg und Seefeld nach Werneuchen führen soll, ist Gegenstand eingehender Berathungen. Später soll die Strecke bis Freienwalde verlängert werden.

5. September 1886
In den Ortschaften an der Freienwalder Chaussee von Falkenberg bis Werneuchen herrscht Aufregung wegen der geplanten Sekundärbahn von Berlin bis nach Werneuchen. Die Bahn soll auf der Chaussee entlang zu führen, nur bei Blumberg würde sie seitwärts vorbeigehen müssen, da die Chaussee in dem Dorfe zu kurze Wendungen macht. In der Gegend von Wartenberg soll sie die Chaussee verlassen und über Hohen-Schönhausen durch die Landsberger Allee nach dem Städtischen Viehhof führen.

6. October 1886
Grabenmeister Ludwig Ulfert, Rieselwärter Wilhelm Dupont in Ahrensfelde, Grabenmeister Ferdinand Ridbach, Rieselwärter Carl Giese, Carl Schneider in Eiche, ... und Rieselwärter Wilhelm Wandrei in Mehrow sind als Feldhüter bestätigt worden.

13. März 1887
Der Bauergutsbesitzer Wilhelm Grün in Blumberg ist als Gemeindevorsteher der Gemeinde Blumberg wiedergewählt und bestätigt worden.

17. August 1887
Seit dem Jahre 1881, wo die Zahl der aus Deutschland Ausgewanderten mit 210547 ihren Höhepunkt erreichte, ist die Auswanderung in stetigem Rückgange gewesen - auf 79157 Personen im Jahre 1886. Indeß hat sich wieder ein leichtes Anwachsen bemerkbar gemacht: Von 40597 in der ersten Hälfte des Jahres 1886 auf 57181 Auswanderer in der ersten Hälfte 1887.

2. November 1887
Der Barbier Hermann Grünwald in Lindenberg ist als Leichenbeschauer der Gemeinden Lindenberg und Carow bestellt und vereidigt worden.

6. Juni 1888
Wegen Vornahme einer Reparatur der Seegraben-Brücke wird der Weg von Alt-Landsberg nach Mehrow vom 7. Juni cr. ab auf 8 Tage für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

8. Juni 1888
Auf Veranlassung des Bernauer landwirthschaftlichen Vereins fand die zweite Districts-Thierschau für die Kreise Niederbarnim, Oberbarnim und Teltow statt. Das Rittergut Blumberg erzielte für seine Rinderzucht mehrere Preise.

13. Juli 1888
Nach dem Abzuge des bisherigen Amtsvorstehers Muhr von Hellersdorf ist der Amtsvorsteher-Stellvertreter Krüger zu Mehrow einstweilig zum Vorsteher des Amtsbezirks Mehrow bestellt worden.

15. Juli 1888
Der Schäfer Friedrich Zinn in Mehrow ist als Amtsdiener und Vollziehungsbeamter des Amtsbezirks Ahrensfelde bestätigt worden.

7. September 1888
Wie in vielen Orten auf dem Lande, so dient auch in Lindenberg in Ermangelung eines Gefängnisses das Spritzenhaus zur vorläufigen Aufnahme von Arrestanten. Der im Ort stationirte Gensdarm hatte einen Landstreicher wegen Bettelns in dieses provisorische Gefängnis gesperrt. Am andern Morgen bemerkten nun Knaben, daß sich einige Steine des Daches von dem der Schule vis-a-vis gelegenen Spritzenhause anfingen zu heben und das inhaftirt gewesene Individuum die goldene Freiheit wiedergewann.

14. September 1888
In Blumberg wurde das Erntefest nach althergebrachter Sitte gefeiert und verlief dasselbe in bester Ordnung und ohne Störung.

13. Januar 1889
Mit Rücksicht auf die in Ahrensfelde vorgekommenen Masern-Erkrankungen wird für den Gemeindebezirk Ahrensfelde die allgemeine Anzeigepflicht unter Androhung der gesetzlichen Strafen angeordnet. Alle Familienhäupter, Haus- und Gastwirthe, sowie Medicinalpersonen sind es schuldig, von den in ihrer Familie, ihrem Hause und ihrer Praxis vorkommenden Fällen der Masern-Krankheit dem Herrn Amtsvorsteher-Stellvertreter in Mehrow ungesäumt Anzeige zu erstatten.

23. Januar 1889
Der Stellmachermeister Johann Kieschewsky in Blumberg beabsichtigt auf seinem zu Blumberg belegenen Grundstücke ein Schlachthaus zu errichten.

15. Februar 1889
Der Dienstknecht Heinrich Scheil aus Blumberg befand sich im November v. J. in dem Bolle'schen Tanzlocale in Lindenberg und rempelte hier wiederholt den Bauergutsbesitzersohn Albert Rühle an, worauf dieser ihm eine Ohrfeige gab. Sofort zog Scheil ein Küchenmesser und versetzte dem Rühle verschiedene Stiche in den Kopf, daß das Blut hoch aufspritze. Er wurde wegen Körperverletzung zu 6 Monaten Gefängniß verurteilt.

27. Februar 1889
Nachdem die Masern-Epidemie in Ahrensfelde erloschen ist, wird die für den Umfang der Gemeinde Ahrensfelde angeordnete allgemeine Anzeigepflicht wieder aufgehoben.

12. April 1889
Der Bauer Julius Lindemann in Eiche ist zum Gemeinde-Vorsteher der Gemeinde Eiche gewählt und bestätigt worden.

5. Mai 1889
Der Herr Ober-Präsident hat nach Ablauf der sechsjährigen Amtsperiode den Administrator Ziegner zu Blumberg auf eine weitere sechsjährige Amtsdauer zum Amtsvorsteher des Amtsbezirks Blumberg ernannt.

9. Juni 1889
Der Theil des Blumberg-Bernauer Weges von dem Wege nach Blumberg-Hof bis zum Wege nach Elisenau wird wegen Chaussirungsarbeiten bis auf Weiteres für Fuhrwerke gesperrt.

21. Juni 1889
Der Herr Ober-Präsident hat den bisherigen Amtsvorsteher-Stellvertreter, Administrator Krüger zu Mehrow zum Amtsvorsteher und den Gemeinde-Vorsteher Haase zu Ahrensfelde zum Amtsvorsteher-Stellvertreter des Amtsbezirks Ahrensfelde bestellt.

28. Juni 1889
Da die Chaussirungsarbeiten auf dem Blumberg-Bernauer Wege beendet sind, ist dieser wieder fahrbar.

15. September 1889
Der Herr Ober-Präsident hat den Gutsvorsteher-Stellvertreter, Inspector Wolff zu Hellersdorf zum Standesbeamten des Standesamtsbezirks Eiche bestellt.

27. October 1889
Die Weidenplantage "Clarahöh" in Lindenberg bietet "Feinste Flechtweiden (grün)" für Korbmacher an.

9. Februar 1890
Wahllocale und Wahlvorsteher zur Wahl eines Abgeordneten zum Reichstage am 20. Februar 1890.
Ahrensfelde: Schulzenamt, Gemeindevorsteher Haase / Schöffe Krüger; Blumberg, Gemeinde und Gut: Schulzenamt, Amtsvorsteher Ziegner / Gemeindevorsteher Grün; Eiche mit Hellersdorf: Giese'scher Gasthof, Gemeindevorsteher Lindemann / Schöffe A. Bredereck; Lindenberg: Gashof zum Kronprinzen (Bolle), Gemeindevorsteher Kirschbaum / Schöffe Gathow; Mehrow, Gemeinde und Gut: Gutshaus, Amtsvorsteher Krüger / Gemeindevorsteher Thürling;

23. Februar 1890
Bei der Wahl eines Abgeordneten zum Reichstage abgegebene Stimmen, davon für Lohren (Konservative), Stadthagen (Sozialdemokraten) und Hausburg (Deutschfreisinnige): Blumberg: 231 (218, 5, 8), Ahrensfelde: 103 (76, 13, 14), Lindenberg: 179 (97, 27, 55), Eiche: 58 (27, 17, 14), Mehrow: 62 (45, 17, -).
Im Ganzen haben erhalten: Lohren: 11470, Stadthagen: 13357, Hausburg: 4213.

30. Mai 1890
Wegen Pflasterung des sogenannten Schleusenberges in Blumberg wird dieser Theil des Blumberg-Mehrower Weges bis auf Weiteres gesperrt.

1. Juni 1890
Als Amtsvorsteher für den Amtsbezirk Ahrensfelde ist ernannt worden: der Administrator Krüger zu Mehrow, für den verzogenen Rittergutsbesitzer Muhr zu Hellersdorf; als Stellvertreter: der Gemeindevorsteher Haase zu Ahrensfelde; Zum Standesbeamten für den Standesamtbezirk Eiche ist neu bestellt: der Gutsvorsteher Wolff zu Hellersdorf für den verzogenen Rittergutsbesitzer Muhr; als Stellvertreter: der Hofinspektor Harras zu Hellersdorf;

27. August 1890
Marzahn. Eine dem Bauergutsbesitzer Schönnagel hierselbst gehörige Sau hat am Sonnabend 5 Ferkel zur Welt gebracht, von denen eins 2 Köpfe, 3 Ohren und 6 Füße hat.

23. Januar 1891
So lange der von Elisenau nach Börnicke führende Weg wegen des tiefen Schnees unpassierbar ist, haben Fuhrwerke, Reiter und Fußgänger den Acker auf der nördlichen Seite dieses Weges zu benutzen. Es ist daselbst durch den Verkehr schon ein für jeden gut passirbarer Weg entstanden.

13. März 1891
Der Schneidermeister Wilhelm Lindemann zu Mehrow ist als Amtsdiener des Amtsbezirks Ahrensfelde bestätigt worden.

6. Mai 1891
Die Bezirksimpfärzte des Kreises Niederbarnim für das Jahr 1891.
Impfbezirk IV. mit den Impfstationen Alt-Landsberg, Löhme, Seefeld, Krummensee, Blumberg, Mehrow, Ahrensfelde, Eiche, Hellersdorf, Neuenhagen, Seeberg, Hönow, Fredersdorf, Bollensdorf, Vogelsdorf, Petershagen, Eggersdorf, Dahlwitz: Pract. Arzt Dr. Liedke zu Alt-Landsberg.
Impfbezirk VIII. mit den Impfstationen: Lichtenberg, Stralau, Rummelsburg, Weißensee, Friedrichsfelde, Falkenberg, Wartenberg, Malchow, Carow, Lindenberg, Mahlsdorf, Kaulsdorf, Biesdorf, Hohen-Schönhausen, Marzahn: Kreis-Physikus Dr. Philipp zu Berlin.

10. Juni 1891
Die von Blumberg nach Krummensee führende Straße ist bis an die Kirschallee wegen vorzunehmender Pflasterungsarbeiten vom 9. d. Mts. ab gesperrt.

10. Juni 1891
Bernau. Die Sonnenfinsterniß hat Sonnabend programmgemäß stattgefunden, aber - wir haben nichts davon gesehen. ...

1. November 1891
Der Arbeiter Julius Habermann zu Lindenberg ist als Nachtwächter der Gemeinde Lindenberg vom 1. Januar 1892 ab bestätigt worden.

13. Januar 1892
Nachweisung der bis jetzt bewilligten Altersrenten. [Jahresrenten !] Beyer, Christian; Arbeiter; Ahrensfelde; 162,60 Mk.; Ebel, Christian; Maurergeselle; Blumberg; 163,20 Mk.; Wegener, Justine; Arbeiterin; Mehrow; 106,80 Mk.; Zinn, Friedrich; Schafmeister; Mehrow, 191,40 Mk.

27. Januar 1892
Der berittene Gensdarm Stelling überraschte in der Ahrensfelder Haide den Schlächtergesellen Albert Puttlitz aus Ahrensfelde, der als Wilderer berüchtigt ist, auf dem Anstande. Als der Wilderer den Gensdarmen sah, riß er blitzschnell sein Doppelgewehr an die Backe. Der Gensdarm hatte jedoch seinen Karabiner noch um eine Sekunde früher angelegt, worauf der Wilderer die Flinte fallen ließ und verhaftet wurde.

18. Mai 1892
In der Superintendentur Berlin-Land I. findet ein von den Herren Pastoren Neumann in Wormlage und Richter in Rheinsberg ausgeführte Missionspredigtreise statt, um in den Gemeinden das Interesse an der christlichen Missionsthätigkeit zu beleben und von den Erfolgen derselben zu berichten.

29. Mai 1892
Vertrauensmännerbezirke der Section 20 (Kreis Niederbarnim) der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft: Bezirk V, Amtsbezirke: Weißensee, Pankow, Franz.-Buchholz, Malchow, Falkenberg, Hohen-Schönhausen, Ahrensfelde und Buch Vertrauensmann: Schöffe Meißner zu Weißensee, Stellvertreter: Landwirh und Fabrikant Wilhelm Schleinitz zu Weißensee.

3. Juli 1892
Vertrauens- und Ersatzmänner der Versicherungs-Anstalt der Provinz Brandenburg:
Vertrauensmänner-Bezirk Ahrensfelde: Aus dem Stande der Arbeitgeber: August Müller, Bauerngutsbesitzer, und Carl Wegener, Bauerngutsbesitzer; Aus dem Stande der Versicherten: Carl Wegener, Arbeiter, und Wilhelm Jahn, Arbeiter;
Vertrauensmänner-Bezirk Gemeinde u. Gut Mehrow: Aus dem Stande der Arbeitgeber: Bernhard Krüger, Gutsverwalter (Gut) und Wilhelm Thürling, Bauerngutsbesitzer (Gemeinde); Aus dem Stande der Versicherten: August Lindenberg, Meier (Gut) und Carl Schulze, Arbeiter (Gemeinde).

9. September 1892
Jeder übernachtende Fremde ist der Ortspolizeibehörde am Abend zu melden.
Die Meldung hat Morgens 8 Uhr zu erfolgen, wenn der Zugereiste erst nach 7 Uhr abends eingetroffen ist. Bei der Meldung ist anzugeben, woher der Fremde zugereist ist.

9. September 1892
Die Cholera hat im Inlande bereits eine größere Verbreitung gefunden und auch in Berlin ist bereits ein Erkrankungsfall an asiatischer Cholera festgestellt worden.

21. October 1892
Bekanntmachung betreffend anderweitige Festsetzung des ortsüblichen Tagelohnes gewöhnlicher Tagearbeiter. Für unseren Teil des Kreises: männliche / weibliche Arbeiter über 16 Jahre: 1,50 / 0,80 Mk., unter 16 Jahre: 0,70 / 0,50 Mk.

4. November 1892
Der 31. October wurde in Ahrensfelde festlich begangen. Die Schulkinder zogen in Begleitung ihres Lehrers zum Festplatz in der Dorfmitte, auf welchem im Jahre 1883 zur 400jährigen Jubelfeier Dr. Martin Luthers von einem hiesigen Freunde der Reformation, dem Altsitzer und Kirchenältesten Herrn Junghanß eine Eiche gepflanzt wurde.

13. Januar 1893
Zu Schiedsmännern behufs Abschätzung des Werthes der auf polizeiliche Anordnung zu tödtenden Thiere können zugezogen werden: Der Administrator Johannes Ziegner und die Bauergutsbesitzer Wilhelm Grün, August Noack und Gottlieb Hecht zu Blumberg, der Gutsverwalter Wolff zu Hellersdorf, die Gutsbesitzer Haase zu Ahrensfelde, der Gutsbesitzer Lindemann zu Eiche, der Gemeindevorsteher Kirschbaum und der Schöffe Carl Gathow zu Lindenberg.

29. März 1893
Der Bauergutsbesitzer Carl Baurath ist als Gemeinde-Vorsteher und der Bauergutsbesitzer Carl August Wilke als Schöffe der Gemeinde Lindenberg bestätigt worden.

7. April 1893
Der bisherige Gemeinde-Vorsteher der Gemeinde Blumberg, Bauerngutsbesitzer Wilhelm Grün, ist auf eine weitere sechsjährige Amtsdauer bestätigt worden.

26. Mai 1893
Der Verwaltungsbericht für das Jahr 1892 weist für die Kreis-Chaussee Neuenhagen-Hönow-Mehrower eine neue Schüttung auf 1000 m aus, wobei 309 cbm Steine und 50 cbm Kies verwendet worden sind.

31. Mai 1893
Die Straße von Blumberg nach Börnicke von erstgenanntem Ort bis an die Forst, ist wegen stattfindender Pflasterungsarbeiten für Fuhrwerke bis auf Weiteres gesperrt.

9. August 1893
Im Vertrauensmännerbezirk Nr. 7 (Gemeinde Ahrensfelde) der Invaliditäts- und Altersversicherung ist aus dem Stande der Arbeitgeber der Bauerngutsbesitzer Franz Brunow an Stelle des Bauerngutsbesitzers August Müller zum Vertrauensmann bestellt worden.

15. September 1893
Seit einigen Wochen werden in Mehrow Bohrungen unternommen zur Untersuchung des Bodens auf Braunkohlen; bis jetzt sind zwei Bohrlöcher, das erste 50 m tief, gemacht worden. Es sind auch kleine Stücke Braunkohlen gefunden worden, und sollen daher noch an 40 solcher Bohrlöcher gemacht werden.

15. September 1893
Der Herr Oberpräsident der Provinz Brandenburg hat den bisherigen Amtsvorsteher-Stellvertreter Dubick zu Marzahn zum Amtsvorsteher des Amtsbezirks XXI (Hohen-Schönhausen) auf die Dauer von 6 Jahren ernannt.

20. October 1893
Die Bauerngutsbesitzer August Ebel II in Blumberg und Gustav Dubick in Marzahn sind als als Schiedsmann verpflichtet worden.

5. November 1893
Administrator Johannes Ziegner, Rentier August Adler, Bauergutsbesitzer August Noack und Kossäth Fritz Töpfer aus Blumberg, Administrator Bernhard Krüger aus Mehrow, Gemeindevorsteher August Müller und Bauer Carl Haase aus Ahrensfelde, Gemeindevorteher Julius Lindemann aus Eiche sowie Kossäth Ludwig Baurath, Gemeindevorsteher Carl Baurath und Lehngutsbesitzer Carl Gathow sind als Wahlmänner für die Abgeordnetenwahl gewählt worden.

6. April 1894
Mit der Vermessung bezüglich der projectirten Linie Bahnhof Fredersdorf - Alt-Landsberg ist am Bahnhof Alt-Landsberg begonnen worden.

27. April 1894
Der Bauergutsbesitzer August Klus ist als Gemeinde-Vertreter der Gemeinde Eiche bestätigt worden.

2. Mai 1894
Hönow hat seit einigen Jahren durch Krähenjagden eine eigene Berühmtheit bekommen. An jedem Sonntag und Feiertag kommen Arbeiter aus Berlin, Friedrichsfelde, Weißensee und Landsberg nach der Heide zwischen Hönow und Eiche angereist und es entwickelt sich ein wahres Krähenfest. Die jungen Krähen werden gefangen und in Säcke gesteckt. Es sollen sich diese Vögel durch Abholzen großer Heiden in der Nähe von Berlin nach hier gezogen haben und scheint auch die Nähe des Rieselfeldes diese Aasvögel anzulocken. Trotz aller Verfolgung ist ihre Zahl nicht wesentlich gemildert worden.

1. August 1894
Beim Baden in dem zwischen Blumberg und Krummensee belegenen Pfühlen ertrank der älteste, 17 Jahre alte Sohn des Kossäthen Gathow hierselbst. Er war mit mehreren Altersgenossen gegangen und erhitzt in's Wasser gesprungen, worin er sofort unterging.

5. September 1894
Zwischen Hönow und Alt-Landsberg nördlich von Seeberg wurde ein Brigademanöver vom Generalmajor und Commandeur der X. Brigade Herrn Bock von Wülfingen abgehalten. Das Infanterie-Regiment und mehrere Batterien nahmen auf den Hügeln nördlich von Seeberg Aufstellung. Der Feind hatte seine Stellung bei Alt-Landsberg. Nachdem die Artillerie den Kampf eröffnet hatte, rückte die Infanterie in Schützenketten gegen Alt-Landsberg vor, wo sich dann ein heftiges Infanteriegefecht entwickelte.

21. September 1894
Das große Manöver zwischen Werneuchen, Krummensee und Wegendorf hatte wohl viele Tausende von Menschen in jene Gegenden geführt. Interessant war besonders der Rückmarsch der Truppen, welche dann bei Mehrow, Ahrensfelde und Eiche Nothquartiere und Biwak bezogen. Am frühen Morgen des 17. September brachen die diesseitigen Truppen auf und nahmen nordöstlich von Mehrow Aufstellung. Der Feind kam von Alt-Landsberg und Krummensee in große Colonnen herangezogen und es begann das Gefecht. Da beide Heere auf Anhöhen standen und sich das Treffen im Thal ereignete, so bot sich hier ein großartiges Manöverbild. Besonders prächtig war der Durchzug der Truppen durch Hönow mit voller Regimentsmusik.

24. October 1894
In der Stadtverordneten Versammlung von Alt-Landsberg wurde beschlossen, vorläufig von einer weiteren Berathung der Bahnangelegenheit Alt-Landsberg - Bahnhof Fredersdorf abzusehen.

2. November 1894
Die Beisetzung unseres früheren Landraths, Geheimen Regierungsraths Scharnweber hat am 30. October unter zahlreicher Betheiligung auf dem Matthäikirchhofe in Berlin stattgefunden.

14. December 1894
Das früher Nachtwächter Heinike'sche Ehepaar in Lindenberg feierte das Fest der goldenen Hochzeit. Der Ehemann steht bereits im 80., die Frau im 79. Lebensjahre und befinden sich beide trotz des hohen Alters noch ziemlich wohl.

25. Januar 1895
Da von den verschiedenen Plänen, Alt-Landsberg durch eine Eisenbahn mit Berlin zu verbinden, keiner Aussicht auf Erfüllung hat, so hat neuerdings die Mehrheit der Stadtverordneten den Bau einer Eisenbahn nach Neuenhagen beantragt, um durch Anschluß an die Ostbahn eine Verbindung mit Berlin zu erreichen. Eine Kleinbahn mit 75 Centimetern Spurweite von hier nach Bahnhof Neuenhagen würde einschließlich Landerwerbung etwa 120-125000 Mk. kosten.

17. Februar 1895
Ein Schlachten wars, nicht eine Schlacht zu nennen! So könnte man ausrufen bei dem fürchterlichen Gemetzel, daß sich in Blumberg im Gasthof zum "Deutschen Hause" abgespielt. Der Wirth hatte rechtzeitig Feierabend geboten; Eine Anzahl Knechte verließen das Local nicht, es kam zum Streit, und bald war eine Schlägerei im Gange, bei welcher Biergläser und Messer die Hauptrolle spielten. Das Blut floß in Wirklichkeit in Strömen. Dem Amtsdiener riß man den Degen von der Seite und dem Gemeindevorsteher das Zeug vom Leibe, ein ganz unbetheiligter hiesiger Besitzer erhielt einen fürchterlichen Schlag mit dem Bierglas ins Gesicht.

10. März 1895
Seit dem 1. März ist in Blumberg ein Fußgendarm stationirt. Es ist ein Herr Brechtke, der direct vom 2. Garde-Regiment gekommen ist. Derselbe hat die Ortschaften Seefeld, Löhme, Birkholz, Ahrensfelde und Mehrow zu seinem Bezirk und muß außerdem dreimal monatlich nach Falkenberg.

15. Mai 1895
Die Amts-Vorsteher Ziegner-Blumberg, Krüger-Mehrow, Feldtmann-Neu-Weißensee, Seeger-Zerpenschleuse und die Amts-Vorsteher-Stellvertreter Haase-Ahrensfelde und Borchert-Malchow sind als solche auf die Dauer von 6 Jahren wiederernannt.

10. Juli 1895
Ein colossaler Feuerschein in östlicher Richtung verursachte Feueralarm in Alt-Landsberg. Auch unsere Freiwillige Feuerwehr wollte ausrücken, hatte jedoch keinen Vorspann. Die Landspritze eilte zur Brandstätte. Es sind durch das Feuer auf dem Buchholzer Amte eine 250 Fuß lange Lehmfachwerkscheune mit 3 Thoren und ein Kohlenschuppen vollständig eingeäschert worden; halb verbrannt ferner ein neuer massiver 200 Fuß langer Stall.

24. Juli 1895
Alt-Landsberg. Für den Vorortverkehr der Ostbahn die Einführung des Stunden-Verkehrs in Aussicht genommen.

28. August 1895
Das Gewitter am Sonnabend, das mehrere außerordentlich schwere Schläge aufwies, hat in der Umgegend von Alt-Landsberg ein Menschenleben gefordert. Eine Frau Dumcke aus Hirschfelde befand sich bei der Feldarbeit und wurde von einem Blitzstrahl, der direct auf ihren Kopf ging, auf der Stelle getödtet. Die Leiche war ganz schwarz gebrannt, als man sie nach der Wohnung brachte.

30. October 1895
Der in Alt-Landsberg stattgehabte Jahrmarkt ist leider nicht ohne Messerstecherei verlaufen. Im Unterlaufschen Tanzsaale kam es zwischen Hiesigen und Eggersdorfern zu Reibereien, wobei ein Eggersdorfer Schlächtergeselle drei Messerstiche erhielt. Das entfachte eine Keilerei, die Herr Gendarm Hempel nur dadurch bewältigen konnte, daß er blank zog.

15. November 1895

Der Administrator Petersen zu Friedrichsfelde ist als Gutsvorsteher-Stellvertreter für den Gutsbezirk Mehrow bestätigt worden.

3. Januar 1896
An Stelle des verstorbenen Amts-Vorstehers Krüger ist der bisherige Amts-Vorsteher-Stellvertreter, Gutsbesitzer Haase zum Amts-Vorsteher und der Administrator Petersen zu Mehrow zum Amts-Vorsteher-Stellvertreter des 20. Amtsbezirks Ahrensfelde ernannt worden.

12. Januar 1896
An Stelle des verstorbenen Standesbeamten Krüger ist der Amts-Vorsteher Haase zu Ahrensfelde zum Standesbeamten für den Bezirk Marzahn bestellt worden.

2. Februar 1896
Der Lehngutsbesitzer Carl Gahtow zu Lindenberg ist als Schöffe daselbst wieder bestätigt worden.

12. April 1896
Professor Paul Händler hat für die Ahrensfelder Kirche ein Altarbild gemalt, in dessen Schmuck sie sich der Gemeinde am Osterfeste zeigte. Die stark lebensgroße Figur des vom fernen Grabe herkommenden Heilandes ist umfluthet von der feierlichen Pracht des glühenden Morgenrothes.

21. Juni 1896
Am 14. Juni war die 25jährigen Amtsthätigkeit des Herrn Pastors Blasche in Blumberg abgelaufen. Während der Jubilar in der Filiale Eiche den Gottesdienst abhielt, schmückte man in Blumberg die Kirche reichlich mit Guirlanden und Blumen, so daß dem Gefeierten beim Eintritt in dieselbe vor Rührung die Stimme versagte.

22. Juli 1896
Über Ahrensfelde entluden sich verschiedene schwere Gewitter. Ein Blitzstrahl fuhr in den Schweinestall des Bäckermeisters Junghans, zerschlug dem einen Schwein das Rückgrat und verletzte noch zwei andere Schweine. Auf dem Felde wurden eine dem Gutsbesitzer Carl Haase und eine dem Bauergutbesitzer Wilhelm Krüger gehörige Roggenmandel vom Blitz total vernichtet.

4. Dezember 1896
Der Schlächtermeister August Grube zu Ahrensfelde beabsichtigt, auf dem zu Ahrensfelde belegenen Grundstücke eine Schlächterei zu errichten.

23. December 1896
Des Königs Majestät haben mittels Allerhöchster Ordre vom 11. November d. Js. dem Polizei-Sergeanten (Marktmeister) Franz Kindler zu Alt-Landsberg, welcher in den Ruhestand tritt, das Allgemeine Ehrenzeichen in Gold zu verleihen geruht.

23. December 1896
In Alt-Landsberg fand die Einweihung der renovirten reformirten Schloßkirche statt.

29. Januar 1897
Der Arbeiter Carl Schulze ist als Nachtwächter für Gemeinde und Gut Mehrow bestätigt.

26. Februar 1897
Das Königliche Standesamt für den Standesamtsbezirk Mehrow befindet sich z.Z. in Ahrensfelde.

12. März 1897
Weißenseer Grundbesitzer planen einen "Berlin-Stettiner Kanal", der von Eberswalde aus direct südwestlich via Bernau auf Berlin zu führen und bei Rummelsburg in die Spree münden soll.

23. April 1897
Der Etat für den Kreis Niederbarnim für das Rechnungsjahr vom 1. April 1897 sieht für den Wiederaufbau der theils gepflasterten und theils chaussirten Straße von Mehrow nach Ahrensfelde 4480 M. vor (2240 lfd. m à 2 M.). Diese alte Verbindungsstraße des Ortes Mehrow mit der Provinzial-Chaussee Berlin-Schwedt ist von Gemeinde und Gut Mehrow unter Antheilnahme der Gemeinde Ahrensfelde und mit einer Kreisbeihülfe chaussirt und streckenweise gepflastert. Sie ist seit Jahr und Tag gänzlich zerfahren und muß nothwendig ausgebaut werden. Die Kosten dieses Ausbaues und einer nothwendigen Verbreiterung werden sich auf 13000 M. stellen.

28. April 1897
Laut Verwaltungsbericht ist auf der Chaussee von Malchow nach Lindenberg bei einem üblichen Herstellungsverfahren ein Kleinpflaster von größeren Steinen ausgeführt, welches allerdings theurer ist, aber auch dementsprechend dauerhafter sein wird.

4. Juni 1897
Der Weg von Mehrow nach Alt-Landsberg bis zur Hönower Grenze ist wegen Neuchaussirung zeiweise für den Wagenverkehr gesperrt.

6. Juni 1897
Der Weg von Falkenberg nach Hellersdorf ist wegen vorzunehmender Eisenbahnbauarbeiten auf der Strecke von Falkenberg nach der Alt-Landsberger Chaussee für Lastfuhrwerke gesperrt.

23. Juli 1897
In Lindenberg findet die Einweihung dess neu gebauten und neu decorirten Saales des Gastwirthes A. Bolle statt.

4. August 1897
Für das Manöver der 9. Infanteriebrigade ist die Gegend zwischen Bernau und Alt-Landsberg in Aussicht genommen.

6. August 1897
Die Alt-Landsberger Stadtverordneten haben endgültig entschieden, daß die Stadt Bahn erhält. Da sich die Gemeinde und das Rittergut Neuenhagen sehr neutral verhalten haben, wird dieselbe nach Hoppegarten gebaut. Die Strecke wird 6.3 km lang und außer dem Grunderwerb 200000 Mk. kosten.

6. October 1897
Der Blumberg-Börnicker Weg ist bis auf Weiteres wegen des Eisenbahnbaus gesperrt.

7. November 1897
In Ahrensfelde findet bei G. Kahlow die Einweihung des neuerbauten Saales statt.

17. November 1897
Ein gewaltiger Feuerschein in südlicher Richtung gab Veranlassung zur Alarmirung der Bernauer freiwilligen Feuerwehr. In Lindenberg stand die Scheune des Bauerngutsbesitzers Seeger in Flammen. Bald nachdem der Brand gelöscht war, wurde ein zweiter Feuerschein bemerkt, welcher von einem Schadenfeuer auf dem Heinicke'schen Gehöft, ebenfalls in Lindenberg, herrührte.

19. November 1897
Auf der Sitzung des landwirthschaftlichen Vereins für Bernau und Umgegend erstatteten die Herren A. Ebel II zu Blumberg und Kerkow zu Rüdnitz Bericht über die im letzten Jahre gemachten Erträge von den im Vorjahre mit künstlichen Düngemitteln bestellten Probeparzellen.

24. November 1897
Der Weg von Bernau nach Blumberg ist des Eisenbahnbaues wegen bis auf Weiteres gesperrt.

5. Januar 1898
Aus dem Amtslocal des Amts-Vorstehers zu Ahrensfelde ist von einem 18- bis 20jährigen unbekannten Manne das mit preußischem Adler und der Umschrift "Amt Ahrensfelde, Kr. Nieder-Barnim" versehene Amtssiegel entwendet worden.

5. Januar 1898
Der Administrator Johannes Ziegner und die Bauergutsbesitzer Wilhelm Grün, August Noack und Georg Juert zu Blumberg sowie der Gutsvorsteher Wolff zu Hellersdorf und die Gutsbesitzer Haase zu Ahrensfelde und Lindemann zu Eiche sind zu Schiedsmännern behufs Abschätzung des Werthes der auf polizeiliche Anordnung zu tödtenden Thiere bestellt worden.

7. Januar 1898
Die Hoffnung auf Ruhe vor den Brandstiftungen in Lindenberg hat sich als eine trügerische erwiesen. Am Dienstag Abend 3/4 9 Uhr wurden die hiesigen Einwohner schon wieder durch Feuerlärm aufgeschreckt. Es brannte eine zur Bauer Saalemann'schen Wirthschaft gehörige Strohdachscheune. Da in Folge des Mondscheins und des Nebels wenig von dem Feuerschein in der Umgebung zu sehen war, so wurden die benachbarten Spritzen sofort telephonisch um Hilfe angerufen. Allein an Rettung war nicht mehr zu denken. Die Scheune mitsamt den Erntevorräthen wurde ein Raub der Flammen. Wie die früheren Brände, so ist auch dieser auf Brandstiftung zurückzuführen.

13. Februar 1898
Johannes Ziegner (Administrator, Blumberg), August Adler (Rentier, Blumberg), August Noack (Bauergutsbesitzer, Blumberg), Fritz Töpfer (Kossäth, Blumberg), Ernst Petersen (Administrator, Mehrow), August Müller (Gemeinde-Vorsteher, Ahrensfelde), Julius Lindemann (ehem. Gemeinde-Vorsteher, Eiche), Carl Haase (Bauer, Ahrensfelde), Carl Baurath (Gemeinde-Vorsteher, Lindenberg) und Carl Gathow (Lehngutsbesitzer, Lindenberg) sind Wahlmänner für die nothwendig gewordene Ersatzwahl eines Abgeordneten.

4. Mai 1898
Die feierliche Eröffnung der neuen Bahnlinie Lichtenberg - Friedrichsfelde - Werneuchen erfolgte am Sonntag früh mit dem fahrplanmäßigen Zuge 4,44 ab Friedrichsfelde. An den einzelnen Bahnhöfen hatten sich Hunderte von Neugierigen eingefunden, die den einlaufenden Zug stets mit brausenden Hochrufen begrüßten. Auch Ahrensfelde hatte sich zur Feier gerüstet. Schon am frühen Morgen wurde das Dorf durch Weckruf alarmirt, gegen 5 Uhr früh zog Alt und Jung unter klingendem Spiel der Kapelle des Herrn Liebisch nach dem neuen Bahnhof. Bei der Ankunft des Zuges wurde derselbe mit Musik und einem donnernden Hurrah empfangen und darauf das ganze Zugpersonal mit Getränken freigiebig bewirthet.

15. Mai 1898
Der Etat des Kreises Niederbarnim für das Rechnungsjahr vom 1. April 1898 bis dahin 1899 enthält für den Wiederausbau der theils gepflasterten und theils chaussirten Straße von Mehrow nach Ahrensfelde eine Aufstockung von 2,00 auf 3,50 Mark je lfd. Meter. Die Straße nähert sich dem Charakter einer Kreischaussee und erhält eine größere Bedeutung durch die Personen- und Güterstation Ahrensfelde der ihrer Vollendung entgegengehenden neuen Eisenbahn von Lichtenberg nach Wriezen.

22. Mai 1898
Der Verwaltungsbericht für das Jahr 1897 weist Kosten für die Neuschüttung der Chaussee Neuenhagen - Mehrow auf einer Länge von 1184 m aus.

25. Mai 1898
Die Chausseestrecke Ahrensfelde bis Mehrow ist wegen Neubau vom Montag, den 23. Mai d. Js. ab für den öffentlichen Verkehr gesperrt.

12. Juni 1898
Der Gesang-Vereins "Frohsinn" zu Ahrensfelde veranstaltet unter gütiger Mitwirkung von 5 Vereinen ein Sommerfest.

24. Juni 1898
Der Zieglermeister Aug. Dürre zu Blumberg beabsichtigt auf dem zum Dom. Blumberg gehörigen, zwischen dem Blumberg-Bernauer Wege und der Elisenauer Chaussee gelegenen Acker eine Ziegelei mit Ringofenbetrieb zu errichten.

6. Januar 1899
Die Eisenbahn-Direktion Berlin beabsichtigt allmählich eine weitere Ausdehnung des Vorort-Verkehrs einzuführen. Auf der Strecke Friedrichsfelde - Werneuchen ist die Einführung der Vorort-Taxe jedoch nicht geplant.

18. Januar 1899
Ein nächtlicher Kirchenraub wurde vor Kurzem in Eiche in der Dorfkirche verübt. Die Diebe stahlen werthvolle Gegenstände und haben sogar die Kronleuchter abgeschraubt, um das Metall zu verwerthen. Die Diebe, die Dienstknechte August Budack und Hermann Hintze, welche beide hier gedient haben, befinden sich bereits im Moabiter Untersuchungsgefängniß hinter Schloß und Riegel.

19. Februar 1899
Carl Pförtner wurde als Nachtwächter für die Gemeinde Blumberg bestätigt.

26. Februar 1899
Der Arbeiter Wilhelm Steffen wurde als Nachtwächter für die Gemeinde Ahrensfelde bestätigt.

5. März 1899
Der Arbeiter Wilhelm Zachow wurde als Nachtwächter der Gemeinde Eiche bestätigt.

12. März 1899
Der Bauer Carl Baurath in Lindenberg wird auf fernere 6 Jahre als Gemeindevorsteher bestätigt.

30. April 1899
Der Gemeindevorsteher Grün in Blumberg wird auf weitere 6 Jahre bestätigt.

19. Mai 1899
In einem vor zwei Jahren neuerbauten Stalle des Bauerngutsbesitzers Herrn A. Wilke in Lindenberg brach Feuer aus, wodurch der Dachstuhl, sowie die noch auf dem Stallboden lagernden Heu- und Strohvorräthe eingeäschert wurden. Das Vieh konnte aus dem gewölbten Stalle glücklicherweise noch gerettet werden.

18. August 1899
Während des Sondermanövers des 4. Garde-Regiments zu Fuß vom 2. bis 7. September werden Ahrensfelde, Eiche und Mehrow mit Truppenteilen belegt.

20. August 1899
Blumberg und Lindenberg werden während der Herbstübungen im Jahre 1899 durch Truppen der verstärkten Garde-Infanterie-Division belegt.

13. October 1899
In Eiche feierte Herr Lehrer Kohlrep sein 25jähriges Amtsjubiläum. Die benachbarten Collegen überreichten dem Jubilar einen schönen Kupferstich, und Gratulationen von nah und fern legen Zeugnis ab von der allgemeinen Beliebtheit, welche sich Herr Kolrep erworben hat.

18. October 1899
In Alt-Landsberg ist mit dem Bau des Electricitätswerkes am Kleinbahnhof begonnen worden. Es ist aber erfreulich, für das nächste Jahr auf das electrische Licht und die den verschiedensten Zwecken dienstbar zu machende electrische Kraft rechnen zu können.

19. November 1899
Die Straße von Eiche nach Hönow ist vom 21. d. Mts. ab auf 14 Tage wegen Brücken-Baues für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

29. November 1899
Ein hochaufloderndes Feuer, welches trotz des nebeligen Wetters in der Richtung auf Mehrow von Blumberg aus sichtbar war, veranlaßte die Blumberger Pflichtfeuerwehr mit Spritze, 2 Wasserwagen, 1 Mannschaftswagen und 14 Mann auszurücken. An Ort und Stelle angekommen, stellte sich heraus, daß der Feuerschein von Kartoffelkraut herrührte, welches der Arbeiter Pohle auf Anordnung des Meiers Engel des Rittergutes Mehrow in Brand gesetzt hatte.

3. December 1899
Der Zimmermann Wilhelm Wegener wurde als Nachtwächter der Gemeinde Ahrensfelde bestätigt.

17. December 1899
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das auf den Namen des Landwirths Gustav Roderjahn zu Ahrensfelde eingetragene, zu Ahrensfelde, Bauergut Hausnummer 11 belegene Grundstück versteigert werden.